Manche werden Trust noch kennen, sei es als Sponsor des Formel-1-Teams wie Red Bull oder Spyker oder als Peripherie-Spezialist mit ausgefeilten PoS-Konzepten. Doch in den letzten Jahren ist die Sichtbarkeit des Zubehöranbieters aus dem nordländischen Dordrecht im deutschen Channel verblasst. Bei den Umfragen im Rahmen der Channel Excellence Awards, die immer ein guter Gradmesser für die Bekanntheit und Performance von Unternehmen in der deutschen IT-Branche sind, tauchten die Niederländer in den letzten Jahren nicht mehr auf.
Mit Gaming-Produkten unter dem Label "Trust Gaming" hat man in letzter Zeit wieder etwas an Sichtbarkeit gewonnen. Nun will das Unternehmen auch in Produktbereiche wie Mäuse, Tastaturen, Webcams, Headsets, PC-Lautsprecher, Strom- und Ladegeräte bei Geschäftskunden, insbesondere aus dem SMB-Segment, punkten. Dafür braucht Trust aber mehr Präsenz im deutschen Channel.
Mit Murat Ünol hat Trust Mitte vergangenen Jahres die neu geschaffene Stelle des Country Managers DACH besetzt. Ünol ist in der Zubehörbranche kein Unbekannter: Er war 14 Jahre als Managing Director bei Archos Deutschland tätig. Davor arbeitete er neun Jahre bei Creative Labs, wo er als Marketing Manager DACH in die Geschäftsleitung aufstieg. Begonnen hatte er seine nun 25-jährige Laufbahn in der IT-Branche bei Macrotron, dem Vorläuferunternehmen der heutigen Ingram Micro.
Exklusive B2B-Produkte
Nun sollen weitere Schritte folgen, um Trust wieder dauerhaft als Fachhandelsmarke zu etablieren: "Wir haben eine Reihe von exklusiven Produkten für den B2B-Kanal entwickelt, um unseren Handelspartnern zu helfen, sich vom Online- und Einzelhandelsangebot zu differenzieren", erklärt Ünol. Dabei kommt dem Unternehmen zugute, dass insbesondere im Pandemiejahr 2020 die Nachfrage nach Peripherieprodukten immens gestiegen ist.
Trust wurde 2018 aus privater Hand von dem Investor Egeria Capital übernommen. "Das Top Management hat sich seither zum Ziel gesetzt, Trust paneuropäisch als eines der Top Drei 'Value-for-Money Brands' zu etablieren", berichtet Ünol.
Im Consumer-Segment war Trust immer als B-Brand mit attraktiven Preisen unterwegs. Dies soll also auch im B2B-Segment beibehalten werden: "Wir bleiben uns treu und verfolgen auch hier die Strategie, bei hoher Produktqualität ein preislich attraktiver Partner zu sein. So sind wir in allen Segmenten glaubhaft", meint der Country Manager. Dies erfordert aber auch spezielle Leistungen bei Support, Garantieleistungen oder RMA-Abwicklung: "Es werden hier unsere bereits bestehenden, sehr gut laufenden Prozesse genutzt und auf B2B zugeschnitten, sowie weiter optimiert und ausgebaut. Zudem werden wir, zu gegebener Zeit, einen erweiterten Service für Produkte im höheren Preissegmenten anbieten", kündigt Ünol an. Speziell im hochpreisigen Segment seien produktspezifische Prozesse und Abwicklungsmodalitäten sinnvoll.
Erste Partnerschaften mit VARs und Systemhäusern sind laut Ünol bereits geknüpft. Zu möglichen Distributionspartner hält sich der DACH-Chef noch etwas bedeckt: "Die Verhandlungen darüber sind unterschriftsreif aber bitte haben Sie Verständnis, dass wir Namen erst in Kürze bekannt geben", verspricht er.
Personelle Verstärkung
Zudem kündigt Ünol die Einführung eines "an die Region angepassten Programms" an, das den Partnern zusätzliche Werkzeuge an die Hand geben soll, um die Marke Trust erfolgreich und profitabel bei Ihren Kunden zu platzieren. Dazu hat sich Trust auch personell verstärkt: Der neu eingerichtete Posten des Head of B2B DACH an der Spitze der ebenfalls neu geschaffene Business-Unit wurde mit der ehemaligen NEC-Managerin Claudia Hösen besetzt. Verstärkt wird das Team außerdem durch Leonie-Alina Alder, die seit Anfang Januar die den Markenauftritts als Head of Marketing DACH leitet. Alder kam von BenQ zu Trust.
So fühlt sich Ünol auch für das Projektgeschäft gut gerüstet: "Wir haben mit Claudia Hösen und unserem neuen Channel Vertriebs-Partner, den wir in Kürze bekanntgeben werden, zwei starke Schnittstellen im Projektbusiness", bekräftigt er. Für größere Projekte seien zusätzliche Prozesse geschaffen und interne Guidelines aufgesetzt worden, durch die der B2B-Channel "maximal unterstützt" werden soll. Details dazu will der Hersteller dann in den kommenden Wochen vorstellen.
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