Auf der diesjährigen CeBIT hat Matrix42 eine Umfrage zur Desktop Virtualisierung durchgeführt. Dabei hat der Softwarehersteller Insgesamt 86 Vertreter von Firmen unterschiedlicher Größe interviewt. 57 Prozent der Befragte arbeiteten für Unternehmen mit weniger als 100 Desktops, 25 Prozent hatten mittelständische Arbeitgeber und 18 Prozent gehörten zu Firmen mit bis zu 15.000 Desktops
Die Matrix42-Studie zeigt, dass VDI (Virtual Desktop Infrastruktur) einer der populärsten IT-Trends dieser Tage ist. Dennoch gaben 76 Prozent der von Matrix42 befragten Firmenvertretern zu, dass in ihrem Unternehmen Bedenken hinsichtlich der Virtualisierung bestehen - in erster Linie im Bezug auf den Umstellungsprozess und das Management der virtuellen Umgebungen selbst.
Ferner fand Matrix42 heraus, dass sich eine signifikante Anzahl von Unternehmen aktiv damit beschäftigt, ihre Desktops zu virtualisieren: 80 Prozent der großen Firmen, 76 Prozent des Mittelstands und 58 Prozent der kleineren Unternehmen planen eine Desktop Virtualisierung. Im Durchschnitt haben sie vor, mehr als die Hälfte der Unternehmensrechner zu virtualisieren, wobei die kleineren Unternehmen einen größeren Anteil umstellen wollen als die großen Firmen.
Interessanterweise sind es vor allem die kleinen bis mittleren Unternehmen, die bereits konkret in den nächsten zwei Jahren ihre Computer umstellen möchten: 67 Prozent der Unternehmen mit maximal 100 Desktops und 45 Prozent des Mittelstands haben hierzu schon genaue Pläne.
Motive für Desktop-Virtualisierung
Bei der Frage nach den Gründen für die geplante Virtualisierung geben 29 Prozent an, dass sie davon überzeugt sind, durch die Umstellung die Soft- und Hardwarekosten nachhaltig zu reduzieren. Knapp ein Viertel sieht in einer größeren Flexibilität und Mobilität die Motivation. 18 Prozent möchten ihre Performance dadurch verbessern und 17 Prozent glauben, durch die Virtualisierung die Managementkosten zu reduzieren.
Trotz der substanziellen Vorteile, welche die Desktop Virtualisierung bietet, gilt es verschiedene Herausforderungen zu bewältigen: Ganz oben auf der Liste stehen mit jeweils 24 Prozent das Management der physikalischen und virtuellen Clients sowie der Zeitaufwand und die Anstrengung, welche der Roll-Out sowie die Steuerung der virtuellen Computer mit sich bringen. Aber auch über zusätzliche Hard- und Softwarekosten machen sich die Verantwortlichen Sorgen.
Die Bedenken sind teilweise so groß, dass 76 Prozent der befragten Unternehmen zugeben, Hemmungen zu haben oder ihre Pläne zur Virtualisierung heraus zu zögern. Deshalb empfehlen die Matrix42 Experten, die unterschiedlichen Aspekte der Lizenzierung, Infrastruktur, Verwaltungsprozesse, Trainings etc. im Einzelfall zu prüfen. Denn nur wenn auch die Management-Strukturen der Unternehmen entsprechend angepasst und die Tools optimiert sind, können nachhaltig Einsparung erzielt werden.
Checkliste für Desktop-Virtualisierung
Obwohl die konkreten Überlegungen zur Desktop Virtualisierung in zahlreichen Unternehmen schon sehr weit fortgeschritten sind, zeigt die Matrix42 Umfrage, dass noch viele Aspekte offen sind. Hier ein paar Hinweise von Matrix42, die Resellern bei der Umsetzung der Desktop Virtualisierung helfen können
Reseller sollten analysieren, für welche Mitarbeiter eines Unternehmens die Desktop Virtualisierung sinnvoll ist; schließlich ist nicht jede Arbeitssituation oder jeder Mitarbeiter geeignet. Es sollte berücksichtigt werden, welche Arbeit üblicherweise verrichtet wird, wie der Desktop konfiguriert ist und welche individuellen Anforderungen gelten - beispielsweise ob Daten mobil zur Verfügung stehen müssen.
Viele Kunden befürchten, dass sie separaten Werkzeuge zur Verwaltung physischer und virtueller Desktops einsetzen müssen. Dem ist nicht so. Der Markt bietet hier Management-Lösungen, mit denen sich physische und virtuelle Desktops gleichzeitig über eine zentrale Konsole gesteuert werden können. Das wird der IT Abteilung unzählige Arbeitsstunden bei der Verwaltung einer virtualisierten Desktop-Umgebung ersparen.
Es muss ferner klar sein, dass die Umstellung auf virtuelle Desktop-Umgebung nicht automatisch den Verzicht auf ein entsprechendes Management bedeutet. Kunden sollten in jedem Fall die Management- und Administrationsanforderungen, sowie die Software-Recherche ausführlich dokumentieren. (rw)