Reseller sollen sich zu Lösungsverkäufern qualifizieren

VCAN und mehr - VMWare Partner Camp 2016

11.05.2016 von Michael Matzer
Im Fokus des Partnerprogramms von VMware stehen derzeit das Software-definierte Rechenzentrum und die Hybrid Cloud. Dies sagte Annette Maier, die neue Country Managerin Germany, auf dem Partner Camp 2016 in Frankfurt/Main.

Annette Maier, die neue Country Managerin bei VMware Germany, fordert von ihren Partnern eine Qualifizierung vom Lizenzverkäufer zum Value-Add-Lösungsanbieter ("Trusted Advisor"). Verschiedene Maßnahmen seitens VMware sollen die nötige Qualifizierung auf den Weg bringen.

Netzwerk-Virtualisierung mittels SDN

VMware hat mit Server-Virtualisierung angefangen, so dass heute nach Angaben von CEO Pat Gelsinger längst über die Hälfte aller Server virtualisiert sind. Der nächste Schritt bestand in der Virtualisierung von Speicher-Infrastruktur, der jüngste Schritt, nämlich die Virtualisierung des Netzwerks, ist mit dem Release von NSX erfolgt. "Die Netzwerk-Virtualisierung", so Maier, "bietet zugleich einen Weg zu mehr Sicherheit im Netzwerk, aber auch zu einer Vereinfachung der Netzwerklandschaft."

Diese drei Bausteine sind notwendig, um das Software-defined Data Center (SDDC) gestalten zu können. "In den letzten Jahren haben wir unseren Fokus extrem erweitert und konzentrieren uns nun auf das Thema SDDC", so Maier. "Unsere Partner sollen die gesamte Virtualisierungslösung beim Kunden positionieren und die Mehrwerte herausstellen." Das Ziel sei die Umsetzung eines Cloud Brokerage Modells. "Zusammen mit IBM sind wir schon sehr weit auf dem Weg dahin."

Annette Maier, Country Manager VMware Germany fordert von ihren Partnern eine Qualifizierung vom Lizenzverkäufer zum Trusted Advisor.
Foto: AlexSchelbert.de

Da der Lizenzverkäufer diesen Anforderungen nicht mehr genügt, fordert und fördert Annette Maier nunmehr Value-Add-Lösungsanbieter. Entsprechende Qualifizierung und Schulung sind Sache von VMwares Trainingsprogrammen. "Aber auch unsere Professional Service Teams unterstützen unsere Partner", erzählt Maier. "Der Schwerpunkt liegt auf Use Cases, also Einsatzszenarien und konkreten Kundenlösungen, aus denen Partner wie VMware-Professionals ihre Lehren ziehen können." Auf Partner Camps wie dem kürzlich in Frankfurt/Main veranstalteten wird das Wissen von VMware und seinen Partnern weitergegeben. "In Frankfurt fanden vierzig Breakout Sessions statt."

Yes, VCAN!

VMware hat drei Tätigkeitsfelder. Neben SDDC gehören Enduser Computing mit Horizon und AirWatch (Mobile Device Management) sowie die Hybrid bzw. Multi-Cloud dazu. VMware bietet die vCloud Air selbst oder in Kombination mit Partnern wie beispielsweise IBM an.

"Hybrid ist unser Wachstumsmarkt, was die Partner angeht", so Maier. Für die Partner biete die vCloud Air eine große Chance. Sie können nämlich alle On-premise-Lösungen, die bei ihren Kunden laufen, auch off-premise in die Cloud Air transferieren. Diese Migration vom ISV zum Service Provider regelt das VCAN-Programm.

Das vCloud Air Network stellt einen zentralen Baustein im Partnerprogramm VMwares dar. Dieses vCloud Air Network stellt einen zentralen Baustein im Partnerprogramm VMwares dar, denn es bietet Partnern einen Aufstiegspfad. Aber es fordert auch entsprechende Qualifikationen und Zertifikate.

VMware Partner Camp 2016 in Frankurt am Main
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Annette Maier, Country Managerin Germany bei VMware: "Netzwerk-Virtualisierung bietet zugleich einen Weg zu mehr Sicherheit im Netzwerk, aber auch zu einer Vereinfachung der Netzwerklandschaft."
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Christine Schoenig, Check Point: "Mittlerweile ist IT-Security so wichtig geworden, dass Check Point bereits in die Planung von neuen Datacenter und folgenden Proof of Concepts einbezogen wird"
VMware Partner Camp 2016
VMware-Partner sind geduldig und reihen sich immer brav in die Schlange.

Der Schwerpunkt Netzwerk-Virtualisierung hat die Gründung eines Spezialistenteams bei VMware nötig gemacht. "Hier soll Knowhow aufgebaut werden", so Maier, "speziell zu den Netzwerk der Telekommunikationsunternehmen."

VMware mache auch viel zusammen mit SAP, deren Rechenzentren es weltweit virtualisiert habe. "SAP liegt in Palo Alto praktisch auf der anderen Straßenseite." Auch im Automotive-Bereich sieht die Landeschefin Wachstumspotential, etwa im Bereich Connected Car. Sie unterstütze in diesem Bereich Partner, die sich darauf spezialisieren wollen.

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IT-Security und Netzwerk-Virtualisierung

Dass die Netzwerk-Virtualisierung auch die Datensicherheit fördert, ist nicht jedem Nutzer auf den ersten Blick ersichtlich. Das Zauberwort lautet hier "Mikrosegmentierung". Schon seit ein paar Jahren ist VMware in der Lage, granulare Schutzzonen in virtualisierten Netzwerken einzurichten. Die Gateways zu diesen Zonen fungieren als Kontrollpunkte. Nur derjenige Nutzer, der über die nötige Identität und Authentifizierung verfügt, darf den Kontrollpunkt passieren.

Der Technologiepartner Check Point, der seit 2008 mit VMware zusammenarbeitet, bietet die individuelle Absicherung der klar strukturierten Zonen- und Schichten-Architektur im Datacenter an. "Mit der vSEC Edition von Check Point bieten wir VMware-Partnern und -Kunden eine entsprechend leistungsfähige Absicherung ihrer virtuellen Server-Landschaft an", sagt Christine Schoenig, Technical Managerin bei Check Point Deutschland. "Ganz neu ist unsere NSX-Absicherung, also der virtuellen Netzwerk-Infrastruktur."

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Check Points Mobile Security Suite lässt sich zudem in Kombination mit VMware AirWatch zu einer MDM-Lösung kombinieren, die Firmen-Handys und -Tablets schützt. "Mittlerweile ist IT-Security so wichtig geworden, dass Check Point bereits in die Planung von neuen Datacenter und folgenden Proof of Concepts einbezogen wird", so Schoenig. Sie selbst entwerfe SDDCs zusammen mit VMware und anderen Partnern. "Der Druck hinsichtlich Compliance steigt mit jedem Tag, an dem die Ransomware Locky sich weiter ungehindert in ungeschützten Netzwerken ausbreiten kann."

Digitale Transformation als Chance für VMware-Partner

Für den VMware-Partner Hewlett Packard Enterprise (HPE) nach den Worten von Hans-Jörg Elias, dem Territory Manager für Datacenter Networking bei HPE Aruba, das Partnergeschäft von zentraler Bedeutung. "Die digitale Transformation verändert bereits den gesamten IT-Markt", so Elias, "und Systemhäuser müssen zu Lösungsverkäufern mit Mehrwert werden."

HPE setzt auf offene Standards und Opensource-Software. Die Open-Source-Komponenten können Partner zusammen mit VMware-Bausteinen wie etwa NSX zu flexiblen, virtualisierten Netzwerken zusammenbauen. Als Beispiel für nannte Elias Open vSwitchDB (OVSDB), das es zusammen mit der Open-Source-Software OpenSwitch erlauben soll, sowohl virtuelle als auch physische Switche zu konfigurieren und zu managen.

Zudem hat HPE mit Altoline eine Serie von so genannten Brite-Box-Switches auf den Markt gebracht, deren offener Bootloader es erlaube, mehrere Betriebssysteme auf einer Plattform zu verwenden. Proprietär war gestern, so seine Botschaft. "Der Hemmschuh sind oft Mitarbeiter in den IT-Abteilungen, die Veränderung als Bedrohung empfinden."

VMware wächst weiter

Am 20. April 2016 gab VMware seine Zahlen für das erste Quartal 2016 bekannt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 1,59 Milliarden Dollar. Im Quartal davor lag das Wachstum noch bei zehn bis zwölf Prozent und erreichte 1,87 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr 2015 stieg der Umsatz im Schnitt je nach Berechnungsweise (GAAP/Non-GAAP, währungsbereinigt oder nicht) um neun bis 13 Prozent. Der Jahresumsatz betrug demnach zwischen 6,57 und 6,65 Milliarden Dollar. Das Unternehmen gibt weder europäische noch EMEA-spezifische Zahlen bekannt. (rw)

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