Utax gibt es schon rund 50 Jahre, doch wie geht es mit der Traditionsmarke weiter? Utax-Chef Thomas Grethe ist optimistisch. Der in Norderstedt bei Hamburg beheimate Büromaschinenspezialist Utax hat bereits zwei Übernahmen überlebt: 1999 wurde die Firma durch TA Triumph Adler übernommen, 2009 wurde TA wiederum in den Kyocera-Konzern eingegliedert. Einmal mehr stellt sich die Frage, ob Utax als eigenständige GmbH und Marke überleben kann, denn letztendlich vertreibt man Drucker und Kopierer, die zu Kyocera- und TA-Modellen baugleich sind.
Thomas Grethe, seit etwas mehr als einem Jahr an der Utax-Spitze, glaubt an sein Unternehmen. "Utax kann gut als selbstständige Marke existieren", erklärt der Geschäftsführer. Vorteile sieht er in der eingeführten Marke, dem Ruf als Traditionsfirma und dem Fachhandelsnetzwerk. Für Grethe ist Utax die ideale Ergänzung zum Direktvertrieb von TA und zum Large-Account-Geschäft von Kyocera. "Wir wollen gar nicht mit Kyocera konkurrieren", betont er. Überscheidungen mit dem Kyocera-.Händlernetzwerk gebe es keine. Und Situationen, in denen sich Utax- und Kyocera-Händler sich im Markt gegenüberstehen, seien eher die Ausnahme.
Realistische Umsatzsteigerung
Mit knapp 150 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr hat Utax um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Bei dieser Summe sind allerdings auch die Auslandsumsätze und die Beschaffungen für die TA-Muttergesellschaft mit eingerechnet. "Für das laufende Jahr ist eine Steigerung von 20 Prozent realistisch", meint Grethe.
Dazu will der Utax-Chef "die Sichtbarkeit erhöhen". Gerade beim Dokumenten- und Output-Management für kleinere Unternehmen sei man gut aufgestellt. "Hier haben wir sehr früh die Weichen gestellt", berichtet Grethe. Auch einen Ausbau des Partnernetzwerks schließt er nicht aus. Bisher arbeitet Utax in Deutschland mit rund 150 Händlern zusammen. Dabei will Grethe aber behutsam vorgehen, denn das bestehende Partnernetzwerk soll nur ergänzt werden. "Wir wollen keine Gebietskonflikte provozieren", betont er. Es gebe aber durchaus noch weiße Flecken auf der Landkarte des Unternehmens, das traditionell stärker im Norden der Republik vertreten ist. Als Beispiel nennt er Bayern.
Eine weitere Steigerungsmöglichkeit sieht Grethe bei der Positionierung innerhalb der Fachhandelsunternehmen. "Wir wollen bei unseren Händlern wachsen", wünscht sich der Utax-Chef. So müsse es das Ziel sein, beim jeweiligen Händler vom Zulieferer Nummer drei zur Nummer eins oder zwei zu werden.
Festhalten will Utax an der bisherigen Vertriebsstruktur mit der direkten Belieferung der Fachhandelspartner. Eine Zusammenarbeit mit der Distribution auf der einen Seite oder gar dem Endkundendirektvertrieb auf der anderen Seite schließt Grethe aus. Es bleibt also beim Vertrieb an das autorisierte Partnernetzwerk - ein großer Vorteil, wie Grethe meint, denn so habe man die Preise für Hardware und Verbrauchsmaterial wesentlich besser unter Kontrolle, als das bei offenen Vertriebsstrukturen möglich wäre. (awe)