Seit anderthalb Jahren ist Vidyo nun auch in Deutschland vertreten, hier zu Lande arbeiten vier Personen für den US-amerikanischen Videokonferenz-Spezialisten. Als Vertriebsleiter agiert in Deutschland seit Mai 2012 Mario Seefried. Seine Aufgabe besteht vornehmlich darin, Kunden und Vertriebspartner für Vidyo zu gewinnen. Damit hat er bereits zwei Jahre lang als Sales Manager bei dem Hersteller von Software basierten Videokonferenzlösungen Erfahrungen sammeln können.
Derzeit arbeitet Vidyo mit knapp 20 aktiven Resellern in Deutschland zusammen, diese sollen nun dem Hersteller auch helfen, die eigene Videokonferenzlösung auch als reine Dienstleistung zu vertreiben. Bei einem derartigen "Managed Service" können im Prinzip beliebige Endgeräte mit Display, Kamera, Lautsprecher, Mikrophon und mit vorhandener Internet-Verbindung zum Einsatz kommen: Desktop-PC, Notebook, Tablet, Smartphone oder auch ein professionell eingerichtetes Tele-Presence-Center.
Der Kunde nutzt diese Dienstleistung in einem Flatrate-Modell, bei dem er im Prinzip beliebig viele Videokonferenzen mit nicht eingeschränkter Teilnehmerzahl aufsetzen darf, und die Abrechnung erfolgt pro User und Monat. Der erste Vertriebspartner von Vidyo, der Videokonferenz als Managed Service Deutschland weit feil bietet, ist die KNT Telecom. Der etwa 30 Mitarbeiter beschäftigende ITK-Dienstleister liefert die Videoströme vom eigenen Rechenzentrum mit einer 100-Mbit-Anbindung aus.
In Deutschland vertreibt Vidyo die eigene Videokonferenz-Software samt Services über den paneuropäischen Distributor Exklusive Networks (ehemals TLK) und den AV-Spezialdistributor Comm-Tec. Einer der größten Corporate Reseller in Deutschland ist die Bechtle AG. Im Netzwerk-Segment kooperiert der Anbieter eng mit Juniper.
Einsatz in Krankenhäusern und Arztpraxen
"Mit unserem Communication as a Service-Angebot (CaaS) wollen wir nun die Lösungen von Vidyo einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Resonanz unserer Kunden war bereits in der Testphase äußerst positiv! Von neuester, professioneller Videotechnologie zu profitieren, ohne in Hard- und Software investieren zu müssen, das kommt an", argumentiert Michael Klas, Geschäftsführer von KNT Telecom. Und Mario Seefried von Vidyo freut sich, mit KNT Telecom einen ausgewiesenen Videokonferenz-Spezialisten als Partner gewonnen zu haben.
Laut Seefried ist Vidyos Videokonferenzlösung auch für mittelständische Kunden bezahlbar, da sie dafür keine eigenes zusätzliches Equipment benötigen und das ganze nur als jederzeit kündbaren Service beziehen. Der Cloud-Service setzt auf Software-basierte Kommunikations- und Collaboration-Plattform von Vidyo und er kann vom Reseller auch an individuelle Kundenbedürfnisse angepasst werden. Die "VidyoRouter"-Applikation baut auf die "Adaptive Video Layering"-Architektur auf und verwendet die H.264 SVC-Technologie (Scalable Video Coding) . Damit entfällt laut Hersteller der Bedarf für teure Multipoint Control Units (MCU) für die Videokommunikation, wie wie etwa die Tele-Presence-Systeme von Cisco, Huawei, Polycom oder LifeSize benötitgen. Dedizierte Netze und hohe Dienstgüte-Anforderungen seien ebenfalls nicht vonnöten, so Seefried weiter.
Da übliche Netzwerktandards wie 10-Mbit-Ethernet, IEEE 802.11-WLANs, LTE, UMTS, Edge für die Videokommunikation à la Vidyo ausreichen, ist auch der Einsatz derartiger Systeme zum Beispiel in Krankenhäusern oder zur Ferndiagnose geeignet. Seefried berichtet zum Beispiel über eine Anwendung in einer Arztpraxis, die viele Taubstumme besuchen. Um deren Leiden in Zeichensprache zu verstehen, schaltet der behandelnde Arzt immer einen Dolmetscher per Video zu, der ihm die Gebärden übersetzt. (rw)