Compris-Umfrage

Warum Systemhäuser Cloud-skeptisch sind

27.07.2010
Während Unternehmenskunden immer öfter nach Cloud Computing-Angeboten fragen, sind viele Systemhäuser noch skeptisch in Bezug auf die "Wolke". Das ist das wichtigste Ergebnis einer Compris-Studie. Der Marktforscher hat zu diesem Zweck im Juli dieses Jahres 559 VARs und Systemhäuser zum Thema "Cloud Computing" befragt.

Während Unternehmenskunden immer öfter nach Cloud Computing-Angeboten fragen, sind viele Systemhäuser noch skeptisch in Bezug auf die "Wolke". Das ist das wichtigste Ergebnis einer Compris-Studie. Der Marktforscher hat zu diesem Zweck im Juli dieses Jahres 559 VARs und Systemhäuser zum Thema "Cloud Computing" befragt.

Für 15 Prozent der VARs spielt die "Wolke" keine Rolle. Quelle: Compris. Juli 2010
Foto: Ronald Wiltscheck

Demnach schätzen nur sechs Prozent der befragten Systemhäuser das Thema Cloud Computing für 2010 als sehr wichtig ein, für 15 Prozent der VARs ist die Wolke hingegen unwichtig oder weniger wichtig (elf Prozent).

Sicherheitsbedenken der Reseller

Ein großer Teil der von Compris befragten Vertriebspartner, nämlich 21 Prozent von ihnen, führt das zweifellos vorhandene hohe Sicherheitsrisiko beim Cloud Computing ins Feld. VARs zeigen vor allem hinsichtlich des Datenschutzes Bedenken.

16 Prozent der Reseller fürchten den hohen Umstellungsaufwand bei ihren Kunden, allerdings geben 13 Prozent der von Compris befragten Systemhäuser zu, dass Kunden bei Diensten aus der Wolke flexibler auf veränderte IT-Anforderungen reagieren können. Mehr als jeder zehnte VAR (elf Prozent) ist ferner der Ansicht, dass Cloud Computing helfen könnte, Ressourcen (Energie und Hardware) zu schonen und damit letztendlich die Betriebskosten für IT-Systeme zu senken.

Hersteller müssen VARs in die Cloud mitnehmen

16 Prozent der Reseller fürchten den hohen Umstellungsaufwand bei ihren Kunden. Quelle: Compris, Juli 2010
Foto:

Laut Compris deuten diese Ergebnisse zum Teil auf mangelndes Verständnis der Systemhäuser für den Nutzen von Cloud Computing. Andererseits könnten Hersteller mit gezielten Kampagnen höheres Interesse bei den VARs für die Dienste aus der Wolke erwecken. Bisher sind diesbezüglich nur Microsoft und IBM aufgefallen. 18 Prozent der von Compris befragten Reseller betrachten nämlich Microsoft als bedeutenden Cloud-Computing-Anbieter, IBM sehen immerhin noch neun Prozent der Systemhäuser in der Wolke.

Daher empfiehlt Compris allen Herstellern, die sich selbst als Cloud Computing-Spezialisten wahrnehmen, ihre Vertriebspartner "fit" für die Cloud zu machen. Dies beinhaltet nicht nur die Aufbereitung von Kunden-Referenz-Stories in einer für Partner nachvollziehbaren Form, sondern auch die Schulung und Zertifizierung von Resellern.

Systemhäuser müssen sich auf neue Geschäftsmodelle einstellen, um der steigenden Nachfragen nach Cloud Computing gerecht zu werden und ihre Kunden auf diesem Segment umfassend beraten zu können, so Compris. Über eine zielgerichtete Kommunikation kann der Hersteller seine Vertriebspartner hier unterstützen. (rw)