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UPDATE - Rosige 10-Jahresprognose für E-Paper-Displays

27.08.2009
Die Umsätze und Stückzahlen von E-Paper-Displays sollen in den kommenden Jahren explodieren. Weiter als NextGen Research wagt DisplaySearch einen Blick in die Zukunft. Für die nächsten 10 Jahre rechnen die Analysten mit…

Die Umsätze und Stückzahlen von E-Paper-Displays sollen in den kommenden Jahren explodieren. Weiter als NextGen Research wagt DisplaySearch einen Blick in die Zukunft. Für die nächsten 10 Jahre bis 2018 rechnen die Analysten mit jährlichen Umsatzzuwächsen von 41 Prozent und jährlichen Stückzuwächsen von 64 Prozent.

2009 werden voraussichtlich weltweit 22 Millionen E-Paper-Displays verkauft. 2018 sollen es 1,8 Milliarden Stück sein. Die Umsätze sollen in dem Zeitraum von 431 Millionen US-Dollar auf 9,6 Milliarden Dollar in die Höhe schießen. NextGen Research hat gerade erst für den 5-Jahreszeitraum zwischen 2008 und 2013 jährliche Umsatzzuwächse von 124 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar vorausgesagt. Mit Abstand größter Absatzmarkt sind die USA, wo Amazon mit dem E-Bookreader Kindle dominiert, der in Deutschland und Resteuropa noch nicht angeboten wird.

E-Paper-Displays sollen in Zukunft in einer Reihe von Anwendungen zu finden sein, darunter nicht nur in E-Books, die heute den größten Umsatzbatzen ausmachen. Weitere von DisplaySearch genannte Anwendungen sind E-Textbooks, E-Newspapers, E-Magazine, Mobiltelefone, elektronische Regalpreisschilder, POS- und Digital-Signage-Displays, Smart- und Kreditkarten-Displays, Kleidungsstücke und andere tragbare Artikel.

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Die Zahl der weltweit angebotenen e-Book/-E-Textbook-Modelle (mit 5-9.x Zoll) ist von einem zwischen 2003 und 2004 auf drei im Jahr 2006 und fünf im Jahr 2007 anfangs nur mäßig gewachsen. 2009 gibt es schon 20 Modelle. Die von DisplaySearch erwarteten Stückzahlen für E-Books und E-Textbooks (5-10") soll zwischen 2008 und 2018 von 1 Million auf 77 Millionen steigen.

Die ersten Modelle wie Amazons Kindle oder Sonys LIBRIé kamen noch rein in Schwarz-Weiß, bis Fujitsu mit dem 8-Zoll-E-Book FLEPia unlängst das erste Farbmodell auf den Markt brachte. Wegen des weit höheren Preises gehen die Analysten allerdings nicht davon aus, dass Color-E-Books sich bis 2011 in hohen Stückzahlen verkaufen lassen.

2008 war Elektrophorese noch die führende Technologie für E-Paper. Dies soll sie auch bis 2018 bleiben. Die erwarteten Umsätze für elektrophoretische E-Papers sollen in den kommenden zehn Jahren auf 5,8 Milliarden Dollar steil nach oben gehen.

Die nach Stückzahlen zweitwichtigste Technologie sind bi-stabile LCDs mit bis 2018 erwarteten Umsätzen von 2,5 Milliarden Dollar.

MEMS (mikro-elektromechanische System) findet heute hauptsächlich in kleinen Handy-Displays Einsatz, soll aber in den nächsten Jahren auch in mittelgroßen E-Book-Displays Eintritt halten.

Elektrochromatische Displays zielen vor allem auf günstige Massenanwendungen wie Smart-Labels und Karten-Displays ab. Nach Stückzahlen soll die Technologie bis 2013 führend werden.

Von OLED-Displays ist in der DisplaySearch-Studie noch gar keine Rede, da die organischen Leuchtdioden sich aber, wie Epson schon vor Jahren gezeigt hat, mit modifizierten Tintenstrahldruckern auf biegsamem Material aufdrucken lassen, denken Designer schon an völlig verrückte Anwendungen wie die Integration in Möbeln und Kleidungsstücken. (kh)