Chancen für Systemintegratoren

Was Experton von Microsoft Office 365 hält

21.10.2010
In dieser Woche hat Microsoft eine neue Generation der eigenen Online Services vorgestellt. Ein Marktforscher analysiert diese Ankündigung aus der Sicht des Channels.

Microsoft stellte die neue Generation der Online Services vor. Axel Oppermann, Senior Advisor bei dem Marktforschungsinstitut Experton Group, fasst zentrale Eckpunkte der Ankündigung zusammen und analysiert die Microsoft-Strategie aus der Sicht des Channels.

Unter der neu kreierten Dachmarke "Office 365” sollen ab 2011 (wahrscheinlich bereits im ersten Halbjahr 2011) die unter dem Begriff BPOS (Business Productivity Online Suite) erfolgreich am Markt positionierten Services weitergeführt werden. Während BPOS noch auf den 2007er Produktgenerationen von Sharepoint und Exchange basierte, wird Office 365 auf der 2010er Generation aufbauen.

Zentrale Bestandteile von Office 365 sind neben Exchange Online, SharePoint Online sowie Lync Online insbesondere Office-Komponenten. Hierzu zählen wahlweise Office Web Apps oder Office Professional Plus. Zu einem späteren, nicht näher benannten Zeitpunkt, soll CRM Online diese Services noch ergänzen. Als einer der ersten Microsoft-ISVs hat der norwegische ERP-Hersteller Mamut Office 365 in sein Angebot für kleine Unternehmen eingebunden.

Unterschiedliche Produktbündelungen sollen sowohl Kleinstunternehmen, den Mittelstand und Großunternehmen ansprechen. Der modulare Ansatz ermöglicht einen leichten Einstieg. Bereits ab fünf Euro pro Anwender und Monat können Unternehmen ihre Mitarbeiter mit weit reichenden Funktionalitäten ausstatten.

Cloud und der Channel

Office 365 ist eine weitere, klare Stellungnahme und Positionsbestimmung von Microsoft in Richtung Cloud Computing. Das vorgestellte Angebot erfüllt jedoch das selbst ausgegebene Credo "we are all in" nicht umfassend. So wird die "Option" Office Professional Plus zwar voll in die Cloud integriert, benötigt aber noch eine Installation auf dem Client.

Auch wenn für den deutschen Markt noch nicht alle Einzelheiten kommuniziert wurden, sollten sich Microsoft-Partner frühzeitig mit den neuen Angeboten auseinander setzen. Neben einer Validierung von weiteren Online-Angeboten von Google oder IBM, gilt es, die aktuelle Lizenzsituation bei den Kunden mit derer Client-Strategie abzugleichen. Während die Vorteile der Online-Versionen von Sharepoint, Exchange und Lync sicherlich die Bedarfe der breiten Masse treffen werden, gilt es, für den Bereich der Office-Applikationen eine vertiefende Analyse vorzunehmen.

Microsoft Office 2010
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Reseller müssen beurteilen können, ob das Subskriptions-Modell für Office Funktionalitäten über Office 365 sich für ihre Kunden eignet, oder ob ihre Kunden nicht doch besser Software von Microsoft auf dem klassischen Weg beziehen sollten. Hier sollten Vertriebspartner ihren Kunden eine detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Deren Ergebnisse hängen von vielen Faktoren ab: Laufzeit der Verträge, Grad der Flexibilisierung, und so weiter.

Die mit Office 365 einhergehenden Services können sicherlich auch viele Systemintegratoren anbieten. Aber auch Berater in Sachen Lizenz-Management werden von der neuen Microsoft-Strategie profitieren. (rw)