VMware plant, die unter der Marke "vCloud Hybrid Service" (vCHS) angebotenen Dienste künftig europaweit auszurollen. Der Begriff "hybrid" ist dabei Programm: Laut Hersteller-Angaben lassen sich die auf vSphere basierenden Public Cloud Services beim Kunden problemlos in seine bestehende Rechenzentren, Netzwerken, Applikationen und Management Tools einbinden. "Die Kundenreaktionen auf die englische Public Beta-Version von VMware vCloud Hybrid Service waren unglaublich", sagt Thomas Kühlewein, Vice President CEMEA von VMware. "Wir sind damit in der Lage, das Beste aus zwei Welten zu verbinden".
Um Bedenken der Unternehmen hinsichtlich Datenschutz, -sicherheit und -hoheit auszuräumen, betreibt VMware ein Rechenzentrum in Großbritannien. Von hier aus werden die Cloud-Dienste unter Einhaltung der britischen Datenschutz- und Compliance-Richtlinien zur Verfügung gestellt. Denn nicht nur Kunden aus Deutschland, sondern auch VMware-Kunden in Großbritannien achten verstärkt auf den Speicherort ihrer Daten, wie eine von VMware in Auftrag gegebene Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Befragten (86 Prozent) wollen ihre unternehmenskritischen Daten nur einem Cloud-Service-Anbieter mit Sitz in Großbritannien anvertrauen. Von jenen Unternehmen, die bereits Public-Cloud-Dienste nutzen, hat bislang nur ein Bruchteil diese Dienste komplett in das bestehende Rechenzentrum integriert.
Mit dem vCloud Hybrid Service will VMware diesen Zustand ändern. Die vCHS ermöglichen es VMware-Kunden, Teile ihrer IT oder ihr gesamtes Rechenzentrum auszulagern, die Kontrolle und Verwaltung jedoch hausintern zu behalten. VMware-Kunden nutzen dazu den vCloud Connector, um ihre Applikationen und Workloads nahtlos hin- und her zu verschieben. Zwar können auch Unternehmen, die nicht VMware vSphere oder die vCloud Suite im Einsatz haben, vCHS beziehen – also theoretisch auch Microsoft-Kunden. Allerdings lässt sich in diesem Fall die eigene IT-Umgebung und die via vHCS bezogenen Ressourcen nicht über eine gemeinsame Management-Konsole verwalten. Kunden, die dies wünschen, müssen die vCenter Operations Management Suite einführen. Mit dieser Suite lassen sich auch Nicht-VMware-Lösungen managen.
Für die im britischen Rechenzentrum gehosteten vHCS-Dienste gewährleistet VMware die Service Level Agreements für die Verfügbarkeit virtueller Maschinen (VMs). Sie fußt auf einer vollständig redundanten Serverinfrastruktur unter Einsatz von vSphere vMotion. Bei Server-Engpässen oder technischen Störungen wird eine automatische Live-Migration zu anderen Knotenpunkten ausgeführt. Zum Einsatz kommen Flash-beschleunigte Speicherkapazitäten sowie eine 10-Gigabit Netzwerks- und Engpass-Kontrolle, um eine hohe Performance zu gewährleisten. Aufgrund des komplett virtualisierten Netzwerks können Kunden Load Balancer, Firewalls und VPNs ihrer Wahl nutzen, da sich die physikalische Netzwerk-Konfiguration einfach replizieren lässt.
Geschäftsmodelle für Partner
Vertriebspartner sollen beim vCloud Hybrid Service eine Schlüsselrolle bei der Integration der Public-Cloud-Dienste in die Unternehmens-IT ihrer Kunden und der Bereitstellung von Hybrid-Lösungen übernehmen: Distributoren und Anbieter von VMware-Lösungen können vCHS jetzt genauso wie alle anderen VMware-Produkte verkaufen. Reseller können außerdem zusätzliche Hybrid Cloud-Funktionen sowie Management Tools anbieten und den Cloud-Service auf branchenspezifische Belange anpassen und auf spezielle Wünsche ihres Kunden, beispielsweise im Hinblick auf Applikationen, zuschneiden.
Paul Casey, Practice Leader, Cloud, Automation and Virtualisation, bei Computacenter, zählt zu den weltweiten Pilotpartnern, die die ersten vCHS-Projekte begleitet haben. "Mit einem unserer Kunden Biomni haben wir an dem Early Access-Programm in den USA teilgenommen", berichtet Casey. "Wir waren alle sehr beeindruckt. Der VMware vCloud Hybrid Service ist eine nahtlose Erweiterung zu bestehenden VMware-Lösungen und bietet echte Hybrid-Fähigkeit nicht nur für neue Workloads, sondern auch für vorhandene virtualisierte Workloads und Workload-Blueprints."