Trotz gewisser Schwächen in Schlüsselmärkten ist der TV-Weltmarkt im zweiten Quartal 2010 übers Jahr gesehen um 26 Prozent, auf Quartalsbasis um 2 Prozent gewachsen, sagen die Analysten von DisplaySearch. Insgesamt wurden in den drei Monaten 56,2 Millionen Fernsehgeräte verkauft.
In Nordamerika mit den USA als größten Einzelmarkt sind die TV-Verkäufe um drei Prozent zurückgegangen, nachdem sie im ersten Quartal auch nur um 1 Prozent zugelegt haben. Die schwachen Verkaufszahlen in der Region haben mit dazu beigetragen, dass die LCD-Panel-Preise weiter sinken, statt wie Anfang September anzuziehen.
Chinas TV-Markt hat sich auch abgekühlt, allerdings auf hohem Niveau. Statt dreistelliger Wachstumszahlen haben LCD-TVs dort im zweiten Quartal "nur" ein Absatzplus von 31 Prozent übers Jahr erlebt. Die chinesischen Markenanbieter sind enttäuscht, hatten sie doch weit mehr erwartet zum Tag der Arbeit, einer der drei Goldenen Feste im chinesischen Kalender der Neuzeit.
ES gibt aber auch Märkte, die im zweiten Quartal 2010 herausragten, allen voran Japan, der entwickelste von allen. Dort wurden im Vergleich zum Vorjahr 56 Prozent mehr TV-Geräte verkauft, was zeigt, dass das Eco-Point-Programm der Regierung reiche Früchte trägt.
Lateinamerika hatte dank Fußball-WM mit 70 Prozent die höchste Wachstumsrate aufzuweisen, allerdings wurden dort im zweiten Quartal nur 7,3 Millionen Geräte verkauft.
Auch die Lieferungen nach Europa sind dank der WM kräftig gestiegen, die eigentlichen Verkaufszahlen aber weit weniger als erhofft. DisplaySearch geht davon aus, dass sich füllende Lager und der schwache Euro im dritten Quartal noch für so manche Preisanpassungen sorgen werden, um Platz für das erhoffte Jahresendgeschäft zu machen.
Paul Gagnon, DisplaySearch-Direktor für den nordamerikanischen TV-Markt, denkt, dass neue Features wie LED-Backlight, 3D und Internet-Konnektivität zu einem Anstieg der Durchschnittspreise führen könnten, allerdings auf Kosten der Stückzahlen, vor allem in Regionen wie seiner.
Dass die Verbraucher die neuen Features zwar gerne mitnehmen, aber nicht bereit sind, dafür soviel auszugeben, zeigt der starke Anstieg von Plasma-TVs. Waren die Verkaufszahlen vor einem Jahr noch einstellig, wurden im zweiten Quartal 2010 rund 47 Prozent mehr Plamafernseher verkauft. Plasma bietet vielfach einfach mehr für weniger Geld.
Die LCD-TV-Verkäufe sind in dem wegen der WM wichtigen Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. DisplaySearch denkt aber, dass der Absatz in der zweiten Jahreshälfte, besonders im vierten Quartal noch einmal deutlich anziehen könnte, wozu auch sinkende Panel- und Gerätepreise beitragen dürften.
Technologie |
Verkaufszahl |
Anteil |
Q/Q |
J/J |
LCD-TV |
41.794 |
74,4% |
3% |
39% |
Plasma |
4.497 |
8% |
30% |
47% |
OLED |
0,3 |
0% |
188% |
-36% |
Röhre |
9.865 |
17,6% |
-8% |
-14% |
Rückpro |
26 |
0,0% |
-37% |
-24% |
Gesamtmarkt |
56.183 |
100% |
3% |
26% |
Selbst Röhrenfernseher haben sich zur WM in Entwicklungs- und Schwellenländern besser verkauft, als erwartet. Somit sind die Verkaufszahlen weit weniger eingebrochen als in anderen Quartalen.
Wie von den LCD-TV-Herstellern erwartet, ist der Anteil der Geräte mit LED-Backlight vom ersten zum zweiten Quartal 2010 von unter 8 auf 18 Prozent gestiegen, und das, obwohl die Geräte im Schnitt mehr als doppelt soviel kosten wie solche mit herkömmlichem CCFL-Backlight.
Samsung hat sich im zweiten Quartal mit einem Marktanteil von 24,4 Prozent mit Flat-TVs an der Weltspitze gehalten. Auch im LED-TV-Segment ab 40 Zoll hat war der koreanische Riese weit vorn.
LG Electronics konnte im zweiten Quartal leichte Verluste bei LCD-TVs mit Zuwächsen bei Plasma-TVs ausgleichen und sich im zweiten Quartal wie im ersten mit 14,1 Prozent Platz zwei auf dem TV-Weltmarkt sichern, nach Stückzahlen, wobei LG auch noch CRTs im Programm hat.
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Absatzdritter war mitz einem Weltmarktanteil von 12,8 Prozent Sony. Der japanische Hersteller hat sich aber dank starkes LCD-TV-Verkäufe vom Umsatz her wieder vor LG auf Platz zwei gedrängt. Nummer vier und fünf nach Stückzahlen waren Panasonic und Sharp. (kh)