Bei vielen Ihrer Kunden haben Sie sicherlich schon diverse Virtualisierungsprodukte von VMware installiert. Doch damit ist die Arbeit nicht getan, viele lukrative Nachfolgeprojekte sind in Sicht. Und auch die Administrationsaufgaben ändern sich ständig. Die folgenden praxisnahen Tipps und Tricks von Johann Baumeister und Moritz Jäger sollen Ihnen helfen, die verschiedenen VMware-Lösungen bei Ihren Kunden besser zu managen und sinnvoll zu erweitern.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Virtualisierungstechnologien werden diese auch immer schwieriger zu administrieren. Wie bei jeder komplexen Software sind auch die Virtualisierungslösungen nicht immer intuitiv bedienbar oder fehlerfrei.
Zu den führenden Anbietern von Virtualisierungslösungen zählt laut IDC und Gartner das Unternehmen VMware. Diese bietet Virtualisierungsprodukte für unterschiedliche Einsatzgebiete an. Die ChannelPartner-Schwester-Publikation TecChannel hat eine Sammlung der interessantesten praxisnahen Tipps und Tricks rund um verschiedene VMware-Produkte für Sie zusammengestellt.
Windows 7 als Gastsystem im VMware Server 2.0 betreiben
Der VMware Server 2.0 wird von vielen Kunden als Virtualisierungsplattform genutzt. Allerdings unterstützt das Virtualisierungssystem laut Angaben von VMware nicht Windows 7. Wir zeigen, wie es trotzdem geht.
Für eine Windows-7-Testumgebung eignet sich gut die Virtualisierungsplattform VMware Server 2.0. Das Werkzeug kann kostenfrei von der VMware-Webpage bezogen werden. Auf Grund des umfassenden Funktionsumfangs eignet es sich besonders gut für einfache und schnelle Testaufbauten. Laut Angaben des Herstellers unterstützt der Server 2.0 weder Windows Server 2008 R2 noch Windows 7 als Gastsystem. In einem Test konnten wir dennoch Windows 7 anstandslos im VMware Server betreiben.
Wählen Sie unter VMware Server 2.0 als Gastsystem das Betriebssystem Windows Vista 64 Bit - benutzen aber zur Installation die 64-Bit-Version von Windows 7. Allerdings kann eine Gewähr dafür nicht übernommen werden - im Test sind jedenfalls keine Komplikationen aufgetreten.
In der VMware-eigenen Beschreibung finden Sie die Anleitungen zur Installation verschiedner Gast-Betriebssysteme. Dieser Guide gilt für alle VMware-Produkte, daher finden Sie dort auch Windows 7 und viele weitere Systeme - aber beachten Sie, dass nicht alle Betriebssysteme offiziell von den entsprechenden VMware-Produkten unterstützt werden.
Server-Setup unter VMware vSphere und Microsoft Hyper-V
Wer oft virtuelle Systeme in einem der Hypervisoren einrichten muss, möchte nicht Diskjockey spielen müssen. Durch das Setup der Systeme von einem ISO-Image lässt sich Zeit und Medienwechsel sparen.
Um einen Server in einer virtuellen Umgebung in Betrieb zu nehmen sind zwei Schritte notwendig. Im ersten Schritt erfolgt das Anlegen einer virtuellen Hülle (der virtuellen Maschine). Diese virtuelle Hülle steht stellvertretend für den eigentlichen physischen Server. In diese Hülle - die virtuelle Maschine - wird dann im zweiten Schritt das Betriebssystem installiert. Die Betriebssysteminstallation kann - wie auch in der physischen Welt - von einem Medium (DVC, CD) erfolgen. Schneller jedoch ist die Installation von einer ISO-Datei des Medium.
Um die Installation zu beschleunigen ist darauf zu achten, dass das Medium beim Starten der virtuellen Maschine mit der virtuellen Maschine verknüpft ist. VMware hat dazu beispielweise unter den Eigenschaften der virtuellen Maschinen für das CD/DVD-Laufwerk eine Option"Beim Einschalten verbinden". Unter dem Eintrag "Datenspeicher-ISO-Datei" ist der Pfad auf die ISO-Datei anzugeben. Bei einer vSphere-Umgebung muss man aber darauf achten, dass sich dieses ISO-Image bereits im VMware-Speicher befindet.
Microsoft hat unter dem Hyper-V eine vergleichbare Funktion. Das Anlegen der virtuellen Maschine (VM) im Hyper-V Manager wird durch einen Assistenten gesteuert. Auf der Seite "Installationsoptionen" erfolgt der Verweis auf die ISO-Datei. Sie ist unter dem Punkt "Betriebssystem von startfähiger CD/DVD-ROM installieren" und darunter beim Feld Abbilddatei (ISO) einzutragen. Die anschließende Installation verläuft analog zu den Installationsabläufen, die bei physischen Medien und physischen Server anzutreffen sind.
Dieser Artikel stammt aus dem TecChannel- Compact "Cloud Computing", welches hier bestellt werden kann.
Daten retten und virtuelle Festplatte im Host-System einbinden
Nur weil eine virtuelle Maschine (VM) nicht mehr startet, heißt das nicht, dass alle Daten verloren sind. Mit einem Tool lassen sich virtuelle Festplatten auch in physikalischen Systemen mounten.
Die Festplatten virtueller Maschinen von VMware werden in einer Datei mit der Endung VMDK gespeichert. Ist die eigentliche VM nicht mehr ansprechbar, kann man sie mit dem kostenlosen Tool VMware Mount im Host-System einbinden.
VMware Mount ist ein Kommandozeilentool, die Software ist allerdings recht einfach zu bedienen. Der Startaufruf um eine virtuelle Festplatte einzubinden lautet:
vmware-mount.exe Ziellaufwerk: "Quellenpfad/VM.vmdk"
Dazu gibt es zahlreiche Optionen, die sich mit dem Aufruf vmware-mount.exe /? anzeigen lassen. Das Tool arbeitet nicht nur auf dem lokalen System, auch Laufwerke auf Netzwerkfreigaben können darüber eingebunden werden.
Der Tipp funktioniert mit VMware Workstation, dem VMware Player und den Server-Produkten. Das Tool kann hier für 32-Bit-Windows heruntergeladen werden. Nutzer von Linux oder Windows 7 64-Bit benötigen eine andere Version, die im ebenfalls kostenlosen VMware Virtual Disk Development Kit enthalten ist.
VMware - VMX-Konfiguration manuell sicher bearbeiten
VMware speichert die Konfigurationsinformationen zu jeder virtuellen Maschine in einer VMX-Datei. Bei der manuellen Bearbeitung muss man allerdings einige Punkte beachten.
Grundsätzlich handelt es sich bei VMX-Dateien um normale Text-Dateien mit einer veränderten Endung - sie lassen sich also mit den meisten Editoren öffnen. Allerdings sollte man Vorsicht walten lassen: Ein falscher Wert kann unter Umständen dazu führen, dass sich die komplette VM nicht mehr starten lässt. Sicherheitshalber sollte man daher vor jeder Änderung eine Kopie der originalen VMX-Datei anfertigen und sichern.
Zwei weitere Punkte muss man in jedem Fall beachten: Die virtuelle Maschine, die zur Konfiguration gehört, muss komplett ausgeschalten sein. Ein pausiertes System reicht nicht aus. Außerdem sollte man sich versichern, als Nutzer die passenden Rechte zu besitzen, sonst lässt sich die Änderung unter Umständen nicht abspeichern.
Soll eine VMX-Datei auf einem ESX-Server mit Virtual Center manuell verändert werden, muss diese zunächst im Virtual-Center-Inventory gelöscht werden, dies geschieht per Rechtsklick.
Sind die Änderungen abgeschlossen, muss die Konfiguration wieder am Server registriert werden. Dies übernimmt der Befehl:
vmware-cmd -s register /vmfs/volumes/<DataStore>/<Verzeichnis der VM>/<Name der VM>.vmx
Der Tipp funktioniert mit VMware Workstation, dem VMware Player und den Server-Produkten.
Dieser Artikel stammt aus dem TecChannel- Compact "Cloud Computing", welches hier bestellt werden kann.
Probleme mit VMware Tools und IPv6 beheben
Die Installation der VMware-Tools unter Linux kann zu Problemen führen, wenn IPv6 auf dem Host-System aktiviert ist. Sollen die Tools genutzt werden, muss IPv6 deaktiviert werden.
Die Installation der VMware Tools bricht bei virtualisierten Linux-Distributionen teilweise mit der Fehlermeldung:
Unloading pcnet32 moduleunregister_netdevice: waiting for eth0 to become free
ab. Die Meldung wird so lange wiederholt, bis das Gast-System neu gebootet wird. Das Problem ist die eine aktivierte Unterstützung für IPv6 in der virtuellen Maschine.
Sollte das Protokoll aber nicht genutzt werden, spricht nichts gegen die Deaktivierung. In den meisten Linux-Distributionen sind dafür zwei Schritte notwendig. Falls vorhanden muss in etc/sysconfig/network die Zeile
NETWORKING_IPV6=yes
zu
NETWORKING_IPV6=no
geändert werden. Zudem muss die /etc/modules.conf um die Zeile:
alias ipv6 offalias net-pf-10 off
erweitert werden.
Ist in der VM ein Ubuntu installiert, geht der Weg ein wenig anders: Als Root oder Superuser muss man in /etc/modprobe/aliases die Zeile
alias net-pf-10 ipv6
in
alias net-pf-10 off
ändern. Nach einem Neustart ist die Änderung aktiv, die VMware-Tools sollten sich problemlos installieren lassen.
Namen der VMs unter VMware Server 2.0 schnell und problemlos ändern
Der VMware Server 2.0 ist bei vielen Anwendern als Virtualisierungsplattform im Einsatz. Allerdings ist zum Beispiel das Ändern der Namen der virtuellen Maschninen (VM) mit Hilfe des Web-Interfaces nicht sehr nutzerfreundlich. Wir zeigen, wie es trotzdem schnell und komfortabel geht.
VMware hat bei dem frei verfügbaren VMware Server 2.0 auch die Verwaltungskonsole geändert. Diese basiert nun vollständig auf einem Web-Interface, das zum Beispiel mit dem Browser Microsoft Internet Explorer Version 8 angesprochen werden kann.
Die Verwaltung des Servers durch das Web-Interface ist prinzipiell sehr gut gelöst, aber an einigen Stellen zeigen sich Ungereimtheiten in der Grafiksteuerung beziehungsweise der Bilddarstellung. Das macht die Verwaltung nicht immer einfach. So kann man beispielsweise den Namen einer virtuellen Maschine nicht so ohne weitres ändern. Das liegt an einem Fehler in der Grafikdarstellung. Es gibt aber einen Trick, um diesen Fehler zu umschiffen.
Mehr dazu unter TecChannel.de (rw)
Dieser Artikel stammt aus dem TecChannel- Compact "Cloud Computing", welches hier bestellt werden kann.