Smartphones, die den Winter in einer Jacken- oder Hosentasche verbringen dürfen, werden gut durch diese Jahreszeit kommen. Aber bereits einige Stunden in einem bei Minusgraden abgestellten Fahrzeug können dem Gerät zum Verhängnis werden und den Akku dauerhaft beschädigen. "Jedes elektronische Gerät hat seine eigenen Funktionsrichtlinien und -toleranzen", sagt Martin Eschenberg von Kuert Datenrettung Deutschland GmbH.
So gibt Apple zum Beispiel die Betriebstemperatur für das iPhone 5s zwischen 0 - 35 Grad Celsius an. Eine Nutzung bei Temperaturen unter 0 Grad kann daher bereits zu Hardware-bedingten Ausfällen führen. "In Fällen von Lithium-Ionen Akkus, je nach Bauart, können bereits weniger als 10 Grad Celsius zur Verringerung des Ladezustands führen, da die Kälte den Innenwiderstand erhöht und die Akkuleistung hierdurch sinkt", so Eschenberg.
Hat sich ein Gerät in der Kälte schneller entladen und dadurch abgeschaltet, steigt gleichzeitig die Gefahr eines Kurzschlusses, wenn es gleich anschließend wieder in Betrieb genommen wird. Schon ein kleiner Kondensationstropfen, der sich über zwei Leiterbahnen zieht, kann dazu führen. War das Smartphone also über längere Zeit der Kälte ausgesetzt, sollte es erst einige Stunden in einer warmen Umgebung liegen, bevor es wieder an die Stromversorgung kommt und dann eingeschaltet wird.
Smartphone im Schnee
Ist das Smartphone in den Schnee gefallen, empfiehlt Kuert Datenrettung, sofort den Akku zu entfernen, um einem möglichen Kurzschluss vorzubeuten. Auch die SIM-Karte und eine vorhandene SD-Karte sollten entfernt werden, um einen möglichen Datenverlust zu verhindern. So bald als möglich sollte das Gerät dann grockengelegt werden. Hierzu eignet sich folgende Methode:
Das Smartphone in ein Mikrofasertuch oder eine Küchenrolle wickeln und in ein luftdicktes Behältnis legen
Reiskörner oder Kieselgel-Päckchen (liegen z.B. in neuen Schuhkartons) mit in den Behälter geben. Das entzieht zusätzlich die Feuchtigkeit.
Smartphone ein bis zwei Tage im geschlossenen Behälter lassen.
Brillenträger können ein Lied davon singen. Kommt man aus der Eiseskälte in einen temperierten Raum, beschlagen sofort die Brillengläser. Elektronische Geräte reagieren in der Regel genauso. In Smartphones verfügen zwar einige Platinen über spezielle Beschichtungen, die diese Reaktion eindämmen sollen, aber ein 100-prozentiger Schutz kann das nicht sein.
Vorbeugend sollte jeder Handy- und Smartphone-Nutzer regelmäßige Sicherungs-Updates durchführen, um im Falle eines Totalschadens zumindest die Daten gerettet zu haben.