Verbesserte Sicherheit
Festplatte verschlüsseln
Mit File Vault lässt sich in Lion nicht nur der Benutzerordner, sondern der komplette interne Datenträger verschlüsseln. Aktiviert man die Verschlüsselung, muss man jedoch nicht warten, bis diese beendet ist, sondern kann weiterarbeiten, während die Verschlüsselung im Hintergrund erfolgt, was bei einer vollen Festplatte einige Zeit in Anspruch nimmt. Startet man von einem verschlüsselten Datenträger, muss man sich sofort nach dem Rechnerstart mit dem Passwort anmelden, da dieses dann für die Entschlüsselung benötigt wird. Verschlüsselte Datenträger erscheinen nicht im Finder, wenn man den Mac von einer externen Festplatte startet, und man kann auf das verschlüsselte Laufwerk nicht zugreifen. Anders als bisher beeinträchtigt die Verschlüsselung nicht das Backup mit Time Maschine. Die Sicherungskopien erfolgen genauso im Stundenabstand wie bei einem unverschlüsselten Mac. Auch das Backup selbst lässt sich verschlüsseln, man aktiviert diese Option beim Einrichten des Backup-Laufwerks in der Systemeinstellung "Time Machine". Ausnahme von der Regel sind aber Netzlaufwerke wie die Time Capsule, denn die Verschlüsselung lässt sich nur für direkt an den Rechner angeschlossene externe Laufwerke einschalten.
Wiederherstellungspartition
Unsichtbare Rettungspartition
Beim Installieren von Lion wird automatisch eine unsichtbare Partition auf dem internen Datenträger angelegt, von der sich der Mac im Notfall starten lässt. Dann kann man das normale Arbeitsvolume prüfen und reparieren, das System neu installieren oder aus einem Time-Machine-Backup wiederherstellen. Außerdem ist es möglich, sich am WLAN anzumelden und Safari zu starten, um beispielsweise im Internet nach Informationen oder Updates zu suchen.
Überarbeiteter Finder
Dokumente gruppieren und suchen
Das Finder-Fenster präsentiert sich neu gestaltet und mit einer renovierten Seitenleiste. Neu ist unter anderem die Option "Alle meine Dateien", mit der sich alle Dokumente des Benutzers auflisten lassen. Weil dies aber schnell unübersichtlich werden kann, gibt es außerdem eine neue Option zum Anordnen der Dateien, die aber auch in jedem anderen Finder-Fenster und in jeder Fensteransicht verfügbar ist. Damit lassen sich die Dokumente nach verschiedenen Kriterien wie etwa Erstellungsdatum, Größe oder nach dem Erstellungsprogramm im Fenster gruppieren.
Auch die Suche wurde verbessert. So kann man jetzt unter anderem nach Dateiarten suchen, indem man einfach einen entsprechenden Suchbegriff in das Suchfeld eintippt wie beispielsweise Word, JPEG oder Text. Wählt man diesen dann aus, beschränkt der Finder die weitere Suche auf diese Objekttypen. Auch nach einer URL lässt sich suchen, der Finder listet dann alle Dateien auf, die man von der entsprechenden Webseite auf den Mac geladen hat. Ebenfalls neu ist, dass sich Fenster nun nicht mehr nur an der rechten unteren Ecke in der Größe mit der Maus verändern lassen, sondern auch an den seitlichen Kanten. Das funktioniert auch bei den Fenstern der Anwendungen.
Verbesserte Spotlight-Suche
Vorschau auf die gefundenen Dokumente
Sucht man über das Spotlight-Menü, blendet sich automatisch die Übersicht (Quicklook) für das Objekt unter dem Mauszeiger ein. Das funktioniert auch bei E-Mails, Webseiten oder dem Lexikon. Unten in der Liste mit den Fundstellen gibt es zusätzlich die Optionen "Web durchsuchen" und "Wikipedia durchsuchen". Man kann außerdem ein Objekt aus der Liste per Drag-and-drop auf ein Programmsymbol ziehen, um die Datei beispielsweise mit Mail zu versenden oder in einem bestimmten Programm zu öffnen.
Mehr Optionen für Quicklook
In Quicklook Dateien in einer Anwendung öffnen
Aktiviert man die Übersicht (Quicklook) für ein Objekt, gibt es jetzt oben im Fenster eine Taste, um das Objekt in Vorschau, Text-Edit oder Quicktime Player zu öffnen je nachdem, um welches Dateiformat es sich handelt. Die Vollbilddarstellung aktiviert man über den Doppelpfeil rechts oben im Fenster, und über das Plussymbol passt man die Fenstergröße an den Inhalt an. Öffnet man mehrere Objekte in der Übersicht, blenden sich in der Symbolleiste Pfeile zum Blättern zwischen den einzelnen Objekten ein sowie ein Symbol, um alle Objekte in der Übersichtsdarstellung anzuzeigen. Außerdem kann man mit Trackpad-Gesten zwischen den Objekten blättern.
Vorschau verbessert
Vorschau öffnet nun auch Office-Dateien
Vorschau öffnet jetzt auch mit Word, Powerpoint und Excel erstellte Dokumente. Die Programme müssen dazu nicht auf dem Mac installiert sein. Außerdem wurde die Oberfläche des Programms überarbeitet, es gibt eine Lupe, um Teile eines Bildes oder PDFs vergrößert darzustellen, sowie zusätzliche Anmerkungstypen für PDF-Dokumente wie Sprechblasen. Zudem kann man in ein PDF eine Unterschrift einfügen. Dazu unterschreibt man auf einem weißen Papier und nimmt dann in Vorschau die Unterschrift mithilfe der iSight- beziehungsweise Facetime-Kamera des Macs auf.
Adressbuch und iCal
Vollkommen neues Erscheinungsbild
Sowohl das Adressbuch als auch iCal präsentieren sich mit einem vollständig neuen Aussehen. Im Adressbuch kann man zudem Facetime für einen Kontakt starten und auf die Gesichter in iPhoto zugreifen. iCal bietet jetzt auch eine Vollbilddarstellung, eine große Jahresübersicht sowie eine überarbeitete Tagesansicht, bei der links im Fenster die anstehenden Ereignisse aufgelistet werden.
Neu ist auch die Option, über ein Eingabefeld Ereignisse hinzuzufügen, indem man einen Text und eine Uhrzeit eintippt wie beispielsweise "Redaktionskonferenz 14:00". Auch das Einrichten von Accounts hat sich vereinfacht. In der neu hinzugekommenen Systemeinstellung "Mail, Kontakte & Kalender" lassen sich Konten bei Mobile Me, Google, Yahoo oder AOL sowie Microsoft Exchange einrichten. Die Systemeinstellung nimmt nach Angabe von Benutzername und Passwort für das jeweilige Konto dann automatisch die Einstellungen für Mail, Adressbuch, Kalender und iChat vor.
Safari wird sicherer
Getrennte Prozesse und Sandbox
Safari hat nicht nur sichtbare Veränderungen erfahren, sondern auch Verbesserungen unter der Motorhaube. So arbeitet das Programm nun mit getrennten Prozessen für die Darstellung der Webseiteninhalte und für die Anzeige der Programmoberfläche. Macht eine Webseite Probleme und bleibt hängen oder stürzt ab, beeinträchtigt dies nicht mehr das gesamte Programm. Und man kann ohne Programmneustart weiterarbeiten. Außerdem werden die Webseiten nun in einer Sandbox geöffnet die keinen Zugriff auf das System und den Rechner erlaubt.
Damit soll verhindert werden, dass in eine Webseite eingeschleuster Schadcode Schaden auf dem Mac anrichten kann. Neu hinzugekommen sind unter anderem auch die Vollbilddarstellung sowie die Leseliste. In diese Liste nimmt man momentan geöffnete Webseiten auf, um sie dann später wieder aufzurufen und zu lesen. Auch etwas mehr Kontrolle über die Privatsphäre gibt es. So kann man nun Cookies, lokal gespeicherte Daten und Cache-Dateien gezielt für bestimmte Websites löschen.
Der Beitrag stammt von der ChannelPartner-Schwesterpublikation Macwelt.