Eine neue Koalition mit Folgen für Oracle zeichnet sich ab: Künftig werden SAP und IBM gemeinsam gegen Oracle ins Feld ziehen. Dafür werde IBMs Datenbanksystems DB2 Universal für SAP-Systeme optimiert und die Wartung ausgeweitet, berichtet die "Finacial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf ein Gespräch mit IBM-Manager Dirk Langhorst.
Das erklärte Ziel SAPs dürfte sein, Oracle in dessen Kerngeschäft zu schwächen, schreibt die FTD
Laut Schätzungen des US-Beratungsunternehmens AMR Research laufen aktuell zwei Drittel der SAP-Installationen mit Oracle-Datenbanken. Insofern ist Oracle der wichtigste Software-Partner SAPs.
Schon in diesem Quartal werde IBM eine neue Version des Datenbanksystems DB2 Universal Database herausbringen, die durch neue Funktionen wie zum Beispiel der, dass DB2 "eine SAP-Installationen erkennt und sich darauf einstellt" (FTD), für den Einsatz mit SAP-Systemen optimiert wurde, sagte Langhorst der Zeitung. Des Weiteren sei die Wartung besser auf SAP-Produkte ausgerichtet worden.
Zudem werde SAP seinem Vertrieb stärkere Anreize geben, (IBM- und Microsoft-) Alternativen zu Oracles teuren und damit aus Sicht des Vertriebs lukrativen Datenbanken zu verkaufen.
"Bei unserem früheren Vergütungssystem profitierte der Vertrieb indirekt und ungewollt, wenn teure Datenbanksysteme mitverkauft wurden", sagte ein SAP-Sprecher gegenüber der Zeitung. "Davon hat Oracle sicherlich profitiert, nicht aber die Kunden."
Oracles Einnahmen stammen zu rund 80 Prozent aus dem Verkauf von Datenbanksystemen. Die Unternehmenssoftware, die die Ellison-Company verkaufen möchte und die vor allem durch den milliardenschweren Zukauf von Peoplesoft endlich zum wirklichen SAP-Konkurrenten werden soll, dümpelt seit Jahren vor sich. (wl)