Der Staatsanwaltschaft Bochum und dem Bundeskriminalamt haben einen weiteren Sieg im Kampf gegen international tätige Software-Fälscher errungen. Der festgenommene Hauptbeschuldigte, ein 42-jähriger türkischer Staatsangehöriger aus Nordrhein-Westfalen, steht unter dem Verdacht, in den letzten Jahren, zum Teil über Scheinfirmen, manipulierte und gefälschte Microsoft-Software-Produkte vertrieben zu haben.
Der Staatsanwalt in Bochum führt derzeit Ermittlungen wegen des dringenden Verdachts gewerbsmäßig begangener Straftaten gegen das Urheber- und Markengesetz. Da die Software-Plagiate zum Teil auch an Endkunden vertrieben wurden, besteht zudem der dringende Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges zum Nachteil dieser missbrauchten Käufer. Der verursachte Schaden beläuft sich nach derzeitigem Ermittlungsstand auf mindestens drei Millionen Euro.
Im Zuge einer in dieser Woche in mehreren Firmen und Privaträumlichkeiten zeitgleich durchgeführten Razzia haben die Ermittler weiteres Beweismaterial beschlagnahmt. Gegen den Hauptbeschuldigten haben sie Haftbefehl erlassen, da die Gefahr der Flucht und Verdunkelung besteht. Der Türke befindet sich in Untersuchungshaft.
"Der Inhaftierte ist unserer Auffassung nach eine wichtige Persönlichkeit im organisierten Handel mit Softwarefälschungen. Wer sich mit Software-Kriminalität in großem Stil bereichern will, muss damit rechnen, dass mit aller Härte gegen ihn vorgegangen wird. Nur so lassen sich dem Staat, der Wirtschaft und den Endkunden entstehende Schäden wirksam eindämmen", so Dr. Dirk Seiler, Rechtsanwalt aus Frankfurt und Microsoft-Vertreter in diesem Verfahren.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum und des Bundeskriminalamtes dauern weiter an. (rw)