Security-Dienstleister bündeln Kräfte

united systems wird Teil der Fox Group

10.10.2022 von Regina Böckle
Die Fox Group hat sich mit 75 Prozent an der united systems beteiligt. Mit den sich ergänzenden Portfolios und Kompetenzen wollen beide Security-Spezialisten mittelständische Unternehmen noch stärker vor Wirtschaftsspionage schützen.

Kennengelernt hatten sich die beiden IT-Security-Dienstleister schon vor rund acht Jahren, danach arbeiteten sie zunehmend intensiver zusammen, unter anderem für Kunden aus dem Energiesektor. Doch so richtig gefunkt hat es zwischen united systems und der Fox Group dann vor wenigen Monaten während eines Projekts, bei dem sich ein Kunde wegen eines hoch brisanten Security-Vorfalls hilfesuchend an united systems gewandt hatte.

"Binnen eineinhalb Stunden haben wir mit den Kollegen der Fox Group ein schlagkräftiges Team zusammengestellt und konnten gemeinsam dafür sorgen, dass der Kunden binnen eines Tages wieder arbeiten konnte. Wie hervorragend unsere Teams zusammenarbeiten, wurde uns bei diesem Projekt erst so richtig bewusst", schildert United-Systems-Vorstand Andreas Kunzmann, diesen prägenden Moment, der schließlich zum Auslöser für die Beteiligung (75 Prozent) der Fox Group an united systems wurde.

85 Mitarbeiter umfasst damit die Fox Group (Fox) heute. Zur Gruppe gehören neben der Kernmannschaft der FoxIT und dem Neuzugang united systems auch der Penetration-Test-Spezialist pen.sec sowie das IT-Security- und Compliance-Beratungsunternehmen compliant und die Hamburger LemonTec.

Besiegeln die Zusammenarbeit: Franz Obermayer, Gründer und Geschäftsführer der FoxiT GmbH, mit Andreas Kunzmann, Vorstand der united systems AG.
Foto: Fox Group

Bei der Firmenkultur und dem Fokus auf Mittelstandskunden mit bis zu 300 Usern harmonierten Fox und united systems schon immer. "Doch jetzt können wir unsere gemeinsamen Stärken weiter ausbauen, denn unser Portfolio und unsere Kompetenzen ergänzen sich perfekt", freut sich Kunzmann. So bringt united systems vor allem ihre Stärken im Bereich Managed Security Services in die Fox Gruppe ein, die Fox Group wiederum ihre Kompetenzen im Bereich Penetrationtests, Security- und Compliance-Prozesse inklusive entsprechender Zertifizierungen.

Hohes Tempo bei der Umsetzung - ein weiteres verbindendes Merkmal - legen beide Unternehmen auch in eigener Sache vor: Ein gemeinsames Security Operation Center (SOC) ist bereits am Start. "Der Kunde erhält damit über die Fox Group alles aus einer Hand: vom Bestands-Check über Penetration-Tests, Frühwarnsystemen mit entsprechenden Compliance-Richtlinien, über die sich frühzeitig Anomalien feststellen und beheben lassen, Lösungen für Wiederanlaufszenarien bis hin zu Dokumentation, rechtssicheren Meldepflichten und allem, was dazugehört", führt Kunzmann aus. "Zudem können wir jetzt unseren Kunden auch produktseitig Alternativen zu unserem bestehenden Portfolio anbieten." Denn im Portfolio der Fox Group finden sich auch zahlreiche europäische und deutsche Lösungsanbieter.

Mit Rücksicht auf bestehende Kundenverträge und auf den im Markt sehr gut etablierten Namen wird die united systems AG zwar auf absehbare Zeit hin eigenständig bleiben, doch im Backeoffice werden schon jetzt Ressourcen gemeinsam genutzt - beispielsweise in Form des Shared SOC und des Shared Service Desk. "Wir planen auch weitere Dinge zusammenzulegen, unter anderem den Einkauf, um unsere Kompetenzen zu ergänzen, aber auch, um Mitarbeiter vor allem in Support und Technik von Backoffice-Aufgaben zu entlasten", ergänzt Franz Obermayer, Gründer der Fox IT und innerhalb der Fox Group verantwortlich für IT-Sicherheit. "Denn gerade im Security-Bereich wird es immer wichtiger, den Spezialisierungsgrad zu erhöhen, und das wünschen sich auch viele Mitarbeiter. Gemeinsam mit united systems können wir unseren Mitarbeitern jetzt diese Perspektive langfristig gewährleisten", so Obermayer.

Ziel ist es, auch die Schlagkraft bei den Kunden zu erhöhen. "Wir befinden uns im Cyberkrieg und wir möchten mit unseren gemeinsamen Teams zusammen etwas Gutes leisten für die deutsche Wirtschaft. Allein in diesem Jahr verursachten Cyber-Attacken hier einen Schaden von rund 220 Milliarden Euro!", so Kunzmann. "Viele Mittelstandsfirmen haben noch gar nicht erfasst, wie komplex es ist, sich davor zu schützen. Uns ist deshalb vor allem wichtig, ihnen die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen nahezubringen."

Zum Schutz vor Wirtschaftsspionage werde man in Kürze auch neue Maßnahmen und Angebote vorstellen, kündigten Obermayer und Kunzmann an. "Inhabergeführte Unternehmen sind sich der Risiken durch Wirtschaftsspionage häufig schon bewusst, aber dennoch ist auch dort viel Aufklärung nötig."

Weitere Systemhaus-Fusionen:
Teccle
Waterland
Vinci
Public Cloud Group
Citadelle