Finanzdienstleister benötigen IT-Services

Versicherungsunternehmen als Kunden

24.06.2011 von Armin Weiler
Versicherer wollen in den nächsten drei Jahren in die IT-gestützte Optimierung ihrer Abläufe und Strukturen investieren. "Insbesondere im IT-Bereich gibt es einen Nachholbedarf", so Holger Gorissen, Partner bei Bearing Point. Das Beratungsunternehmen hat dazu eine Studie veröffentlicht und 28 Versicherungsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Versicherer wollen in den nächsten drei Jahren in die IT-gestützte Optimierung ihrer Abläufe und Strukturen investieren. "Insbesondere im IT-Bereich gibt es einen Nachholbedarf", so Holger Gorissen, Partner bei Bearing Point. Das Beratungsunternehmen hat dazu eine Studie veröffentlicht und 28 Versicherungsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Demnach wollen mehr als 90 Prozent der Teilnehmer die Effektivität ihrer Schadenbearbeitung erhöhen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die Befragten hierbei die Senkung von Kosten und Aufwand für Schadenfälle sowie die Verbesserung der Profitabilität.
Erhebliches Potenzial zur Steigerung der Effizienz besteht insbesondere in der Vernetzung aller Beteiligten. Die befragten Versicherungen ermöglichen bislang nur 27 Prozent der Makler und 19 Prozent der Versicherungsnehmer/Geschädigten einen direkten Zugriff auf das Schadensystem.

Kunden verlangen Online-Services

Hierbei stellt vor allem der demographische Wandel der Kundenklientel die Versicherer vor neuen, großen Herausforderungen. "In der heutigen Zwei-Klick-Gesellschaft erwarten die Kunden umfassende Onlineangebote. Vor allem junge Kunden möchten eventuelle Schadensfälle mobil erledigen", so Gorissen. Dabei werde die Nutzung von onlinebasierten Portallösungen eine wichtige Rolle spielen. Bei mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen werden diese laut Studie in den nächsten drei Jahren realisiert sein.

Beim Outsourcing zurückhaltend

Die Studie befasst sich auch mit den Themen Outsourcing und Personal. Im Bereich Outsourcing zeigt sich, dass die Versicherungsunternehmen noch zurückhaltend sind. Nur etwa 20 Prozent lagern Teile ihrer Prozesskette aus. "Grund hierfür ist zum einen das momentan noch geringe Angebot an hochwertigen und kostengünstigen Outsourcing-Partnern. Des Weiteren fehlt es an Branchenstandards, die die Etablierung eines eigenständigen Zulieferer-Marktes für Schadenprozesse überhaupt erst möglich machen", betont Gorissen.

Im Personalbereich wollen die Versicherer insbesondere auf die Weiterentwicklung der Mitarbeiter setzen. 93 Prozent der Studienteilnehmer sehen in hochqualifizierten, motivierten und kundenorientierten Sachbearbeitern den zentralen Erfolgsfaktor ihrer Schadenstrategie. Auch die Senkung von "Überzahlungsleistungen" steht auf der Agenda. (pte/rw)