Passend zur CP-Umfrage "Wie kommmen Sie vorwiegend an neue Kunden?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:
Als vor Jahren die Werbeausgaben für Zeitschriften heruntergefahren und selbst gestandene Print-Erzeugnisse auf Online-Marketing eingeschworen wurden, sah ich das Ende des Abendlandes voraus. Wie soll ein realer Binnenmarkt mit einer virtuellen, durch Geiz reduzierten Kaufkraft und negativ empfundener Online-Werbung funktionieren? Gar nicht!
Und während Großanbieter mit TV- und Beilagenwerbung einen Verkaufsrekord nach dem anderen erzielen, haben kleine und mittlere Unternehmen klar das Nachsehen. Der Versuch, lokale Verkaufsportale zu installieren, scheiterte genauso kläglich wie die Einzelkämpfermethode oder die "Mall", die von IM, DCI oder Einkaufsverbänden probiert wurde. Der Fachhandel bezahlt – Systemhäuser und Märkte profitieren.
Davon abgesehen, dass Mundpropaganda noch immer die beste Werbeform ist, Social Media eine Pest für den Fachhandel und Print-Werbung in der Regionalpresse selten rentabel, muss der Werbewillige mit kleinem Budget die Sache selbst in die Hand nehmen. Eigene Prospekte, eigener Verteiler, eigene Aktionen. Ein Haufen Arbeit, der einem nur gegen viel Geld wieder abgenommen wird, denn die Unterstützung durch Hersteller und Großhandel ist mehr als dürftig.
Selbst bei der im Fachhandel zu Recht beliebten Wortmann AG sind oft Postleitzahlengebiete von auswärtigen Unternehmen vorbelegt – der lokale Partner hat keine Chance auf subventionierte Werbung. Dabei hat es sich in den meisten Branchen für Hersteller und Großhändler bewährt, die Sachkompetenz lokal zu bewerben. Automarken, hochwertige Konsumgüterhersteller oder die Fotoindustrie bewerben ihre regionalen Kompetenzpartner.
Auf den Partnerseiten der IT- und UE-Markenhersteller tummeln sich dagegen Media Markt und Saturn. Für den Fachhandel wird online keine Nachfrage erzeugt, sondern für Google und Amazon. Daneben profitieren vielleicht noch die Kistenschieber – wir aber nicht.
Mein Fazit: Die Fixierung auf Online-Werbung sägt den Ast ab, auf dem man sitzt. Hersteller, werbt mit dem lokalen Fachhandel, dann bekommt ihr Kunden nach Maß!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)