Virtualisierung: Neue Angebote für den SMB-Markt

07.02.2007
Mit auf SMB-Kunden zugeschnittenen LÖsungen und Initiativen gehen Anbieter von Virtualisierungslösungen in den Markt.

Warum Virtualisierung lange Zeit als ausschließliche Domäne großer Unternehmen betrachtet wurde, kann niemand plausibel begründen.

Zwar wurde das Vorgaukeln eines eigenen Rechners, wie so oft, erstmals auf Großrechnern eingeführt, doch dass kleinere und mittlere Unternehmen nicht virtualisierte Umgebungen, Anwendungen oder Rechner einsetzen würden, weil sie keinen Bedarf haben, ist falsch.

Das haben mittlerweile auch die Anbieter solcher Lösungen eingesehen - weshalb sie jetzt verstärkt SMB-Kunden adressieren.

So hat EMC-Tochter VMware eine SMB-Lösung angekündigt. Sie besteht aus der Software "VMware Server", und einem in den USA 1.500 Dollar kostenden Support-Packet namens "Virtual Center". Zum Vergleich: Enterprise-Kunden zahlen in den USA 5.000 Dollar für den Support.

Natürlich hat VMware das SMB-Angebot eingeschränkt: Maximal drei Zweiwege-Server können damit für Virtualisierungszwecke eingesetzt werden. Wer jedoch mehr Server virtualisieren will, kann dies zum Preis von 400 Dollar je Server tun.

Eigenen Angaben zufolge zählt VMware seit Juni 2006 1.2 Millionen Downloads des frei erhältlichen "VMware Server". 70 Prozent davon gehen auf das Konto von SMB-Unternehmen, wobei VMWare annimmt, dass die meisten Downloads zu Testzwecken erfolgten. Die EMC-Tochter bezeichnet SMB-Kunden als Unternehmen mit maximal 1.000 Mitarbeiter beziehungsweise 100 Servern.

Auch Hewlett-Packard (HP) hat mit SMB-Offerten begonnen. Seit dem 1. Februar ist das "Virtualization Assessment Service" im Markt. Damit sollen gezielt solche Systemhäuser angesprochen werden, die vor allem SMB-Kunden betreuen. Die Offerte ermöglicht, die IT-Infrastruktur von SMB-Unternehmen unter dem Aspekt zu prüfen, welche Virtualisierungsmöglichkeiten sich anbieten.

IBM, seit letztem Jahr mit eigenen Virtualisierungs-Schulungen für Systemhäuser unterwegs, hat seine Initiative "Virtualization Test Drive" genannt. Eigenen Angaben zufolge stammen mehr als 65 Prozent der Umsätze, die in diesem Segment erzielt werden, aus Geschäften, die Partner mit SMB-Kunden machen.

Schließlich sind so unterschiedliche Anbieter wie XenSource, SWsoft (inklusive Parallels), Microsoft und Sun zu nennen. Sie alle adressieren erklärtermaßen den Mittelstand, mit eigenen Programmen und Initiativen. Denn ihr gemeinsamer Nenner ist: Das Thema Virtualisierung ist im SMB-Markt wichtig. (wl)