Heutzutage muss eine Website nicht nur gut aussehen. Zum digitalen Auftritt gehört auch ein gut funktionierender technischer Standard. Gerade bei Online-Shops kann das sonst bedeuten, dass Kunden die Konkurrenz vorziehen - denn Probleme wie lange Wartezeiten gehören zu den Hauptfaktoren für Kaufabbrüche.
Wie Sie das Schritt für Schritt vermeiden, lesen Sie hier. Von der Projektidee bis zur Umsetzung zeigt der Beitrag, wie Sie Ihr Webprojekt leistungsfähiger und stabiler umsetzen. Damit nicht nur das Design, sondern auch die Leistung stimmt.
Welche Vorüberlegungen sind wichtig?
Bevor es an die Umsetzung geht, sind grundsätzliche Überlegungen gut. Nur wenn die Aufgaben der Webpräsenz klar definiert sind, kann man etwa das passende Content Management-System (CMS) zielgerichtet auswählen. Sie sollten sich vorab deshalb folgende Fragen stellen:
Was soll mein Webprojekt genau leisten?
Welches Sortiment und welche Angebotsstruktur wird mein digitaler Auftritt bieten?
Welche User und Wunsch-Kunden werde ich haben?
Wie, woher und in welchem Umfang ziehe ich Traffic an?
Wie viel Bandbreiten, Leistung und Sicherheit brauche ich? Soll mein Projekt mittelfristig wachsen?
Mit diesen Grundüberlegungen stellen Sie sicher, dass Ihr Webprojekt perfekt auf die kommenden Schritte abgestimmt wird. Denn das Angebot an möglichen CMS und entsprechenden Server- oder Hosting-Lösungen ist groß - und sollte der Aufgabenstellung deshalb möglichst passgenau gerecht werden.
Das richtige CMS für das Webprojekt finden
Sie suchen nach einer Lösung, die nicht nur kosteneffizient aufgesetzt, sondern später auch mit überschaubarem Aufwand verwaltet und befüllt werden kann? Dann führt wahrscheinlich kein Weg an einem der gängigen Content Management-Systeme (CMS) vorbei. Damit der verfügbare Leistungsumfang und die Kosten stimmen, sollten Sie aber immer genau vergleichen:
Typo3: Das CMS ist relativ komplex und auch die TypoScript-Sprache gilt als eher "speziell". Für Einsteiger ist es somit leider weniger zu empfehlen. Die Software ist dafür aber kostenlos, Erweiterungen stehen allerdings nicht in großer Zahl bereit. TYPO3 bietet sich hauptsächlich für (semi-)professionelle Webworker an, die jederzeit die volle Kontrolle über Ihren Webauftritt behalten und dabei bis ins Detail konfigurieren wollen.
WordPress: Die benutzerfreundliche, übersichtliche Software ist (nicht nur) für Einsteiger geeignet. Sie lässt eine effiziente und komfortable Ausgestaltung zu. Das Grundgerüst des Website-CMS ist zudem kostenfrei, lediglich für einige Zusatzerweiterung fallen Gebühren an. Die Plugins erlauben eine gute Anpassung an die Bedürfnisse. Mit grundlegenden Programmierkenntnissen kann man zudem bereits eigene Modifizierungen vornehmen. WordPress ist zudem vergleichsweise schlank und schont die Ressourcen des Servers.
Joomla!: Diese Möglichkeit hat einige Ähnlichkeiten zu WordPress, auch wenn die Benutzerstruktur unterschiedlich aufgebaut ist. So ist die Basis-Software ebenfalls kostenfrei, lediglich viele (sinnvolle) Erweiterungen kosten extra. Das modular gestaltete CMS eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Die Verwaltung der Website gelingt komfortabel und umfassend.
Drupal: Besonders für Teamplayer ist Drupal ein Geheimtipp. Es können zahlreiche Rechte verteilt werden. Das Anlegen verschiedener Administratoren- oder Benutzeraccounts wurde hervorragend gelöst, wodurch sich das CMS auch innerhalb eines Teams sehr effizient nutzen lässt. Doch Achtung: Da Drupal verhältnismäßig selten verwendet wird, sind erfahrene Entwickler in der Regel gefragt - und teuer.
Geht es dagegen bei Ihrem Webprojekt nicht um eine "einfache" (Corporate) Website oder ein Portal, sondern um den unmittelbaren Online-Verkauf von Waren oder Dienstleistungen? Dann sollten Sie sich die folgenden Shopsysteme einmal genauer ansehen:
Magento: Die Shoplösung gilt als extrem leistungsfähig, aber auch kompliziert. Das Shop-CMS lohnt sich daher vor allem für große, umfangreiche Onlinegeschäfte und bei hohen, spezifischen Anforderungen. Beachten muss man, dass die (kostenfreie) Community-Edition keinen Support beinhaltet und das System meist von erfahrenen Entwicklern administriert werden muss. Bei kleineren Problemen hilft jedoch auch meist die große Magento Community weiter.
WooCommerce: Dieses Shop-CMS ist neben Magento wohl am bekanntesten. Im Gegensatz dazu ist es allerdings auch für Anfänger gut zu bedienen. WooCommerce ist zwingend an WordPress gebunden und ist eher für kleinere Webshops ausgelegt.
Neben WooCommerce und Magento gibt es zudem andere interessante Alternativen wie Plentymarkets, PrestaShop, Shopify, OpenCart oder Shopware. Einen (ausführlichen) Vergleich dazu finden Sie in der unteren Tabelle.
Die wichtigsten Performance-Faktoren beachten
Steht die richtige Kombination aus CMS und Website schließlich fest, geht es darum, möglichst viel Perfomance herauszuholen. Grundlegend dafür ist auch ein leistungsfähiges Server- und Hosting-Paket. Das muss stets dem benötigten Bedarf entsprechen und zudem auch bei Leistungsspitzen gut performen. Alles andere kann (etwa im Weihnachtsgeschäft) leider sonst allzu schnell zu Umsatzeinbußen führen. Eine gute, bezahlbare und dennoch leistungsstarke Option stellen deshalb so genannte "Business Hostings" dar. Denn hier treffen eine hohe und schnelle Skalierbarkeit mit ausreichend serverseitiger Hard- und Softwarepower auf die effizienten Kostenstrukturen "schlanker" Hosting-Pakete.
Zur optimalen Webserver-Performance gehört zudem, ungenutzte Plugins und andere Erweiterungen radikal zu reduzieren - oder noch besser: rigoros zu löschen. Optionen wie "Lazy Loading" sorgen zudem für mehr Geschwindigkeit, da Inhalte erst bei Bedarf geladen werden. Indem Sie CSS und JavaScript ans Ende des Webdokuments verschieben, beeinflussen Sie den PageSpeed-Test von Google zusätzlich positiv.
Darüber hinaus können externe Skripte den Ladeprozess negativ beeinflussen, weshalb asynchrone Tracking-Codes eine gute Wahl sind. Hochkomprimierte Dateiformate wie JPEG oder gar WebP sind ebenfalls besser als klassische (aber auch viel zu große) PNG- oder GIF-Dateien. Und auch beim Quellcode kann gespart werden: Entfernen Sie unnötige Formatierungen, sinnlose Kommentare und reduzieren Sie CSS-, JavaScript- und HTML-Dateien. Dann klappt's auch mit der Performance.
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