Eine Branche, die bereits seit Jahren händeringend nach Fachpersonal sucht, ist die der IT-Security. Die Einstiegsmöglichkeiten sind dabei ebenso zahlreich wie vielfältig. Oft ist der Karriere in der IT-Branche bereits eine frühe Faszination für das Thema vorausgegangen. So auch bei Florian Siebert, System Engineer für Global Services and Intelligence (GSI) bei FireEye.
Bereits im Alter von zwölf begann er, seinen hochgerüsteten PC zu zerlegen, und brachte sich selbst die Programmiersprache Pascal bei. Dass ihm die IT liegt, konnte er spätestens in Sommerprogrammierkursen für Schüler von Siemens feststellen, wo er erstmals mit der Siemens-Technik-Akademie in Kontakt kam. Seine neu erworbenen Kenntnisse setzte er dann auch privat in die Tat um, als er mit 14 Jahren sein Faible für das Thema IT-Security erkannte. Damals kompilierte er eine Firewall mit eigenem statischen Kernel und verwendete den TIS Proxy des Firewall-Toolkits.
Karriere in der Cybersecurity
Nach dem Fachabitur studierte er an der Siemens-Technik-Akademie Industrietechnologie mit Fachrichtung Datentechnik und Schwerpunkt Kommunikationstechnik. In dieser praxisorientierten, akademischen Ausbildung wurden ihm neben theoretischen Grundlagen der Mathematik und Elektrotechnik auch praktische Anwendungen wie Betriebssystem, Assembler, C, Java oder Datenbankabfragen mit SQL beigebracht. Über die Akademie kam Siebert auch an seinen ersten Job als Systemadministrator für Netzwerke bei einem international tätigen Konzern.
Im weiteren Verlauf seiner Karriere war er für verschiedene Unternehmen als Information Security Manager, IT-Security Consultant, System Engineer und IT-Security Engineer tätig. Schließlich kam er 2016 durch Zufall zu FireEye, wo er zunächst als Incident Analyst tätig war und seit August 2017 als Senior System Engineer für Global Services and Intelligence arbeitet.
Innovation an vorderster Front
Als GSI System Engineer ist Siebert für die Präsentation und technischen Aspekte bei Dienstleistungsangeboten des gesamten Unternehmensportfolios verantwortlich. Ihm obliegt die Erforschung aktueller und zukünftiger Technologien in den Bereichen Cyber-Sicherheit, Netzwerkdesign und Forensik. Damit gestaltet er die technische Zukunft von FireEye maßgeblich mit. Gleichzeitig ist er Ansprechpartner für potenzielle Kunden, um sie von der Leistungsfähigkeit der Lösungen und dem Know-how des Unternehmens zu überzeugen.
Der Sicherheitsspezialist arbeitet eng mit Partnern, Lösungsintegratoren und -anbietern sowie internen Ressourcen zusammen. Hier unterstützt er die Produktmanagement- und Entwicklungsteams bei technischen Support- oder Integrationsproblemen innerhalb der gesamten Produktpalette. Zudem hilft er den Vertriebsmannschaften weltweit in kritischen Phasen der Lösungsintegration oder bei schwierigen technischen Situationen, um Kundenprojekte erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Er zählt damit zu den effektivsten und leistungsfähigsten technischen Vertriebsressourcen des Unternehmens und ist weltweit an mehrjährigen Projekten in großen IT-Netzwerken mit zahlreichen Standorten und mehreren Tausend Endpunkten beteiligt.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Sieberts Alltag ist das Wissen über die neuesten Spear-Phishing-Kampagnen oder APT-Attacken, um seine Kunden effektiv schützen und verteidigen zu können. Von diesen Angriffen geht oft die größte Gefahr für Unternehmen und ihre sensiblen Daten aus. Dadurch bekommt er regelmäßig neuartige Tools und Angriffsmethoden zu Gesicht.
Aussichten und Tipps für Neueinsteiger
Da gerade im Bereich Cybersecurity der Fachkräftemangel enorm ist und sich diese Situation in den kommenden Jahren laut Prognosen noch weiter verschärfen wird, haben Berufseinsteiger hervorragende Chancen. Zusätzlich empfiehlt Siebert Produktschulungen, um IT und Arbeitsumgebungen zu verstehen. Ebenso sieht er allgemeine und produktunabhängige Kurse und Zertifizierungen wie beispielsweise SANS als empfehlenswert an, meint aber: "Man kann sich auch vieles selbst durch Fachlektüre aneignen."
Auch wenn nicht immer alles perfekt läuft, hat er an seiner Arbeit viel Spaß und ist immer noch fasziniert davon, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. "Es ist wirklich cool, wenn du dein Unternehmen in Berichten über beispielsweise Advanced Persistent Threats oder Hackergruppen in den Nachrichten siehst, von denen du schon ein paar Wochen zuvor erfahren hast und zu denen du die nicht öffentlichen Hintergründe kennst."