Toshiba hat den Start einer Direktmethanol-Brennstoffzelle (direct methanol fuel cell, DMFC) bekannt gegeben. Diese dient als USB-Ladegerät für Handys und andereConsumer Gadgets. Damit werden mobile Geräte von Netzsteckern unabhängig. Mit einem vollen Methanol-Tank könne dabei laut Hersteller der Akku vieler gängiger Mobiltelefone zwei Mal aufgeladen werden. Der Produktstart des Brennstoffzellen-Ladegeräts "Dynario" erfolgt zunächst nur in Japan und auch dort in relativ begrenztem Umfang. Nur 3.000 Stück werden ab heute über einen Online-Händler angeboten.
Nie mehr Batteriesorgen
Der Stromhunger mobiler Gadgets steigt beispielsweise aufgrund immer weiter verbreiteter Internet-Konnektivität stetig an. Dynario soll nun helfen, die Sorgen um leer laufende Batterien zu eliminieren, indem die Brennstoffzelle Handys, Media Player und Co von Netz-Ladegeräten unabhängig macht. Die handflächengroße Zelle, die exklusive Brennstoff rund 280 Gramm wiegt, lädt die Gadgets dazu einfach via USB-Kabel auf.
Der Strom dafür wird mittels Methanol - der entsprechende Tank kann mittels Einspritz-Nachfüllpackung in nur 20 Sekunden gefüllt werden - und Sauerstoff in der Umgebung gewonnen. Eine chemische Reaktion setzt Energie frei, die in Elektrizität umgesetzt wird. Um eine optimale Performance als Ladegerät zu erzielen, kombiniert Dynario in einer Hybrid-Struktur die eigentliche DMFC mit einem Lithium-Ionen-Akku.
Sicher in Entwicklung
Dynario genügt Toshiba zufolge dem aktuellen Entwurf für DMFC-Sicherheitsstandards der International Electrotechnical Commission. Nach eigenen Angaben will Toshiba mit dem zunächst sehr begrenzten Produktstart erst einmal Kundenfeedback gewinnen, das in die Entwicklung zukünftiger DMFC-Produkte einfließen soll. Das ist bei einer ersten Produktgeneration nicht verwunderlich, da es in einzelnen technischen Aspekten sicher noch Verbesserungspotenzial gibt.
"Wir arbeiten in einem deutlich höheren Leistungsbereich, wo die Haltbarkeit der Zellen ein Problem ist", so ein Mitarbeiter der DMFC-Gruppe am Forschungszentrum Jülich. Vermutlich gelte das auch bei kompakteren Zellen. Auch ist er skeptisch, ob die Einspritz-Flasche einen wirklich ausreichend sicheren Umgang mit dem Methanol ermöglicht. Effizienzsteigerungen dürften bei einem mobilen Ladegerät zwar nicht Schwerpunkt der Entwicklung sein, aber längerfristig wohl ebenfalls von Interesse, so der Experte. (pte) /bw)