Der Datenskandal bei Vodafone hat die Kunden aufgeschreckt. Über zwei Millionen Datensätze mit Kundendaten sollen entwendet worden sein. Beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), einer Anstalt des öffentlichen Rechts, häufen sich derzeit Anrufe von Bürgern, denen Hilfe von angebliche Anwälten oder Staatsanwälten angeboten wurde. Dabei wird gezielt mit der Unsicherheit der Bevölkerung gespielt: Die Gauner nutzen den Vodafone-Vorfall als Aufhänger, um zunächst Namen und weitere Daten der Gesprächspartner abzuklären und dann gegen Entgelt Schutz der bei Vodafone entwendeten Daten zu versprechen.
Diese Masche ist nicht unbekannt. So versuchen seit geraumer Zeit falsche Microsoft-Techniker per Telefon angebliche Rettungsprogramme zu verkaufen, die nicht nur teuer, sonder oft auch mit Trojanern oder Viren versehen sind. Neu ist aber, dass nun Vodafone als Aufhänger dient.
Den Anrufern geht es dabei keineswegs um Datenschutz. "Das Vertrauen in staatliche Institutionen und die Verunsicherung aufgrund des Datenverlusts wird ausgenutzt, um persönliche Daten zu erschleichen und in betrügerischer Weise Zahlungen zu erwirken", warnt das ULD. Um die Betrügereien von vorneherein zu verhindern, hat das ULD folgende Ratschläge zusammengestellt:
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Das ULD rät, sich bei Betrugsverdacht an die örtliche Polizeidienststelle zu wenden. Darüber hinaus könne man Rufnummernmissbrauch und unerlaubte Telefonwerbung der Bundesnetzagentur melden. Formblätter für entsprechende Beschwerden werden auf deren Internetseite www.bundesnetzagentur.de angeboten. Daneben besteht die Möglichkeit, sich auch mit dem Telefonservice der Bundesnetzagentur unter der Rufnummer 0291 9955 206 in Verbindung zu setzen. (awe)