Gartner-Prognose

Weltweite IT-Ausgaben steigen 2024 um fast 7 Prozent

01.02.2024 von Jürgen  Hill
Nach der jüngsten Prognose von Gartner sollen die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr rund 5 Billionen Dollar betragen. Gegenüber 2023 wäre das eine Steigerung um 6,8 Prozent.
Um fast sieben Prozent sollen Gartner zufolge in diesem Jahr die weltweiten IT-Ausgaben steigern.
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Ursprünglich hatten die Gartner-Analysten für 2024 mit einem weltweiten Wachstum der IT-Ausgaben von acht Prozent gerechnet. Mittlerweile geht Gartner nur noch von einem Wachstum um 6,8 Prozent im Vergleich zu 2023 auf fünf Billionen Dollar aus. Daran werde auch das Hype-Thema GenAI nichts ändern, da es das Wachstum der IT-Ausgaben in naher Zukunft nicht wesentlich verändere.

KI beflügelt IT-Ausgaben nicht

Für John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei Gartner, stellt sich die Situation folgendermaßen dar: "Während GenAI alles verändert, wird es keinen signifikanten Einfluss auf die IT-Ausgaben haben, ähnlich wie bei IoT, Blockchain und anderen großen Trends, die wir erlebt haben."

Nach Ansicht von Lovelock werden die Unternehmen in diesem Jahr zwar in die Einsatzplanung von GenAI investieren, doch die IT-Ausgaben würden durch traditionellere Kräfte wie Rentabilität und Arbeitskraft getrieben. Zudem ziehe eine anhaltende Welle der Veränderungsmüdigkeit die IT-Ausgaben nach unten. Gartner bezeichnet dieses Phänomen als "CIOs Change Fatigue".

IT-Services dominieren die Ausgaben

Erstmals dominieren bei den weltweiten IT-Ausgaben 2024 die IT-Services.
Foto: Gartner

Die IT-Services wachsen Gartner zufolge in 2024 weiter. Dabei werden sie erstmals das größte Segment der IT-Ausgaben darstellen. So erwarten die Analysten, dass die Ausgaben für IT-Services im Jahr 2024 um 8,7 Prozent auf 1,5 Billionen Dollar steigen.

Gartner zufolge werden Unternehmen in Effizienz- und Optimierungsprojekte investieren. Diese Investitionen seien in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von entscheidender Bedeutung.

Schwächelnde Kommunikationsdienste

"Die Akzeptanz von Geräten und Kommunikationsdiensten bei den Verbrauchern hat vor über einem Jahrzehnt ihren Tiefpunkt erreicht", erklärt Lovelock."Das Ausgabenniveau der Verbraucher wird in erster Linie durch Preisänderungen und Austauschzyklen bestimmt und lässt nur noch Raum für inkrementelles Wachstum."

Software und Services

Vor diesem Hintergrund sei es unvermeidlich gewesen, dass Software und Dienstleistungen den Markt überholen. So würden Unternehmen immer mehr Verwendungsmöglichkeiten für Technologie finden.

Letztlich habe sich die IT aus dem Back-Office in das Front-Office verlagert und sei nun umsatzwirksam. Solange es kein Plateau dafür gebe, wie und wo Technologie in einem Unternehmen eingesetzt werden kann, könne es auch kein Plateau bei den IT-Ausgaben von Unternehmen geben.

Die Change Fatigue

Dennoch lag die Gesamtwachstumsrate für IT-Ausgaben 2023 lediglich bei 3,3 Prozent und war damit nur um 0,3 Prozent höher als 2022. Eine Entwicklung, die den Analysten zufolge vor allem auf die Veränderungsmüdigkeit der CIOs zurückzuführen ist.

Auch wenn die Marktbeobachter für 2024 eine neue Dynamik erwarten, werde das allgemeine IT-Ausgabenumfeld durch die Change Fatigue leicht beeinträchtigt. Veränderungsmüdigkeit könnte sich in Form von Veränderungswiderstand äußern.

Gartner zufolge sind das CIOs, die zögern, neue Verträge zu unterzeichnen, sich zu langfristigen Initiativen zu verpflichten oder neue Technologiepartner zu gewinnen. Für die neuen Initiativen, die dann doch gestartet werden, verlangen die CIOs, so Gartner, ein höheres Maß an Risikominderung und größere Ergebnissicherheit.