Low-Code-Entwicklung

Uniface setzt auf den Channel

07.07.2017 von Ronald Wiltscheck
Das niederländische Softwarehaus Uniface verstärkt seine Vertriebsaktivitäten in Deutschland. Im Visier hat der Hersteller dabei vornehmlich VARs, Systemhäuser und ISVs.

Seit Jahresanfang agiert Armand Sieben als Channel- und Alliance-Manager bei Uniface. Der Niederländer soll die Absatzkanäle des Softwarehauses in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sowie in Großbritannien und im Benelux-Raum ausbauen (ChannelPartner berichtete).

Low-Code-Entwicklung als "der große Renner"

Armand Sieben, Channel- und Alliance-Manager bei Uniface: "Revival der Low-Code-Entwicklung"
Foto: Uniface

Uniface stellt ein Entwicklungswerkzeug zum schnellen und einfachen Erstellen von skalierbaren unternehmenskritischen Anwendungen her. Dabei setzt das niederländische Softwarehaus auf die eigenentwickelte Plattform "Uniface". Die damit erstellten Unternehmensapplikationen sind in verschiedenen Umgebungen lauffähig -auf mobilen Geräten und auf Mainframes, natürlich auch auf Webserver und in SOA-basierten Umgebungen (Service-orientierte Architektur), unter Windows, in Java- und Dotnet-basierten Landschaften. Hierfür sorgt das ebenfalls von Uniface selbstentwickelte Integrationsframework.

Die Anfänge von Uniface reichen bis ins Jahr 1986 zurück. 1994 wurde das damals noch selbständige Unternehmen von Compuware übernommen, nach 20 Jahren aber wieder in die Selbständigkeit entlassen, was in der Community einhellig begrüßt wurde. Und nun, seit 2017, gibt es wieder einen Uniface-Ansprechpartner in Deutschland. Armand Sieben möchte den Channel hier zu Lande aufbauen und setzt zu diesem Zweck auf VARs, Systemhäuser und ISVs, die individualisierte und skalierbare Unternehmensanwendungen ihren Kunden bereitstellen möchten. Hierbei hat der Channel und Alliance-Manager vor allem Softwarehäuser im Visier, die Industrie 4.0-Projekte durchführen.

Sieben sieht ein Revival der Low-Code-Entwicklung, die in den 90er-Jahren bereits populär war. Seiner Meinung nach ist der Markt nun reif für eine derartige Entwicklungsplattform. Und laut Sieben bietet Uniface genau diese an: "Damit kann ich viel schneller und mit weniger Entwicklern als sonst Unternehmensapplikationen erstellen".

Viele Partner kann Uniface in deutschsprachigen Raum noch nicht vorweisen, dafür glänzt das Unternehmen mit namhaften Kundenreferenzen. Zu nennen wären da zum Beispiel die Eidgenössische Alkoholverwaltung. Diese Behörde verwaltet alle Alkoholherstellungs-Bewilligungen in der Schweiz und berechnet die Steuern, die die Produzenten an den Staat abführen müssen. Mit Hilfe der Uniface-Plattform wurde die dazu nötige in die Jahre gekommene Client-Server-Applikation in eine moderne Webanwendung überführt.

Ebenfalls mit Alkohol hat ein anderer Uniface-Kunde zu tun: Point Software hat nämlich auch eine Anwendung für Mälzereien entwickelt. Die in Cobol programmierte ERP-Software "Point21" wurde mit Hilfe der Uniface-Plattform an die modernen Anforderungen (Arbeiten am Smartphone und Tablet, Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse von Kunden aus dem Agrar-Bereich) angepasst.

Partner sollen helfen "Low-Code" zu verbreiten

Mit den noch neu zu gewinnenden VARs und Systemhäusern hofft Uniface-Manager Sieben auch neue Kunden für seine Entwicklungsplattform zu begeistern. Im Visier hat er dabei auch mittelständische Unternehmen in der freien Wirtschaft aber auch die öffentliche Hand. Zwar sei die "Uniface"-Plattform völlig branchenunabhängig, aber die Verticals "Finanzdienstleistungen", "Versicherungen", "Logistik" und "Gesundheit" würden sich laut Sieben noch am ehesten für den Einsatz der "Low-Code"-Entwicklungsplattform eignen.

Wer sich über die Produkte und das Leistungsspektrum von Uniface genauer informieren möchte, kann dies auf dem "CHANCEN"-Systemhauskongress am 7. und 8. September bei einem Vertreter von Uniface persönlich vor Ort in Düsseldorf tun.