Vernetzung spart Kosten

Unified Communications als Strategie gegen Geräte-Zoo

28.05.2010 von Armin Weiler
Bei Projekten für Unified Communications (UC) müssen sich Reseller vom Produkt zentrischen Denken verabschieden. Das fordert Berlecon. UC wird von den meisten Kunden immer noch als Groupware-Ersatz oder Lösung für Voice over IP verstanden. Solche Insellösungen sind aber nicht Sinn und Zweck von UC-Systemen, so die Berlecon-Experten. Sie müssen integraler Bestandteil des gesamten Geschäftes sein - für die externe Vernetzung, Automatisierung von Geschäftsprozessen, Optimierung der Kundenkommunikation und Integration mobiler Mitarbeiter.
UC ist weit mehr als Groupware und VoIP

Bei Projekten für Unified Communications (UC) müssen sich Reseller vom Produkt zentrischen Denken verabschieden. Das fordert das Berliner Marktforschungsunternehmen Berlecon. UC wird von den meisten Kunden immer noch als Groupware-Ersatz oder Lösung für Voice over IP verstanden. Solche Insellösungen sind aber nicht Sinn und Zweck von UC-Systemen, so die Berlecon-Experten. Sie müssen integraler Bestandteil des gesamten Geschäftes sein - für die externe Vernetzung, Automatisierung von Geschäftsprozessen, Optimierung der Kundenkommunikation und Integration mobiler Mitarbeiter.

Die Analysen von Berlecon belegen, dass Möglichkeiten der Geschäftsprozessintegration heute mit vergleichsweise geringem Aufwand für Unternehmen aller Größenklassen realisierbar sind. Allerdings lassen die meisten Unternehmen die Chancen einer Integration von UC in Businessanwendungen bislang ungenutzt.

"Viele Unternehmen scheuen einen vermeintlich hohen Umsetzungsaufwand, zudem werden die Chancen häufig gar nicht erkannt", erläutert Berlecon-Forschungsdirektor Andreas Stiehler. Den ITK-Verantwortlichen empfiehlt er, Entscheider aus allen wichtigen Geschäftsbereichen schon bei der Planung von UC-Projekten mit ins Boot zu holen.

Direkt den Vorstandschef ansprechen

Den Resellern rät der ITK-Fachmann Peter B. Záboji, Chairman des After Sales-Spezialisten Bitronic, nicht nur die CIOs anzusprechen, um die eigentlichen Vorteile der Systeme zu dokumentieren. "Der CIO muss alle Entscheidungen mit Return-On-Investment-Rechnungen rechtfertigen. Der eigentliche Adressat müsste der Vorstandschef sein. Dem muss klar gemacht werden, wie schnell und effektiv er mit dem UC-Ansatz die Unternehmenskultur und die Kundenfreundlichkeit verbessert", sagt Záboji.

Wichtig ist es nach Auffassung von Bernhard Steimel, Sprecher des Nürnberger Fachkongresses Voice Days plus und der Smart Service Initiative, den Begriff UC mit Leben zu füllen, statt auf der Metaebene zu verweilen. "Man muss stärker über konkrete Problemlösungen diskutieren. Beispielsweise, wie man die Erreichbarkeit von Außendienstmitarbeitern steigern kann. Oder wie sie in die Kommunikationsprozesse besser integriert und vor Terminen mit Kundendaten versorgt werden, ohne dass ständig Rückfragen im Vertriebsinnendienst auflaufen."

Darüber hinaus können die hohen Roamingkosten speziell bei Auslandsreisen gesenkt und der Geräte-Zoo aus Notebook, Handy und Bürotelefon reduziert werden. "Das sind essentielle Punkte, die UC-Systeme schon heute bewältigen können und den Nutzen der Technologie unterstreichen", so die Erfahrung von Steimel.

Flexible Architektur

Diese Anwendungsfelder hält auch das ITK-Unternehmen Aastra für entscheidend bei der Durchsetzung von UC. Mit der neuen Version 4.1 des Systems MX-One will der Anbieter seine Marktposition bei mittleren und großen Unternehmen ausbauen. "An der aktuellen Version des Call-Managers können an einem einzigen Server bis zu 15.000 Teilnehmer angebunden werden.

Werden mehrere Server zusammengeschlossen, lässt sich die Anlage sogar auf bis zu 500.000 Nebenstellen erweitern. Ein weiterer Pluspunkt ist die flexible Architektur, mit der sich die MX-One zentralisiert oder dezentral einsetzen lässt. Die Teilnehmer können rund um den Erdball verteilt arbeiten, dabei aber über ein- und dieselbe Anlage kommunizieren", so Aastra. (pte)