Mit Roland Schweyer hat Samsung wieder einen "Director IT Cluster" über die Produktbereiche Displays, Notebooks, Drucker und Retail-Festplatten eingesetzt. Schweyer äußert sich im ChannelPartner-Interview über die neue Cluster-Strategie.
Samsung hatte sich ja eigentlich vom IT Cluster verabschiedet. Woher kommt jetzt diese Rückbesinnung?
Roland Schweyer: Die Wiedereinführung des IT-Clusters ist Teil der weltweiten Samsung-Strategie. Mit dem IT Cluster bündeln wir die Möglichkeiten der IT Business Units und können so unseren Partnern angepasste Konditionen, einen optimierten Service und die gesamte Lösungspalette von Samsung aus einer Hand anbieten. Denn am Ende geht es uns um zufriedene Kunden und Partner.
Mit den Strategiewechseln erweckt Samsung den Eindruck mangelnder Konstanz und Kontinuität. Wie kann man dem entgegenwirken?
Schweyer: Aus meiner Sicht bringt jede Zeit die notwendige Organisationsform mit sich. In 2010 hat sich der gesamte Markt erholt, die Unternehmen investieren wieder in ihre IT. Mit dem IT Cluster profitieren wir gemeinsam von dieser Entwicklung. Das IT Cluster ist ein bewährtes, internationales Konzept, das wir auch in Deutschland ausbauen und entwickeln.
Vor allem die Produktbereiche Display und Printing sind an der Spitze mit starken Platzhirschen, nämlich Frank Kalisch und Jürgen Krüger, besetzt. Erschwert das Ihre Aufgabe als deren Vorgesetzter?
Schweyer: Ganz im Gegenteil: Mit Frank Kalisch und Jürgen Krügers habe ich zwei Experten mit langjähriger Erfahrung im Team, auf deren Kompetenz ich großen Wert lege. Der Grundsatz der Stärkenorientierung hat stärkste Konsequenzen für den gemeinsamen Erfolg. Gemeinsam werden wir im nächsten Jahr die IT-Division weiter voranbringen.
Der Notebook-Bereich dümpelt vor sich hin. Besonders das B2B-Geschäft kommt nicht ins Rollen. Was können Sie als IT Cluster Director tun, um das Notebook-Segment vorwärtszubringen?
Schweyer: Der Bereich Mobile Computing erhielt 2010 zahlreiche Auszeichnungen. Mit dem besten Notebook und Netbook laut Stiftung Warentest haben wir es geschafft, innerhalb von Samsung die Spitzenposition in Europa zu halten.
Das Jahr 2010 ist für Samsung aus B2B-Sicht positiv verlaufen. Die Nachfrage der B2B-Kunden war besser als 2009. Auffällig war dabei, dass sich die Nachfrage nicht mehr auf einzelne Quartale konzentriert, sondern gleichmäßig über das gesamte Kalenderjahr verteilt hat. Im kommenden Jahr starten wir mit der Einführung neuer B2B-Produkte. Die Mobile-Computing-Sparte hat 2010 zudem auf die Nachfrage nach Consumer-Produkten im B2B-Geschäft reagiert und bietet diese Produkte nun auch für den Fachhandelskanal an. Ich begrüße diese Entwicklung. Im kommenden Jahr werden wir weiterhin am Ausbau des Angebots arbeiten.
Koreanische Unternehmen im Allgemeinen und Samsung im Speziellen gelten als gewöhnungsbedürftig. Was reizt Sie an der Aufgabe in Schwalbach?
Schweyer: Für mich bedeutet es eine große Herausforderung und zugleich auch eine persönliche Bereicherung, in eine neue Unternehmenskultur eintreten zu dürfen. Ich blicke mit großer Zuversicht in das kommende Jahr und freue mich auf unsere gemeinsamen Herausforderungen. (awe)