Der VoIP-Spezialist 3CX will seine Partner in Deutschland nicht nur über die Distributoren Allnet und Ebertlang betreuen, sondern ihnen auch direkte Ansprechpartner bieten. Zu diesem Zweck hat der Anbieter einer Windows-basierten TK-Anlagensoftware eine Niederlassung in München eröffnet. Von dort aus sollen Händler auch Unterstützung bei Pre-Sales und Support erhalten.
Zeitgleich hat der Hersteller ein Partnerprogramm aufgelegt, das den Verkauf in Deutschland ankurbeln soll. Bisher betrage der Anteil am Gesamtumsatz, der in Deutschland erwirtschaftet wird, "nur ein paar Prozent", sagt Nick Galea, Gründer und CEO von 3CX.
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Im Programm gibt es die Stufen "Partner", "Premium Partner", "Distributor" und "OEM-Partner". Reseller erhalten für ihre Teilnahme eine kostenfreie Not-for-resale-Lizenz der Telefonanlage, kostenlose Schulungen per Webcast, durch die Europazentrale in London und durch die bereits erwähnten Distributoren sowie fertigen Content für eine eigene Produkt-Webpage.
Um Partner zu werden, muss der Reseller das windowsbasierte Telefonsystem auf seiner Website offerieren, Verkaufsberatung anbieten können und das Ziel haben, mindestens eine Lizenz in sechs Monaten zu verkaufen. Wiederverkäufer, die Partner werden möchten, sollten zunächst das System bei sich installieren, sich mit Interface und Handbuch vertraut machen und sich dann unter www.3cx.com/partners/apply.html bewerben. Der Hersteller verspricht, die Bewerbung innerhalb von zwei Arbeitstagen zu prüfen.
3CX setzt beim Ausbau seines Geschäfts vor allem auf die Premium-Partner. Galea möchte weitere IT-Reseller dafür gewinnen und die bestehenden aktiver machen. Dazu soll unter anderem eine Roadshow beitragen, die zusammen mit Ebertlang veranstaltet wird. Die Premium-Partner müssen zusätzliche Schulungen absolvieren und einen höheren Umsatz anpeilen. Dafür werden Sie in der Händlerliste auf der Webseite des Anbieters ganz oben platziert, erhalten 25 statt 20 Prozent Rabatt und werden bei der Lead-Vergabe bevorzugt.
Die Software
Die TK-Anlagensoftware des Herstellers, die ebenfalls 3CX heißt, läuft unter Windows und basiert auf dem offenen SIP-Standard. Zur Zielgruppe gehören vor allem kleine und mittelständische Unternehmen mit 10 bis 75 Arbeitsplätzen. Für kleinere Installationen genügt ein Standardserver, bei größeren können Windows-Cluster zum Einsatz kommen. Als Betriebsystem sollte eine der Windows-Server-Varianten Verwendung finden, theoretisch läuft 3CX aber auch unter XP oder Vista beziehungsweise Windows 7. Derzeit ist Version 7 auf dem Markt, Version 8 soll im Herbst folgen. Demnächst soll es auch eine mandantenfähige Variante geben, 3CX selbst will aber nicht in das Geschäft mit gehosteten Lösungen oder Managed Services einsteigen. Auch Mietmodelle lehnt Galea ab.
Neben den kommerziellen Varianten von 3CX zu Preisen ab zirka 375 Euro gibt es eine kostenlose Version mit eingeschränktem Funktionsumfang. Über die Gratis-Edition lassen sich bis zu vier parallele Gespräche führen, eine Integration in Outlook oder Salesforce ist allerdings genau so wenig möglich wie die Anzeige des Präsenz-Status. Unter den etwas 1.000 Nutzern der freien Edition befinden sich einige wenige potenzielle Kunden. Galea schätzt, dass "zirka drei bis fünf Prozent" dieser Anwender für einen Umstieg auf eine kommerzielle Variante gewonnen werden könnten.
Seit kurzem gibt es ein spezielles Hotel-Modul für 3CX, das in Zusammenarbeit mit dem Hotel-Software-Spezialisten Brilliant entstanden ist. Es bietet typische Hotelfunktionen wie Check-in / Check-out, Weckanruf, automatische Telefonabrechung beim Check-out und Übertragung des Mini-Bar-Status. Der empfohlene Netto-Endkundenpreis liegt bei 750 Euro ohne und 2.000 Euro mit Anbindung an ein Property-Management-System. (haf)