SAP, IBM, HP, Oracle und Co.

Was große IT-Anbieter in der Cloud treiben

08.02.2012 von Joachim Hackmann
SAP, Microsoft, IBM, HP, Oracle , Cisco - jeder IT-Anbieter, der etwas auf sich hält, ist heute im Cloud-Geschäft aktiv. Wir haben nachgefragt, was die Provider genau machen.
Ein Überblick über die Cloud-Dienste von VMware, SAP, Microsoft, IBM, HP, Oracle, Cisco, Salesforce, Google und Amazon.
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SAP, Microsoft, IBM, HP, Oracle , Cisco - jeder IT-Anbieter, der etwas auf sich hält, ist heute im Cloud-Geschäft aktiv. Wir haben nachgefragt, was die Provider genau machen.
von Joachim Hackmann
Dazu haben wir führende IT-Unternehmen gebeten, ihre wesentlichen Akquisitionen und Produkte im Cloud-Geschäft zu nennen und ihre Cloud-Strategie in einem Satz auf den Punkt zu bringen. Das Ergebnis haben wir von renommierten Analysten bewerten lassen. Lesen Sie, was dabei herausgekommen ist.

Microsoft: Mit großen Schritten in die Cloud

Akquisitionen: keine.

Wesentliche Produkte und Services :

Microsofts Cloud-Strategie: "Microsofts Produktportfolio ist zu hundert Prozent auf die Cloud ausgerichtet: Die Anwender erhalten maßgeschneiderte Cloud-Services, die überall und auf jedem Endgerät verfügbar sind."

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group.
Foto: Experton Group

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group: "Die Letzten werden die Ersten sein - nach diesem Motto lässt sich die Situation von Microsoft beschreiben. Zwar hat Microsoft als traditionelles Softwareunternehmen seine Cloud-Transformation erst relativ spät begonnen, liegt nun aber an der Spitze der globalen Anbieter. So kann Microsoft in den Kernanwendungsfeldern SaaS (Collaboration, CRM) und Private Cloud beziehungsweise Cloud-Management das höchste Marktvolumen aufweisen. Zudem liefert Microsoft einen kompletten und integrierten Service- und Technologie-Stack, der gerade Unternehmensanwender überzeugt.

Microsofts Cloud-Portfolio
App-Store für Geschäftsanwendungen
Über den Dynamics Marketplace: können CRM-Anwender Erweiterungen für ihre Anwendung erwerben.
CRM Online 2011 Dashboard
Die Anwendung bietet viele grafische Berichtswerkzeuge, beispielsweise zur Analyse von Geschäftschancen.
Outlook-Integration
CRM Online stellt auch die Verbindung zum verbreiteten Outlook-Client her und stellt seine Daten über ein Add-In darin zur Verfügung.
Office im Browser
Die Webversionen von Microsoft Office ähneln den Desktop-Pendants und bieten vielfältige Editiermöglichkeiten.
Powerpoint aus der Cloud
Der Zugriff auf Präsentationen erfolgt ortsunabhängig über live.com, wahlweise kann die Vorführung aus dem Browser heraus gestartet werden, oder der Anwender lädt die Datei in den lokalen Powerpoint-Client.
Verwaltungskonsole im Überblick
Exchange Online, SharePoint Online, Lync Online und die Office Desktop Apps werden von zentraler Stelle aus administriert.
Customizing
Office 365 ist nicht nur eine statische Sammlung von Services und Clients, sondern verfügt auch über umfassende Programmier- und Managementfunktionen zur Anpassung an individuelle Unternehmensanforderungen.
Microsoft-Dienste aus dem Web-Katalog
Microsoft bietet seine Online-Services über ein zentrales Portal an, wahlweise können die Kunden direkt bei Microsoft oder über einen Vertriebspartner buchen.
Systemmanagement über das Web
Mit dem in der Testphase befindlichen Windows Intunebietet Microsoft erstmals ein umfangreiches Client-Administrationswerkzeug als Service an.

Das Ökosystem an Partnern bereitet dem Unternehmen einen schnellen und vertrauten Weg zum Kunden, auch wenn dieser für standardisierte Cloud-Services sicher ein teurer Vertriebskanal ist. Trotzdem spielt das Vertrauen in die Anbieter und ihre Partner im von Hacker-Attacken und Compliance-Sorgen geplagten IT-Markt eine wesentliche Rolle. Dies wird Microsoft auch weiter zugutekommen, auch wenn einzelne der neuen Services wie etwa die Azure-Plattform noch Startschwierigkeiten haben."

Google will die "echte Wolke" bieten

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

Googles Cloud-Strategie: "Google möchte seinen Kunden die ‚echte Wolke‘ bieten - eine Welt, die das Unternehmen "hundert Prozent Web" nennt und in der Geschäftsanwendungen über das Internet bereitgestellt werden. Der Zugriff erfolgt per Web-Browser."

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group: "Ähnlich wie Amazon vollzieht der Suchmaschinengigant einen strategischen Schwenk vom reinen Consumer- hin zum komplementären Enterprise-Geschäft. Und dies mittlerweile auch mit Erfolg. So erliegen immer mehr europäische Großunternehmen den Offerten und nutzen die Online-Collaboration-Plattform ‚Google Apps for Enterprise‘ nicht nur in kleinen Pilotgruppen, sondern unternehmensweit, wie der Fall der spanischen Bank BBVA zeigt. Trotzdem ist Google für viele CIOs immer noch kein ‚Trusted Vendor‘, und nur wenige IT-Entscheider sind mit der gesamten Breite des Portfolios vertraut.

Was Google in der Cloud bietet
Android
Mit Android hat Google seit dem Jahr 2007 ein mobiles Betriebsystem auf dem Markt, das unterschiedliche Hardwareanforderungen unterstützt.
Android Market
Der Android Market ist das Herzstück des Android Universums. Hier erhalten Nutzer kostenlose und kostenpflichtige Apps.
Google AppEngine
Die AppEngine ist Googles Platform-as-a-Service Angebot. Hier können Entwickler Googles Infrastruktur nutzen, um skalierbare Webapplikationen zu betreiben.
Chrome Webbrowser
Der Chrome Webbrowser gehört seit 2008 zum Produktportfolio und steht in direktem Mitbewerb zum Mozilla Firefox oder dem Microsoft Internet Explorer.
Chrome OS
Das Chrome OS ist Googles Cloud Betriebssystem und eines der cleversten Schachzüge von Google. Das chrome OS wurde insbesondere für die mobilen Cloud Desktops, den Chromebooks, entwickelt.
Chrome Web Store
Der Chrome Web Store beinhaltet weitere Applikationen und Erweiterungen für den Chrome Webbrowser und das Chrome OS.
Cloud Connect
Mit Cloud Connect erhalten hartnäckige Outlook Nutzer die Möglichkeit als Backend die Google Apps Infrastruktur zu nutzen, aber weiterhin nicht auf Microsoft Outlook als Frontend verzichten zu müssen.
Cloud Print
Google Cloud Print erlaubt das Drucken auf freigegebene Drucker von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen von jedem Ort und aus jeder Webapplikation heraus.
The Data Liberation Front
Das Projekt "The Data Liberation Front" informiert über Möglichkeiten, die Daten aus den Produkten in der Google Cloud wieder zu exportieren.
Google Postini
Mit Google Postini steht ein performanter E-Mail Sicherheits- und Archivierungsservice auf Googles Infrastruktur zur Verfügung.
Google Apps - Dashboard
Das Dashboard hilft bei der kompletten Verwaltung einer Google Apps Domain.
Google Apps - Market
Der Google Apps Market beherbergt weitere kostenlose und kostenpflichtige Webapplikationen, die der Google Apps Domain hinzugefügt werden können.
Google Apps - Text & Tabellen
Mit Google Texte & Tabellen ist das parallele Bearbeiten von Dokumenten mit mehreren Mitarbeitern von jedem Ort und zu jeder Zeit möglich.
Google Apps - Groups
Mit Google Groups lassen sich Diskussionen und Informationsboards für Projekte aufbauen.
Google Apps - Kalender
Der Google Kalender gehört neben Google Mail und Google Text & Tabellen zum Kern der Google Apps Suites.
Google Apps - Mail
Google Mail ist neben der Suche das wahrscheinlich bekannteste Produkt aus Google Cloud Service Portfolio.
Google Storage for Developers
Google Storage steht in direktem Mitbewerb zu Amazon S3 und bietet die Möglichkeit, Daten über eine Kommandozeilen API bzw. über ein Webinterface in Googles Cloud Infrastruktur zu speichern und zu verwalten.

Langfristig spielen Innovationsstärke und die finanzielle Situation Google in die Hände. Allerdings werden derzeit noch zu wenige Ressourcen für die Akquise und langfristige Betreuung der Großkunden eingesetzt, so dass Google wesentlich weniger Deals gewinnt, als möglich wäre. Auch hier sind substanzielle Investitionen und Durchhaltevermögen gefragt."

VMware: Alles für die Virtualisierung

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

VMwares Cloud-Strategie: "Mit der Virtualisierung baut VMware Plattformen und Lösungen auf, über die Cloud-Infrastrukturen optimal genutzt, robuste Cloud-Anwendungen erstellt und ausgeführt sowie End-User-Computing als Cloudbasierende Services angeboten werden."

Frank Sempert, Senior Program Executive beim Cloud-Beratungshaus Saugatuck.
Foto: Saugatuck

Frank Sempert, Senior Program Executive beim Cloud-Beratungshaus Saugatuck: "Die Virtualisierungs- und Cloud-Angebote von VMware sind funktional umfangreich und im Vergleich zu denen der Konkurrenz gut positioniert. Das Angebot konzentriert sich auf Lösungen, mit denen Anwender virtualisierte Umgebungen und Cloud-Infrastrukturen verwalten. Allerdings sind globale Preisgestaltung und Marketing-Strategie Ursachen einiger Herausforderungen. Die Kosten für VMware-Produkte motivieren manche Kunden, nach preiswerteren Alternativen zu suchen.

Kritisch betrachten viele Anwender auch die Strategie von VMware, Abhängigkeiten zwischen den Produkten zu schaffen. So erfordert beispielsweise der Betrieb einer VMware-Cloud die Virtualisierung der Infrastruktur mit VMware-Lösungen. Das hat schon einige Kunden veranlasst, sich nach flexibleren Alternativen umzusehen."

SAP hat zur Aufholjagd geblasen

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

SAPs Cloud-Strategie: "Wir liefern die SAP-Anwendungen der Wahl im Cloud-Modell der Wahl mit dem Partner der Wahl!"

Karin Henkel, Senior Research Director bei Strategy Partners International.
Foto: Strategy Partners

Karin Henkel, Senior Research Director bei Strategy Partners International: "SAP beherrscht die Cloud-Technik immer besser und entwickelt sich zu einem ernst zu nehmenden Anbieter. Erkennbar ist, dass ‚Line-of-Business‘-Lösungen besser angenommen werden als die ERP-Suite ‚ByDesign‘. Der Zukauf des HCM-Spezialisten Successfactors zeugt davon, dass SAP im HR-Segment gute Entwicklungschancen sieht. Hilfreich dürfte sein, dass Successfactors mit der installierten Basis einen gewissen Reifegrad mitbringt.

Eine große Benutzergemeinschaft ist unersetzlich für den Cloud-Erfolg, und hier steht SAP noch am Anfang. Angesichts eines erfolgreichen On-Premise-Geschäfts dürfte auch der notwendige Wechsel der Unternehmensmentalität schwerfallen. Hier zeigt sich auch das größte Handicap für SAP im Cloud-Geschäft: der (noch) fehlende Zwang und unbedingte Wille, im On-Demand-Markt zu reüssieren. Die Konkurrenz der ‚Pure-play‘-Anbieter legt sich viel mehr ins Zeug.

Eine sinnvolle Ergänzung der Cloud-Strategie könnte die In-Memory-Computing-Lösung HANA abgeben, entsprechende Aktivitäten gibt es bereits in Walldorf. Dazu müsste SAP ein passendes Geschäftsmodell entwickeln. Mit ‚HANA on Demand‘ könnte man den Kunden einen bedarfsgerechten Zugang zur Datenanalyse aus der Cloud einräumen, etwa bei Sonderauswertungen oder monatlichen Berichtsläufen."

Oracle: Das Ausrufezeichen im Cloud-Geschäft

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

Oracles Cloud-Strategie: "Oracle bietet ein breites, integriertes Portfolio an Soft- und Hardwareprodukten sowie Services für Public, Private und hybride Clouds und verfolgt damit das Ziel, die Nutzung von Cloud Computing für Unternehmen je nach Anforderung des Kunden zu ermöglichen."

Frank Niemann, Principal Consultant - Software Markets bei Pierre Audoin Consultants (PAC).
Foto: PAC

Frank Niemann, Principal Consultant - Software Markets bei Pierre Audoin Consultants (PAC): "Oracles Cloud-Aktivitäten konzentrieren sich derzeit vor allem auf den Bereich SaaS. PaaS und IaaS spielen eine eher untergeordnete Rolle. Oracle ist unter anderem durch Übernahmen wie die von Siebel (SaaS-basierendes CRM) schon lange im Cloud-Geschäft aktiv, konnte bislang aber nur eine Nebenrolle in diesem Segment belegen. Dies lag vor allem an einer fehlenden Positionierung im Cloud-Umfeld. Die folgte unlängst mit der präsentierten Public Cloud - ein kompletter Cloud-Stack, den Oracle unter anderem gegen Amazon Web Services, Microsoft (Azure) und Salesforce.com stellt. Ein weiterer Schritt in diese Richtung war der Kauf des SaaS-Anbieters Rightnow.

Dauerhaft wird es nicht genügen, lediglich das Technologiegeschäft in die Cloud zu verlagern. Das können andere Player ebenso gut, wenn sie auch nicht über die gleiche Vertriebsstärke wie Oracle verfügen. Oracle muss rund um die Cloud ein passendes Partner-Ökosystem sowie ein Servicegeschäft aufbauen."

HP: Ein breites Portfolio im Gepäck

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

HPs Cloud-Strategie: "HP bietet Dienstleistungen und Produkte für die Vorbereitung, den Aufbau, das Management und die Nutzung von hybriden Cloud-Umgebungen mit dem Ziel an, verschiedene Cloud-Modelle mit dem klassischen IT-Betrieb so zu kombinieren, dass sie gemeinsam die Geschäftsziele des Kunden bestmöglich unterstützen."

Das Cloud-Computing-Portfolio von HP
Das HP Aggregation Platform Portal.
Ein Szenario für den Einsatz der HP Aggregation Platform.
Die HP Cloud Referenzarchitektur.
Die HP Cloud Functional Architecture.
Die HP Cloud Service Automation Architecture.
Wie HP den Rollenwechsel der IT in Zeiten der Cloud sieht.
Das HP Utility Services Order Portal.
Das HP Utility Services Portfolio.

Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research.
Foto: Forrester Research

Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research: "HP hat sich generell in den letzten Jahren zu sehr auf das großvolumige Geschäft mit seinen Consumer-Produkten konzentriert. Dabei ist sowohl die Enterprise-Software als auch die Beratung zu kurz gekommen. Unter der neuen Chefin Meg Whitman kann es gelingen, wieder das ‚Value Business‘ zu betonen. Dabei verfolgt HP keinen Commodity-Ansatz, wie ihn etwa Amazon mit seinen Cloud-Diensten anbietet. Vielmehr konzentriert sich HP auf sehr umfangreiche Dienstleistungen, die die Transformation von traditioneller IT zu einer Cloud-basierenden Installation unterstützen. Mit dem Portfolio spielt HP, bezogen Auf das Cloud-Geschäft, in einer Liga mit IBM."

IBM will Cloud-Partner für Anwender sein

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

IBMs Cloud-Strategie: "IBM ist Partner von Unternehmen auf dem Weg in die Cloud über das gesamte Lösungsportfolio hinweg, von der Analyse über die Entwicklung von Cloud-Strategien bis hin zu komplexen Transformationsprojekten. Ziel ist es, durch steigende Effizienz, Flexibilität und Agilität langfristig Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden zu unterstützen."

Karsten Leclerque, Principal Consultant - Outsourcing und Cloud bei Pierre Audoin Consultants (PAC).
Foto: PAC

Karsten Leclerque, Principal Consultant - Outsourcing und Cloud bei Pierre Audoin Consultants (PAC): "IBM ist in den Cloud-Segmenten Infrastructure as a Service (IaaS), Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Business Process as a Service aktiv beziehungsweise wird diese Segmente deutlich ausbauen. Stärker ausgeprägt sind derzeit die Aktivitäten in den Bereichen SaaS und IaaS. IBM hat großes Potenzial im Bereich PaaS unter anderem durch vorhandene Lösungen für das Information-Management und System-Management sowie die IT-Security. Die Stärke von IBM im Markt für Cloud-bezogene Dienstleistungen liegt im Aufbau von Cloud-Infrastrukturen beim Kunden. Dementsprechend konzentriert sich das Geschäft derzeit vor allem auf die Private Cloud, die aber auch die Hosted Private Cloud einschließt.

Das bietet IBM in der Cloud
Rechenzentren:
Für LotusLive stellt IBM In seinen Rechenzentren Serverleistung, Speicherkapazität und Applikationen zur Verfügung.
LotusLive Suite:
IBMs Software-Lösungen aus der Cloud fokussieren sich auf das Thema Collaboration. Alle Werkzeuge, die ein Nutzer für die Teamarbeit braucht, erhält er mit der LotusLive Suite.
LotusLive iNotes:
Wer nur E-Mail-Funktionen benötigt, für den reicht LotusLive iNotes.
Lotus Live Contact:
Die webbasiert Anwendung LotusLive iNotes bieten dem Nutzer auch Features, um Kontakte zu pflegen.
LotusLive Calendar:
Die webbasiert Anwendung LotusLive iNotes bieten dem Nutzer auch Features, um´Termine zu verwalten.
Lotus Notes Traveler:
Mithilfe des Lotus Notes Traveler lassen sich auch mobile Endgeräte wie das iPad anbinden.
LotusLive Communities:
Im Bereich Communities können Anwender unter anderem Daten austauschen, Diskussionen starten und Akitivitäten managen.
SugarCRM:
Durch die Integration mit SugarCRM erweitert IBM das Kundenbeziehungsmanagement um Collaboration-Funktionen aus der Cloud.

Kritisch ist anzumerken, dass die IBM noch kein klar ersichtliches Cloud-Profil über alle Produkte und Dienstleistungen hinweg besitzt. Das gilt sowohl für den lokalen als auch den globalen Marktauftritt."

Cisco sucht den Weg ins Data Center

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

Ciscos Cloud-Strategie: "Ciscos Cloud-Strategie basiert auf einer Referenzarchitektur, die intelligente Netze, ein leistungsstarkes Rechenzentrum und innovative Collaboration-Anwendungen mit einer leistungsfähigen Management-Suite verknüpft und den Aufbau und die Verbindung von Cloud-Diensten ermöglicht."

Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research.
Foto: Forrester Research

Stefan Ried, Principal Analyst bei Forrester Research: "Cisco versucht genauso wie HP und IBM, ein umfangreiches Cloud-Portfolio anzubieten. Während Cisco mit seinen Netzinfrastrukturlösungen ein Marktführer unter TK- und Cloud-Providern ist, tut sich der Hersteller etwas schwer, in die Domäne des Enterprise Computing vorzudringen, um dort IBM, HP und Dell Anteile im Markt für Private-Cloud-Infrastrukturen abzunehmen. Dennoch ist Cisco dank vielen Partnerschaften aus der Landschaft eines Cloud-Providers nicht mehr wegzudenken. Kooperationen pflegt Cisco etwa im Rahmen des V-Block-Ansatzes mit EMC und VMware zum Aufbau von Rechenzentren."

Amazon ist Frühstarter im Infrastrukturgeschäft

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

Amazons Cloud-Strategie: "Amazon Web Services unterstützt Entwickler und Unternehmen dabei, moderne und leistungsfähige Web-Services zu erstellen sowie attraktive und skalierbare Applikationen optimal zu vermarkten."

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group.
Foto: Experton Group

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group: "Amazon Web Services (AWS) ist immer noch unangefochtener Marktführer, wenn es um IaaS in der Public Cloud geht. Nach wie vor wächst sowohl die Anzahl der neu eröffneten Nutzer-Accounts als auch das Volumen an gebuchten Instanzen (EC2) und genutzten Speichervolumina (S3) rasant. Die Kunden rekrutieren sich noch primär aus kleinen Firmen, Startups und Softwareentwicklern. Das attraktive und wesentlich größere Geschäft mit den Unternehmenskunden geht in Deutschland noch weitgehend an AWS vorbei.

Ob sich dies mit der Anpassung des Portfolios an die Bedürfnisse dieser Klientel, wie zum Beispiel durch Premium Support oder die gerade lancierte direkte Anbindung des AWS-Service an das eigene Unternehmensnetz (AWS Direct Connect), allein bewerkstelligen lässt, bleibt offen. Will Amazon mit der Tochter AWS ernsthaft in diesen Markt einsteigen, sind neue Geschäfts-, Vertriebs- und Support-Modelle unerlässlich."

Salesforce: Der SaaS-Pionier unter Zugzwang

Akquisitionen:

Wesentliche Produkte und Services:

Cloud-Strategie von Salesforce: "Die Lösungen von Salesforce.com helfen Unternehmen, ihre Mitarbeiter, Kunden und Produkte im Zeitalter des Social Web zu vernetzen und sich so zum Social Enterprise zu wandeln."

Foto: Salesforce.com

Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group: "Ob der Primus aus Kalifornien auch in den kommenden Jahren noch die tonangebende Rolle im Cloud- und IT-Markt spielen wird, ist fraglich. Unbestritten gehört Salesforce zu den Pionieren und derzeit erfolgreichsten Cloud-Anbietern. So hat Salesforce eine optimale Balance von Produktentwicklung, IT-Operations und Vertriebssteuerung gefunden. Dies spiegeln auch die aktuellen Wachstumsraten wider.

Andererseits zeigen die Vielzahl an Zukäufen, Kooperationen und neuen Produkt-Launches (zum Beispiel database.com, vmforce.com), dass Salesforce sein Angebot an Kernprodukten für Unternehmenskunden deutlich verbreitern muss, wenn es im Wettbewerb gegen die etablierten IT-Anbieter bestehen will. Ob dies gelingt, bleibt offen. Positiv wirkt sich für Salesforce das große Ökosystem an Entwicklern und Partnern aus, das die Salesforce-Plattform mit tausenden neuen Applikationen und Services bereichert."

(Computerwoche / rb)