Ratgeber

Wenn der Drucker den Tank gestrichen voll hat

07.12.2009
Tintenstrahldrucker müssen von Zeit zu Zeit ihren Druckkopf reinigen oder bieten diese Funktion zumindest an. Doch wo bleibt die Tinte?
Wenn bei der Canon-Pixma-iP-Reihe der Resttintentank voll ist, dann ist eine Reparatur angesagt.

Tintenstrahldrucker müssen von Zeit zu Zeit ihren Druckkopf reinigen oder bieten diese Funktion zumindest an. Doch wo bleibt die Tinte? Im Laufe der Jahre gelangen große Mengen Tinte im Resttintentank. Wenn dieser dann voll ist, hilft nur ein aufwändiger Austausch. Unser Kooperationspartner Druckerchannel zeigt am Beispiel des Canon Pixma iP4000, wie der Resttintentank gewechselt werden kann.

Auch bei älteren Modellen ist die Vorgehensweise dieselbe. Allerdings unterscheidet sich der Aufbau des Druckergehäuses etwas.

Der Austausch des Resttintentanks wird normalerweise nur von Canon-Werkstätten vorgenommen. Wenn Sie also für einen Kunden diese Arbeit vornehmen, dann sind Sie für eventuell entstehende Schäden beim Auseinanderbauen des Druckers verantwortlich, die Garantie von Canon gilt in solchen Fällen nicht.

Zudem rät Druckerchannel davon ab, den Zähler des Resttintentanks zurückzusetzen, ohne die Schwämme auszutauschen. Auf kurz oder lang könnten die Schwämme die Tinte nicht mehr aufnehmen und die Tinte würde aus dem Drucker laufen.

Schwämme bei Canon und Epson

Durch diese Schläuche der Reinigungseinheit an der Unterseite des Druckwerks gelangt die Tinte in die Resttintenschwämme. (Bildquelle: www.druckerchannel.de)

Bei Tintenstrahldruckern der Marke Canon und Epson befindet sich im Boden des Druckgehäuses ein oder mehrere große Schwämme, die nahezu über die gesamte Fläche der Bodeneinheit reichen.

Die Vielfalt der Bezeichnungen für diese Schwämme ist groß. Weit verbreitet, aber etwas verwirrend sind die Begriffe Resttintentank oder Resttintenbehälter, da man bei diesen mehr ein Gefäß als einen Schwamm erwartet. Im Englischen findet man meist schlicht die Bezeichnung Waste Ink. Die Schwämme selbst werden auch als Ink Absorber bezeichnet.

Startet der Drucker einen Reinigungsvorgang (dabei ist es egal, ob es sich um eine automatische Druckkopfreinigung handelt, oder ob der Reinigungsvorgang vom Benutzer gestartet wurde), wird Tinte aus den Düsen gesaugt und über die Schläuche der Reinigungseinheit in die Schwämme im Druckerboden geleitet.

Wie bereits erwähnt, braucht man sich um den Resttintentank keine Gedanken zu machen, solange der Drucker nicht den Dienst verweigert. Nur in seltenen Fällen muss dieser Resttintentank innerhalb eines Druckerlebens ausgetauscht werden. Es handelt sich hierbei mehr um eine Reparatur als um den Wechsel eines Verbrauchsmaterials.

Voll werden können die Schwämme, wenn man über einen längeren Zeitraum besonders viele Druckkopfreinigungen startet oder wenn der Drucker sehr viel drucken muss. Bei Vieldruckern dürften die Schwämme in etwa bei 20.000 bis 30.000 gedruckten Seiten an ihre Grenzen stoßen. Genaue Angaben lassen sich hier jedoch keine machen, da viele Faktoren darauf Einfluss haben. Im Normalfall halten die Schwämme aber einige Jahre.

So erkennen Sie einen vollen Resttintentank

Das ausgebaute Druckwerk des Canon Pixma iP4000. (Bildquelle: www.druckerchannel.de)

Auch hier braucht man sich keine Gedanken zu machen - die Druckerhersteller haben mitgedacht und einen entsprechenden Zähler eingebaut, der die verreinigte Tinte zählt. Wenn die Kapazität des Resttintentanks zu Ende ist, stellt der Drucker automatisch den Dienst ein und gibt eine entsprechende Fehlermeldung aus.

Die Geräte der Pixma iP-Reihe und viele ältere Modelle von Canon signalisieren dem Benutzer einen vollen Resttintentank zum einen über einen entsprechenden Hinweis des Druckertreibers beim Versuch etwas zu drucken und geben zudem auch ein Blinksignal ab.

Leuchtet die Kontrolllampe achtmal orange und anschließend einmal länger grün (danach wiederholt sich der Blinkcode wieder) auf, so ist der Resttintentank fast voll, es kann aber noch weitergedruckt werden, wenn man die Meldung durch Drücken der Resume-Taste bestätigt.

Leuchtet die Kontrolllampe siebenmal abwechselnd orange/grün und dann einmal länger grün, ist der Resttintentank endgültig voll.

Sollte man sich nicht sicher sein, ob ein Fehler mit einem vollen Resttintentank zusammenhängt, so kann man den Stand des Resttintenzählers auch den Informationsseiten entnehmen, die man im Service-Mode ausdrucken kann. Wie man in den Service-Mode kommt und wie man ihn bedient, ist in der Schritt-für-Schritt-Anleitung beschrieben.

In der obersten Zeile der Informationsseiten findet man die Angabe "D=" gefolgt von einer dreistelligen Zahl mit einer Nachkommastelle.

Bei Geräten der Pixma iP-Reihe ist diese Angabe auf beiden Informationsseiten vermerkt.

Die Zahl hinter dem "D=" gibt in Prozent an, wie voll der Resttintentank ist. Bei 100.0 ist also Schluss.

Zunächst sollte man sich überlegen, was man mit den Schwämmen macht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Man kann beispielsweise entsprechende Schwämme als Ersatzteile in spezialisierten Online-Shops nachkaufen oder (nur bei den Pixmas) eine neue Bodeneinheit (Unterteil des Gehäuses mit Schwämmen) erwerben, um sich das Auswechseln der tintengetränkten Schwämme zu ersparen (der Drucker muss aber trotzdem geöffnet werden). Druckerchannel empfiehlt eine dieser beiden Varianten. Alternativ kann man die Schwämme auch auswaschen und trocknen, allerdings wird die Kapazität nach dieser Aktion geringer sein.

Da bei viel benutzten Geräten meist Tintenreste über den halben Drucker verteilt sind, ist es wichtig, auf Kleidung, Möbel und so weiter zu achten. Tintenflecken sind hartnäckig und lassen sich meist nicht wieder entfernen. Schaffen Sie sich ausreichend Platz für die Einzelteile und legen Sie einen Teil als Arbeitsfläche dick mit Zeitungen oder Folie aus. Wichtig ist, dass man beim Auseinandernehmen des Druckers keine roten Schrauben löst.

Wenn Sie also den Resttintentank als Fehlerquelle identifiziert haben, können Sie sich anhand der Schritt-für-Schritt-Anleitung von Druckerchannel daran machen, den Behälter auszutauschen. Diese finden Sie hier.

Quelle: Frank Frommer, www.druckerchannel.de / (awe)