"Der Trend zu mehr Mobilität ist ungebremst", kommentiert Hannes Schwaderer, Geschäftsführer von Intel Deutschland, die aktuell veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2008. Die Geschäftsbereiche Server-Mikroprozessoren sowie die 45nm-Technologie gäben Intel Auftrieb. Dies drücke sich besonders im Notebook-Geschäft und bei hochwertigen Serverprodukten hierzulande wie auch in den USA aus. Weiters weist der Intel-Manager darauf hin, dass die US-Konjunkturflaute "anders als bei anderen Marktteilnehmern überhaupt keinen Einfluss auf das Geschäft hatte". Das Nettoergebnis des Chipriesen sank in den ersten drei Monaten gegenüber der Vorjahresperiode um zwölf Prozent auf 1,44 Mrd. Dollar.
Trotz niedriger Preise für Speicherchips hält der Konzern an seinem Margenziel für 2008 fest und stellt eine Bruttogewinnmarge von rund 57 Prozent in Aussicht. Wie Intel nach US-Börsenschluss am Dienstagabend bekannt gab, wurde der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal 2007 um neun Prozent von 8,9 Mrd. auf die Rekordsumme von 9,67 Mrd. Dollar für die ersten drei Monate 2008 gesteigert. Mit diesen Zahlen, die sich in einem Gewinn je Aktie von 25 Cent ausdrücken, bestätigt Intel die Markterwartungen. "Der Rückgang des Nettogewinns ist mit einer fast doppelt so hohen Steuerabgabenbelastung zu erklären. Dies hat vor allem damit zu tun, dass wir rund 80 Prozent unseres Geschäfts außerhalb der Vereinigten Staaten erwirtschaften", so Schwaderer weiter.
Vom soliden Umsatz angetrieben, kletterte das Papier im nachbörslichen Handel deutlich um rund sieben Prozent auf etwa 22,40 Dollar. 2008 hat der Anteilsschein des Hightech-Konzerns bislang jedoch bereits um 21 Prozent an Wert einbüßen müssen. Seinen Optimismus schöpft Intel-Präsident und CEO Paul Otellini trotzdem aus einem "gestärkten Kerngeschäft" und einem "soliden globalen Umfeld". Zudem ersetzen Solid State Disks die traditionelle Festplatte zunehmend, was die Entwicklung des Marktes künftig beeinflussen wird, zeigt sich auch Schwaderer überzeugt. Zwar traf Intels Mikroprozessor- und Chipsatz-Geschäft die Erwartungen der Analysten, die Auslieferung von Mikroprozessoren fiel sequenziell hingegen niedriger aus. Im Durchschnitt blieb der Verkaufspreis jedoch gleich. Nach wie vor Probleme macht aufgrund der hohen Überkapazitäten und des enormen Preisdrucks allerdings das mittlerweile stagnierende NAND-Speicher-Segment.
"Die Kosten für die Umstrukturierung und Wertminderung über 329 Mio. Dollar beinhalten einmalige Abschreibungen in Höhe von 275 Mio. Dollar, die auf die in das Joint-Venture Numonyx ausgelagerte NOR-Flash-Produktion zurückzuführen sind", erläutert Schwaderer im pressetext-Interview. Zudem verwendete Intel rund 2,5 Mrd. Dollar für den Rückkauf von 122 Mio. Aktien. Für das zweite Geschäftsquartal 2008 gibt sich der Konzern zuversichtlich, einen Umsatz zwischen neun und 9,6 Mrd. Dollar zu erwirtschaften. Laut Intel spiegelt diese Prognose aber einen Umsatzrückgang im Bereich NOR Flash Memory als ein Resultat aus der Numonyx-Transaktion wider. Umstrukturierungskosten und Anlagenabschreibungen sollen sich in den kommenden drei Monaten auf rund 250 Mio. Dollar belaufen. Gewinne aus Kapitalbeteiligungen sowie Zinsen und andere Posten beziffert Intel auf etwa 75 Mio. Dollar. Für Forschung und Entwicklung veranschlagt Intel 2008 sechs Mrd. Dollar, für Investitionen in Anlagen sind hingegen 5,2 Mrd. Dollar plus oder minus 200 Mio. Dollar vorgesehen. Nach wie vor unverändert sollen Abschreibungen mit einer Schwankungsbreite von 100 Mio. Dollar bei rund 4,4 Mrd. Dollar liegen. (pte)