Viele Selbstständige arbeiten "ewig"

Wegen Reichtum nicht geschlossen

21.12.2011
Warum IT-Freiberufler auch mit genug Geld noch weiterarbeiten wollen bzw. müssen.
Das Arbeitsleben ist der Verkauf von Lebenszeit zur Finanzierung des Lebensunterhaltes.
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Die überwiegende Mehrheit der IT-Freiberufler würde entweder hin und wieder (56 Prozent) oder regulär (27 Prozent) arbeiten, auch wenn sie schon genug Geld hätte. Das hat eine Umfrage der Personalagentur und Projektbörse GULP ergeben.

Das zeigt, so GULP, dass Arbeit im Idealfall eben mehr bringt als Geld: Wer arbeitet, betätigt sich sinnvoll, kann sich selbst verwirklichen und sich etwas beweisen. Er kann sich weiterentwickeln und bekommt Bestätigung. Dass das nicht jeden Tag so ist, ist klar. Dass das nicht für jedes Projekt gilt, auch. Aber auf lange Sicht braucht jeder Mensch eine Beschäftigung.

Interessant: GULP hat diese Frage (so ähnlich) Anfang 2008 schon einmal gestellt. Damals gaben 40 Prozent an, noch arbeiten zu wollen und 51 Prozent wollten sich hin und wieder in Lohn und Brot begeben. Blieben nur 9 Prozent, die lieber ohne Arbeit lebten. Somit hat sich die Zahl derer, die nicht mehr arbeiten würden, wenn sie genug Geld hätten, seither fast verdoppelt (17 Prozent).

Eines der Probleme ist: Welche Anlagemöglichkeit ist so sicher, dass man sich darauf verlassen kann, auch in z.B. 20 Jahren noch genug Geld zu haben, um seinen Lebensstandard halten zu können? Ist es nicht zu riskant zu glauben, dass das Gesparte (oder Geerbte) bis ans Lebensende reicht? "Das ist genau mein Problem", schreibt dazu ein Freiberufler auf der GULP-Webseite. Dann eben doch noch ein bisschen weiterarbeiten. (tö)