Bei seiner Hausmesse Eno@Home wollte TK-Distributor Eno "einiges anders machen", wie Katrin Bulla, Leitung Marketing, Vertrieb Handel und Netzvermarktung, berichtet. So wollte man das Gewicht nicht auf die Ausstellung von Produkten legen, sondern den intensiven Informationsaustausch in den Mittelpunkt stellen.
Mit einem neuen Messekonzept wollte Eno den Wandel von einer Ordermesse zu einer Informationsmesse vollziehen. "Produkte, Dienstleistungen und die Menschen sollen als Ganzes für Begeisterung im Handel sorgen", wünscht sich Bulla. Es sei es jedoch nicht ganz einfach gewesen, die Hersteller von dem Konzept zu überzeugen.
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Allerdings steht auch bei Eno das Konzept der Hausmesse insgesamt auf dem Prüfstand. Erst kürzlich hat sich Broadliner Ingram Micro von seiner Hausmesse Top zu Gunsten eines Kongressformats verabschiedet (ChannelPartner berichtete). Auch Eno-Geschäftsführer Sven Hollemann spricht von einer "gewissen Messemüdigkeit". Deshalb will sich die Eno-Führung auch nicht auf ein klares Bekenntnis zu einer Hausmesse im kommenden Jahr festnageln lassen. Man müsse erst die Ergebnisse der diesjährigen Schau auswerten.
"Wir haben den Rahmen für einen aktiven Austausch über die Zukunftsstrategien im Handel geschaffen. Es ist wichtig, dass sich alle Partner im Handel Zeit nehmen, um über die zukünftigen Anforderungen der Kunden nachzudenken. Die Veränderungen im Handel, die durch die Möglichkeiten der Digitalisierung entstehen, fordern von den Netzbetreibern, Herstellern und Distributionen auch weiterhin neue Dienstleistungen und Konzepte.", meint Hollemann.
Steigerung im Systemhaussegment
Um den Dialog zu fördern, wartete Eno mit einigen neuen Ideen auf: So sollten "Speed-Networking Cards" mit interessanten Fragen und Aussagen für vielfältige Gesprächsansätze sorgen. Ein "Ideen-Campus" kurbelte vor allem den Erfahrungsaustausch der Händler untereinander an. Zudem nutzte Eno die Veranstaltung, um auf Dienstleistungen wie eine dreijährige Garantie, Reparaturleistungen oder digitales Marketing für Händler aufmerksam zu machen. Zum Beispiel sieht Eno bei vielen Händlern Nachholbedarf, was die Sichtbarkeit im Netz anbetrifft. Gerade einmal die Hälfte der Eno-Partner ist hier präsent, schätzt Marketing-Expertin Katrin Bulla. "Erfolgreich sind kreative Händler", betont sie. Als Beispiel nennt sie einen Reseller, der Smart-Home-Szenarien in einem Autoanhänger verbaut hat und diesen mittlerweile auch an Händlerkollegen vermietet.
Auf die Frage nach der Geschäftsentwicklung bei den Nordhornern äußern sich die Verantwortlichen "zufrieden". Umsätze und Erträge seien "deutlich" gewachsen. In genauen Zahlen will man das aber nicht ausdrücken. Rückläufige Segmente wie die Festnetztelefonie konnte man beispielsweise durch mobile Geräte, Weiße Ware, Werkzeug und IT-Produkte kompensieren. Auch die Zahl der kaufenden Händler ist laut Eno konstant. Während manche Händler aus dem klassischen Eno-Klientel verschwinden, konnte der Distributor nach eigenen Angaben insbesondere im Systemhaussegment zulegen.