Den Wandel meistern

Vom Reseller zum Service-Anbieter

03.08.2015 von Jürgen  Jakob
Laut einer Informatica-Studie fürchten Unternehmen Cyberattacken - und tun sich gleichzeitig schwer, sensible Daten zu identifizieren. Eine Chance für den IT-Fachhandel?

Die Informatica Corporation wirft in der aktuellen Studie "The State of Data Security Intelligence" ein ernüchterndes Bild auf den Umgang mit unternehmenskritischen Daten: Sowohl für Daten in der Cloud (59 Prozent) als auch on-premise (28 Prozent) können deutsche Unternehmen demnach das Sicherheitsrisiko nicht einschätzen. Abgesehen davon verfolgt nur knapp die Hälfte der befragten Unternehmen einen Prozess, um sensible Daten zu entdecken oder zu klassifizieren. So ist auch die Sorge, den Speicherort vertraulicher Infos nicht zu kennen, mit 72 Prozent hoch.

Vor allem mittelständische Unternehmen verfügen nicht immer über In-house-service. Hier können sich IT-Fachhändler einbringen.
Foto: ThorstenSchmitt - Fotolia.com

Eines ist gewiss: Nicht zuletzt durch Cloud-Technologien wird die Datenmenge und -verbreitung über verschiedene Endgeräte und Speicherorte zunehmen - und das unabhängig von Unternehmensgröße oder Branche. Dies dürfte verstärkt Kopfzerbrechen darüber verursachen, wie man Herr über die Daten bleiben kann. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen stoßen erfahrungsgemäß eher an ihre Grenzen, wenn ein ganzheitliches Sicherheitskonzept gefragt ist.

Der Fachhändler als IT-Partner

An diesem Punkt kommt der IT-Fachhandel ins Spiel. Für ihn bietet sich die Chance, genau diese Nachfrage zu bedienen und sich als Service-Anbieter zu positionieren. Denn mittlerweile gibt es Remote Monitoring und Management-Lösungen, mit denen IT-Fachhändler ihr Portfolio mit wertvollen Service-Komponenten anreichern können. Mit geringem Aufwand sind sie so in der Lage, auch aus der Ferne die IT-Netzwerke ihrer Kunden - vom PC über das Smartphone bis zum Drucker - zu verwalten, zentral Updates einzuspielen oder auch Richtlinien für den Umgang mit Daten zu hinterlegen. Ein Beispiel dafür, wie ein IT-Dienstleister mit Cloud-Technologien seinen Kunden neue Dienste anbieten kann, ist Synergy Systems.

Von einer derartigen Zusammenarbeit profitieren beide Seiten. Die Unternehmen, weil das Sicherheitsniveau steigt. Denn der Händler hat alle Geräte im Blick, sieht sofort, wo Verdächtiges geschieht und kann möglichen Schaden rechtzeitig abwenden. Der Händler hingegen verzeichnet durch ein solches Service-Angebot regelmäßige wiederkehrende Einkünfte und damit die Basis für eine längerfristige Geschäftsplanung. Denn klar ist: Nur durch den Verkauf von Boxen und Lizenzen kann der IT-Fachhandel sich heutzutage nicht mehr am Markt halten. Die Zukunft liegt im Service. (bw)

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