Umfrage: "Würden Sie Dell-PCs verkaufen"? "Ja, wenn es der Marge dient!"

07.10.2002
Ein für den indirekten Kanal erstaunliches Resultat ergab eine Umfrage des britischen Marktforschers Canalys unter 107 europäischen Distributoren und Wiederverkäufern. Canalys hatte diese im September gefragt: Würden Sie Computer von Dell verkaufen, wenn dieser, wie in den USA schon der Fall, auch in Europa sogenannte White-box-PCs über den indirekten Kanal anbieten würde? 52 Prozent der Befragten antworteten, sie würden Dell-Computer verkaufen, wenn sie damit eine höhere Marge als mit ihren momentanen PC-Herstellern erzielen könnten. Lediglich 22 Prozent lehnten Geschäfte mit Dell kategorisch ab. Rund acht Prozent verkaufen bereits Dell-Rechner; 18 Prozent erklärten laut Canalys, keinesfalls mit Dell ins Geschäft kommen zu wollen, auch wenn sie eine höhere Marge erwarten könnten. „Viele Wiederverkäufer würden sich offensichtlich schlicht auf die Seite des Herstellers schlagen, der ihnen kurzfristig am meisten Gewinn einbrächte. Angesichts des momentanen schwierigen Geschäftsklimas ist das kein Wunder", kommentierte Canalys-Analystin Alessandra Fitzpatrick das Umfrageergebnis. Und sie warnte PC-Hersteller, sie sollten die Umfrage trotz der viel beschworenen Kanal-Loyalität ernst nehmen. Denn es sei offensichtlich, dass Distributoren und Wiederverkäufer angesichts des anhaltenden Dell-Erfolges sich fragten, warum ihre Hersteller nicht ähnlich effizient auf die Anforderungen des Marktes reagieren könnten. „Das Gute für Dell ist", folgert die Analystin, „dass Dell auch in Europa auf genügend Interesses des indirekten Kanals bauen könnte." Dell hatte zuletzt für das dritte Quartal (Stichtag: 2. November) des laufenden Fiskaljahres 2001/02 sowohl seine Gewinn- als auch Umsatzerwartung angehoben. Vor allem PC-Server- und Speicherverkäufe würden die Erwartungen übertreffen, erklärte das Unternehmen, das in den USA zusätzlich über eine Reihe von Wiederverkäufer seine Computer warten lässt und seit August den US-Fachhandel mit SMB-PCs für sich zu gewinnen versucht. (wl)

Ein für den indirekten Kanal erstaunliches Resultat ergab eine Umfrage des britischen Marktforschers Canalys unter 107 europäischen Distributoren und Wiederverkäufern. Canalys hatte diese im September gefragt: Würden Sie Computer von Dell verkaufen, wenn dieser, wie in den USA schon der Fall, auch in Europa sogenannte White-box-PCs über den indirekten Kanal anbieten würde? 52 Prozent der Befragten antworteten, sie würden Dell-Computer verkaufen, wenn sie damit eine höhere Marge als mit ihren momentanen PC-Herstellern erzielen könnten. Lediglich 22 Prozent lehnten Geschäfte mit Dell kategorisch ab. Rund acht Prozent verkaufen bereits Dell-Rechner; 18 Prozent erklärten laut Canalys, keinesfalls mit Dell ins Geschäft kommen zu wollen, auch wenn sie eine höhere Marge erwarten könnten. „Viele Wiederverkäufer würden sich offensichtlich schlicht auf die Seite des Herstellers schlagen, der ihnen kurzfristig am meisten Gewinn einbrächte. Angesichts des momentanen schwierigen Geschäftsklimas ist das kein Wunder", kommentierte Canalys-Analystin Alessandra Fitzpatrick das Umfrageergebnis. Und sie warnte PC-Hersteller, sie sollten die Umfrage trotz der viel beschworenen Kanal-Loyalität ernst nehmen. Denn es sei offensichtlich, dass Distributoren und Wiederverkäufer angesichts des anhaltenden Dell-Erfolges sich fragten, warum ihre Hersteller nicht ähnlich effizient auf die Anforderungen des Marktes reagieren könnten. „Das Gute für Dell ist", folgert die Analystin, „dass Dell auch in Europa auf genügend Interesses des indirekten Kanals bauen könnte." Dell hatte zuletzt für das dritte Quartal (Stichtag: 2. November) des laufenden Fiskaljahres 2001/02 sowohl seine Gewinn- als auch Umsatzerwartung angehoben. Vor allem PC-Server- und Speicherverkäufe würden die Erwartungen übertreffen, erklärte das Unternehmen, das in den USA zusätzlich über eine Reihe von Wiederverkäufer seine Computer warten lässt und seit August den US-Fachhandel mit SMB-PCs für sich zu gewinnen versucht. (wl)