Wir arbeiten täglich in den unterschiedlichsten Netzwerken und mit den verschiedensten Netzwerkgeräten. Vielen Nutzern fällt es häufig erst auf, dass sie nicht lokal sondern im Netzwerk arbeiten, wenn mal etwas nicht wie gewohnt klappt: Wenn beispielsweise die Verbindung immer langsamer wird, die gesuchten Dateien und Verzeichnisse nicht zu finden oder die Netzwerkfreigaben verschwunden sind. Wir haben aus dem vielfältigen Angebot an Softwarelösungen zur Analyse und Verwaltung von Netzwerken einige interessante Programme herausgesucht, die das Arbeiten mit Netzwerken erleichtern und dabei helfen, Probleme rund um die Netzwerktechnik wirkungsvoll in den Griff zu bekommen.
Wireshark: Professionell im Netzwerk "schnüffeln"
Administratoren, Netzwerk-Verantwortliche und Sicherheitsexperten brauchen ein Werkzeug, mit dem sie den Netzwerkverkehr bis ins Detail analysieren können. Dies ist die Aufgabenstellung für einen Sniffer (englisch für "Schnüffler"): Solche Programme untersuchen den Netzwerkverkehr und bieten dann verschiedene Auswertungen zur Analyse an. Ein sehr bekannter Vertreter dieser Programmkategorie ist die kostenfreie Software Wireshark, die vormals unter dem Namen "Ethereal" bekannt war. Wireshark, verfügbar für die Betriebssysteme Unix, Linux, Solaris, OS X, BSD und Windows, wird von der Wireshark-Community entwickelt und unter GPL als freie Software vertrieben.
Nach der Installation, die in wenigen Minuten von jedem Anwender leicht bewerkstelligt werden kann, bietet die ausschließlich auf Englisch verfügbare Software die Möglichkeit, den Netzwerkverkehr eines gewählten Interfaces mitzuschreiben und direkt auf dem Monitor einzusehen. Praktischerweise kann der Benutzer einen Mitschnitt speichern (tcpdump) und zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe der Software erneut betrachten. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn eine Netzwerkanomalie in Ruhe analysiert werden muss. Viele andere professionelle Analysewerkzeuge eignen sich ebenfalls zur Auswertung von Mitschnitten, die ein Benutzer mit Wireshark anlegt hat.
Je nach Netzwerkgröße und der Fähigkeit des Switches auf den notwendigen Promiscuous Mode zu reagieren, sieht sich der Benutzer mit einer sehr großen Anzahl von Netzwerkpaketen konfrontiert, die von Software auf Doppelklick im Detail anzeigt werden. Praktischerweise haben die Entwickler umfassende Filterfunktionen eingearbeitet, die ein Anwender schon beim Mitschnitt zur Reduktion auf die gewünschte Auswahl von Protokollen, Ziel- oder Quell-Adressen einsetzen kann. Neben gedruckter Literatur findet der interessierte Leser zudem viele Anleitungen im Internet, die in wenigen Schritten aufzeigen, wie unsicher eine unverschlüsselte POP3-, LPR- oder FTP-Verbindung über ein Netzwerk in Wirklichkeit ist. Aus der Summe der Datenpakete können versierte Benutzer zudem auch den kompletten Inhalt von E-Mails, Ausdrucken oder Dateien wiederherzustellen.
Vorteile des Einsatzes von Wireshark:
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Kostenlose Software,
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erlaubt auch längere Protokollierungszeiten,
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Auswertung nach Netzwerk-Protokollen und
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sehr leistungsfähige Filterfunktionen
Nachteile beim Einsatz von Wireshark:
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Ohne solide Netzwerkgrundkenntnisse und weitere Detailkenntnisse ist die Verwendung schwierig bis unmöglich.
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Das absichtliche Abhören und Protokollieren von fremden Funkverbindungen ist in Deutschland verboten
Fazit: Leistungsfähige Profi-Software
Wireshark ist eine überaus leistungsfähige Profi-Software zur umfassenden Netzwerkanalysen. Verfügt ein Benutzer über ausreichende Kenntnisse, so kann er mit Hilfe der Software Netzwerkanomalien und unerwünschte Netzverbindungen identifizieren und auch viele Sicherheitsprobleme adressieren. Eine Software, die ihren Platz ohne Zweifel in den "Handwerkskasten" von System- und Netzwerkadministratoren finden sollte.
LAN Search Pro: Wo sind die Dateien im Netz?
Administratoren wollen in der Regel wissen, ob und wie gut ihr Netzwerk funktioniert. Die Anwender suchen hingegen im Allgemeinen ihre Daten, die häufig im Netzwerk verstreut liegen. Beide Zielgruppen können dabei gut ein Programm gebrauchen, dass Dateien im Netzwerk findet - wenn es dabei auch noch in IP-Subnetzen, auf den montierten Netzwerklaufwerken und in versteckten Verzeichnissen suchen kann, so ist das noch besser: Die Freeware LAN Search Pro steht mit genau diesem Funktionsumfang zur Verfügung.
Was LAN Search Pro bieten kann:
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Suchen im Netzwerk (auch in Subnetzen) sowohl nach Dateinamen als auch nach Suchmustern in Dateien.
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Die Ergebnisliste kann dann ebenfalls durchsucht werden.
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Sehr schnelles und problemlos einzusetzendes Programm.
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Umfangreiche Filterfunktionen helfen dabei, die Suche weiter zu präzisieren.
Fazit: Gutes Such-Tool
Bei vielen der Suchprogramme, die wir bisher in unserem Testnetzwerk ausprobierten, haben wir uns immer wieder darüber geärgert, dass bestimmte Verzeichnisse nicht erreicht oder einfach nicht angezeigt wurden: Natürlich kann auch diese freie Software keine Verzeichnisse durchsuchen, für die sie keine Leseberechtigung besitzt. Aber davon abgesehen, konnte die Lösung das gesamte Netz mit allen Systemen schnell durchsuchen und wird auch weiterhin bei uns im Einsatz bleiben. Einzig die Tatsache, dass die Software nur in englischer Sprache bereitsteht, kann noch ein wenig stören.
Netspeed Monitor: Wie viel Bandbreite brauche ich?
Welche Menge an Daten geht über die Netzwerkschnittstelle des Systems? Auch wenn die meisten Nutzer heute eine Flat-Rate einsetzen, bleibt die Bandbreite der eigenen Verbindung auch ohne die Drohung der Telekom, den Netzwerkverkehr zu drosseln, weiterhin sehr interessant. Die frei verfügbare Software Netspeed Monitor bringt diese Daten schnell und zuverlässig auf den Bildschirm.
Welche Vorteile bietet der Netspeed Monitor?
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Kleines, schnell installiertes Tool für die Taskleiste, das kostenlos und in deutscher Sprache zur Verfügung steht.
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Zeigt direkt in der Taskleiste oder über ein konfigurierbares Pop-Up die Up- und Downloadwerte in Echtzeit sowie die kumulierten Werte für Tage und Monate an.
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Auch UDP- und TCP-Endpunkte auf dem System können angezeigt werden.
Fazit: Kleines, sehr handliches Werkzeug
Netspeed Monitor ist ein kleines, sehr handliches Werkzeug, das unauffällig in der Taskleiste arbeitet und Nutzer ebenso wie Netzwerkverwalter mit aktuellen Informationen zur Netzwerkschnittstelle versorgt. Ein weiterer Vorteil ist sicher die Tatsache, dass zum Betrieb dieser Software keine Installation zusätzlicher Treiber notwendig ist. Leider wird diese Software scheinbar vom Entwickler nicht mehr weiter gepflegt: Der Stand der Software sowie die Einträge auf der Web-Seite sind alle aus dem Jahr 2010 und obwohl auf der Webseite auch eine Unterstützung von Windows 8 benannt wird, verweigerte die Software im Test eine Installation auf einem Rechner unter Windows 8.1 in der x64-Version.
Jperf 2.02: Wie schnell ist das WLAN?
Wer den Versprechen der Hersteller glaubt, hat immer das allerschnellste WLAN in seinem Büro oder auch in seiner Wohnung. In der Realität ist aber wenigstens die gefühlte Geschwindigkeit der Verbindung über ein drahtloses Netzwerk in der Regel immer langsamer als gewünscht. Mit dem Kommandozeilen-Werkzeug iperf können Anwender die aktuelle TCP/UDP-Bandbreite in einem Client-Server-Szenario ermitteln. Da das Arbeiten mit dieser etwas archaischen Eingabeform doch umständlich und fehlerbehaftet ist, haben wir uns für die Kombination von iperf mit JPerf entschieden. Dabei handelt es sich um eine in Java geschriebene Oberfläche, die das Arbeiten mit dem Tool deutlich erleichtert.
Was kann JPerf leisten?
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Freie Java-Anwendung, die sowohl unter Windows als auch unter Mac OS X oder Linux eingesetzt werden kann.
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Die ZIP-Datei enthält sowohl iperf als auch die Oberfläche in Java, so dass das Programm direkt eingesetzt werden kann.
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Programm kann sowohl als Server-Komponente als auch als Client verwendet werden.
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Messungen sind sowohl im LAN als auch im WLAN möglich.
Fazit: Gut, aber nichts für Anfänger
Wollen Administratoren und Anwender die Bandbreite in ihrem Netzwerk testen, so steht mit der Kombination JPerf/iperf dafür eine gute freie Lösung bereit. Allerdings eignet sich diese Software grundsätzlich weniger für Einsteiger: So streikte die .BAT-Datei in unseren Tests zunächst auf allen Windows 7/Windows 8-Systemen, da sich die ausführbaren Java-Programme nicht finden konnte. Hier ist auf jeden Fall zunächst etwas Handarbeit bei der Anpassung der Systempfade gefragt - auch das Auslesen der Messwerte erfordert etwas mehr Erfahrung. Allerdings stehen zu Einsatz und Anwendung von JPerf einige sehr informative Web-Seiten bereit, so dass es mit ein wenig Lektüre auch nicht so erfahrenen Anwendern möglich ist, ihr Netzwerk mit dieser Software zu untersuchen.
Wifi Analyzer: WLAN-Analyse via Android-Gerät
Neben Fing, einem Überwachungswerkzeug, das wir bereits im Rahmen eines vorherigen Artikels hier auf der Web-Seite der Computerwoche vorgestellt haben, finden immer mehr Netzwerk-Analyse- und -Test-Tools ihren Weg auf die Android-Plattform: Kein Wunder, ist es doch für Anwender und Netzwerkadministratoren gleichermaßen praktisch, beispielsweise von einem Tablet aus das LAN oder WLAN zu untersuchen: In diese Kategorie fällt auch die freie App Wifi Analyzer.
Vorteile und Möglichkeiten der App Wifi Analyzer:
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Übersichtliche und leicht zu bedienende App, die kostenlos und in deutscher Sprache bereitsteht.
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Neben der Übersicht über die WLAN-Kanäle kann sich der Nutzer sowohl den Verlauf der Signalstärke als auch eine Liste der Zugriffspunkte (mit Anzeige der Signalstärke) und eine qualitative Bewertung der WLAN-Kanäle anzeigen lassen.
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Aus der App heraus kann der Anwender direkt einen Zugangspunkt auswählen und die Verbindung aufbauen.
Fazit: Klein und nützlich
Eine kleine und sehr nützliche Android-App, die kaum Ballast mit auf das System bringt und helfen kann, wenn es darum geht, Probleme beim WLAN-Zugang zu klären. Wer die App einsetzen will, muss mindesten Android in der Version 2.2.2 auf seinem Gerät installiert haben. Leider lässt sich die Werbung in kostenfreien App nur für einen gewissen Zeitraum unterdrücken, dann taucht sie am unteren Bildrand wieder auf.
Network Share Browser: Wo sind die Freigaben?
Vielen Nutzern ist es häufig nicht bewusst: Aber viele der eigenen Dateien befinden sich nicht auf dem eigenen System, sondern werden standardmäßig auf den Netzwerkfreigaben der Server oder auch anderen PCs abgelegt. Da ist es schwer den Überblick zu behalten, wobei aber die Software Network Share Browser helfen kann.
Was kann der Network Share Browser leisten?
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Einfach zu installierende und einzusetzende Freeware
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Zeigt freigegebene Laufwerke und Dateien sowie Drucker im Netzwerk an. Fehlende Zugriffe werden ebenfalls angezeigt.
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Ein direkter Klick auf eine Freigabe öffnet den Explorer mit diesem Pfad.
Fazit: Perfekte Freeware
Beim Network Share Browser handelt es sich wieder einmal um eines der freien Programme, die genau für einen Zweck gemacht wurden und diesen dann perfekt erfüllen: Wer schnell einen Überblick über alle Freigaben und Drucker in seinem Netzwerk braucht, kann diese Informationen auch mit den Bordmittel von Windows bekommen. Doch dieses Programm vereinfacht das Finden und Anzeigen der Netzlaufwerke sehr und stellt die Ergebnisse übersichtlich da. Da stört es auch wenig, dass die wenigen Auswahlmöglichkeiten in der Oberfläche nur in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Softperfect Network Scanner: Zeig‘ mir die Systeme und Geräte
Eine kurze Suche im Internet mit dem Begriff Netzwerk-Scanner gibt schnell ein überwältigende Menge an Softwarelösungen zurück, die dem Anwender dabei helfen wollen, sein Netzwerk besser im Blick und vor allen Dingen im Griff zu behalten: Wir haben uns mit dem Network Scanner von Softperfect einer dieser Lösung mal etwas genauer angeschaut.
Vorteile beim Einsatz des Softperfect Network Scanner:
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Freeware, die als einzelne Datei auf das System kommt, damit portabel ist und keine Installation benötigt.
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Arbeitet schnell und ohne weitere Treiber. Zeigt zuverlässig die Geräte im Netzwerk an. Mit den richtigen Zugriffsrechten ausgestattet, erlaubt sie auch die Anzeige der Freigaben oder von Daten zu den Betriebssystemen und den angemeldeten Anwendern.
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Kann auf WMI-Daten zugreifen und Wake-on-LAN sowie Remote Shutdown auf die verschiedenen Systeme ausführen.
Fazit: Ideal für den Notfall-USB-Stick
Uns hat es bei dieser Software besonders gut gefallen, dass sie komplett ohne Installation auskommt und sowohl in einer 32- als auch in einer 64-Bit-Version bereitsteht. Damit ist sie ein ideales Tool für den Notfall-USB-Stick, mit dem ein Administrator schnell einen Blick auf das Netzwerk und seine Geräte werfen kann. Auch Android-Geräte, die sich in unserem Test-Netzwerk befanden konnte die Software anhand ihrer IP-Adresse durchaus finden. Da das Tool aber hauptsächlich auf Windows-Mechanismen zum Auslesen der Daten setzt, konnte es diese Geräte dabei nicht genauer klassifizieren. Die Software und die Online-Hilfen stehen ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung. (mb)