Überstunden werden zur Regel

03.04.2003

Eine 35-Stunden-Woche wird offenbar zur Ausnahme: Eine europaweite Internetumfrage des Online-Stellenanbieters "Monster" hat ergeben: Zwei von fünf Arbeitnehmern in Deutschland und Europa sind 40 bis 50 Stunden pro Woche im Dienst. In Gesamteuropa kommen demnach 32,9 Prozent der Beschäftigten auf eine - vermeintlich normale - 35- bis 40-Stunden-Woche, in Deutschland trifft das nur noch auf 29,2 Prozent der Arbeitnehmer zu.

Im Vergleich mit den europäischen Durchschnittswerten dokumentieren die deutschen Umfrageresultate, dass das Bild vom übermäßig fleißigen Deutschen offensichtlich so falsch nicht ist: Während der Anteil jener Arbeitnehmer, die weniger als 35 Stunden pro Woche im Dienst sind, hierzulande um mehr als einen Prozentpunkt unter dem europäischen Mittelwert liegt (Europa: 10,7 Prozent; Deutschland: 9,6 Prozent), ist dagegen der Anteil jener Beschäftigten, die wöchentlich mehr als 50 Stunden arbeiten, in der Bundesrepublik um fast vier Prozentpunkte größer als im kontinentalen Durchschnitt (Europa: 16,9 Prozent; Deutschland: 20,8 Prozent).

Von manch anderem liebgewonnenen Vorurteil muss man sich aufgrund der Ergebnisse der Monster-Umfrage jedoch verabschieden: So nehmen ausgerechnet die mit "Siesta"- und "Dolce Vita"-Klischees behafteten Mittelmeerländer Spanien und Italien die Spitzenpositionen (24,7 bzw. 23,2 Prozent) bei jenen ein, die mehr als 50 Stunden je Woche arbeiten. Der Anteil derer, die es auf eine wöchentliche Arbeitszeit von weniger als 35 Stunden bringen, ist hingegen in den Niederlanden (14,6 Prozent) sowie in Finnland (13,3 Prozent) am größten. (mf)

www.monster.de