Mit wolkigen Worten hat Nokia eine Restrukturierung seines Partnergeschäfts angekündigt. Man habe "im Zuge der kontinuierlichen Evaluation aller Prozesse Optimierungspotential in der Distributionsstruktur festgestellt". Eine "veränderte Herangehensweise" sei notwendig.
"Das Ziel dabei ist es, sowohl die Effizienz im Vertrieb als auch die Sichtbarkeit von Nokia Produkten am PoS zu verbessern und gemeinsam mit den Partnern neue Chancen zu erarbeiten. Damit soll auch der Handel als wichtiger Partner von Nokia optimale Unterstützung erfahren", heißt weiter.
"Für Nokia ist es selbstverständlich, dass wir kontinuierlich alle Aspekte unserer Aktivitäten evaluieren und da, wo wir Optimierungspotential sehen, entsprechende Veränderungen einleiten. Dies entspricht unserem Anspruch als marktführendem und die Zukunft gestaltendem Unternehmen", erläutert Heikki Tarvainen, Geschäftsführer Nokia Deutschland, die Reorganisation der Distributionsstruktur. Er fährt fort: "Gemeinsam mit unseren Partnern waren wir in den letzten Jahren erfolgreich am Markt unterwegs. Der Schlüssel zum Erfolg heißt Kontinuität und Weiterentwicklung. Da 70 Prozent aller Kaufentscheidungen am PoS getroffen werden, ist es umso wichtiger, dass unsere Produkte und Lösungen hier optimal dargestellt werden. In diesem Zusammenhang sehe ich die Zusammenarbeit zwischen Nokia, der Distribution und dem Handel nach wie vor als entscheidend. Eine Optimierung unserer Distributionsstruktur ist unserer Meinung nach nötig, um unsere Ziele auch weiterhin gemeinsam erfolgreich umzusetzen."
Update 17.04.09, 14:50 Uhr: Auch ein Gespräch mit Unternehmenssprecherin Kristina Bohlmann brachte nicht mehr Klarheit. Frau Bohlmann mochte weder sagen, mit welchen Distributoren Nokia im Gespräch ist, noch, welche Konsequenzen diese zu erwarten haben. "Es kann sein, dass am Ende einige der Distributoren nicht mehr dabei sind und dafür neue hinzukommen", sagt sie. Man wolle gemeinsam mit der Distribution eine Lösung erarbeiten. Die Fachhandelspartner stünden zunächst nicht im Fokus: "Wir schauen uns erst einmal die Distributoren an." Zu sicher sollten sich Nokia-Partner allerdings nicht sein, denn Bohlmann betont, dass alle Prozesse unter die Lupe genommen würden: "Wenn wir der Meinung sind, dass wir etwas optimieren müssen, dann tun wir das."
Ein Grund für die Restrukturierung könnte Nokias Einstieg in den Netbook-Markt sein (ChannelPartner berichtete). Branchenkreisen zufolge steht das Unternehmen in diesem Zusammenhang mit der Tech-Data-Tochter Brightstar Europe in Verhandlungen. (haf)