Tintenrekord: HP Edgeline-Serie CM8000 Color MFP druckt 50 A4-Farbseiten pro Minute

19.04.2007
Durch die "Edgeline"-Technologie von HP können Fachhändler nun eine Alternative zu Laser-Etagendruckern anbieten. Die Tinten-Multifunktionsgeräte bedrucken eine farbige Din A4-Seite, ohne dass sich der Druckkopf bewegen muss und sind somit enorm schnell.

von Boris Böhles

Bei Tintenstrahldruckern bewegen sich im Gegensatz zu Laserdruckern die Druckköpfe von rechts nach links und umgekehrt. Dieser mechanische Ablauf kostet Zeit, weshalb sie langsamer drucken.

Druckt bis zu 50 Farbseiten in der Minute: Das kleine Modell "CM8050 MFP" der "Edgeline"-Serie von HP.

HP hat sich dieser Problematik angenommen und bringt mit der "CM8000 Color MFP"-Serie ein A3-Tintenstrahl-Multifunktionsgerät auf den Markt, das mit der so genannten "Edgeline"-Technologie ausgestattet ist. Bis zu 60 Schwarzwieß-Seiten pro Minute können diese Geräte ausdrucken. Zum Start gibt es die Modelle "CM8060" und "CM8050", die sich in der Druckgeschwindigkeit unterscheiden.

Druckkopfbündelung

Edgeline ermöglicht es, ein Din A4-Blatt komplett in Farbe zu bedrucken, ohne dass sich die Tintenköpfe bewegen müssen. Wie funktioniert das?

Fünf Druckköpfe sind nebeneinander im HP "Edgeline"-Druckkopf angeordnet.

Ganz einfach: Der Hersteller bündelt viele Druckköüfe und setzt sie in Modulen einfach nebeneinander. Fünf einzelne Druckköpfe sind beim CM8000 in einem Modul verbaut. Immer zwei dieser Module sind versetzt nebeneinander angeordnet und bedrucken eine A4-Seite fast bis zum Rand (zwei Millimeter bleiben weiß), ohne dass sie bewegt werden müssen. Lediglich beim A3-Druck fahren die Druckköpfe hin und her. Das wirkt sich dann auch direkt auf die Druckgeschwindigkeit aus: Nur noch rund ein Drittel der Seitenanzahl schafft das Gerät im A3-Modus.

Michael Sauter, Market Manager Imaging Products Group: "Durch die Edgeline-Technologie können die Tinten-MFP-Geräte absolut mit Lasergeräten mithalten."

Im CM8000 befinden sich insgesamt sechs Tinten-Module - also 30 Druckköpfe. Vier Module bringen Schwarz und Farbe aufs Papier, zuvor tragen zwei weitere eine so genannte Bonding-Flüssigkeit (eine Art Grundierung) auf das Papier auf, damit die Tinte schneller trocknet. Durch dieses Verfahren kann das Gerät bis zu 60 Seiten in Schwarzweiß und 50 Seiten in Farbe (Modell CM8060) bedrucken oder kopieren. Das kleine Modell CM8050 schafft in der gleichen Zeit 50 SW- und 40 Farbseiten. "Durch die Edgeline-Technologie können diese Geräte absolut mit Lasergeräten mithalten", sagt Michael Sauter, Market Manager bei HP.

Druckkosten

Ferner betont Sauter, dass auch die Betriebskosten konkurrenzfähig, teilweise sogar günstiger als bei Laserprodukten seien. Die Seitenpreise gibt HP wie folgt an: Für das Modell CM8050: 0,7 bis 0,9 Cent bei SW, 6,8 bis 7 Cent bei Farbe und 5,5 bis 6 Cent für Farbe im Modus "Standard Qualität". Das größere Modell CM8060 kommt aufgrund höherer monatlicher Druckleistungen auf günstigere Werte: 0,6 bis 0,7 Cent für SW, 5 bis 6 Cent für Farbe und 4 bis 5 Cent für Farbe im Modus "Standard-Qualität". Anzumerken ist, dass es sich hierbei um, wie HP es nennt, "nicht discountierte" Preise handelt, die also noch nicht von eventuellen Rabatten profitieren. Sinnvoll: Bei vereinbarten monatlichen Seitenpreisen wird nur eine Schwarzweiß-Seite abgerechnet, wenn der Farbanteil des Ausdrucks unter 0,5 Prozent liegt. Darunter fallen zum Beispiel Textseiten mit wenigen farbigen Links.

Der eben bereits genannte Modus "Standard-Qualität" ist ein Sparmodus, in dem die Drucker mit einem geringeren Farbtintenanteil, aber voller Schwarz-Menge drucken. Dadurch sei die Qualität deutlich besser, als im bei Laserprintern gängigen "Draft-Modus", so der Hersteller. Sauter bekräftigt: "Unseren Kunden reicht diese Qualität für den Hausgebrauch aus."

Die Kapazität der Tintentanks gibt der Hersteller zwischen 30.000 und 50.000 Ausdrucken, je nach Farbdeckung, an.

Zielgruppe und Einsatzort

Die Edgeline-Serie adressiert ganz klar Büroanwendungen in mittelständischen und großen Unternehmen. Die Geräte sind laut Hersteller als Etagen-MFPs gedacht. Dem kann man nur zustimmen, da der Gerätepreis als ziemlich hoch anzusiedeln ist. Gleichwohl sind sie nicht geeignet für Druckdienstleister oder Hausdruckereien. Auch Anwender, die ein hohes A3-Volumen haben, sollten sich nach anderen Produkten umsehen, da die Druckgeschwindigkeit im A3-Modus rapide abnimmt.

Ausstattung und Preis

Beide Edgeline-Varianten können Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen. Die Druckauflösung liegt bei 600 x 1.200 dpi (optimiert), im Kopiermodus beträgt sie 600 x 600 dpi. Gescannt wird ebenfalls mit 600 x 600 dpi beziehungsweise mit 600 x 1.200 dpi (optimiert). Das Faxgerät verschickt bis zu 50 Seiten pro Minute und kann bis zu 50.000 Seiten auf der internen Festplatte (80GB) speichern.

Als Papierzufuhr fungieren ein 80-Blatt-Mehrzweck-Schacht und drei 500-Blatt Universalkassetten. Eine fünfte 500er Kassette kann optional erworben werden. Als Papiere können laut Hersteller Standard-Papiere verwendet werden.

Die Geräte haben eine Duplexeinheit und ein großes VGA-Display zur Bedienung. Nett: Bei Störfällen spielen die Geräte ein Video zur Lösung des Problems ab. Neben der Festplatte beherbergen die Geräte ein Gigabyte DDR-Speicher.

Die Einzelpreise der Geräte liegen bei 14.390 (CM8050) und 17.885 (CM8060) Euro (UVP).

Welche Fachhändler können die Geräte verkaufen?

Die Edgeline-Geräte sind hochpreisig. Sie dürfen ausschließlich von HP IPSS- (Imaging & Printing Service & Solutions) Partnern vertrieben werden. Diesen Status können HP Preferred und/oder HP Supplies Business Partner erreichen, die unter anderem ein individuell vereinbartes Umsatzziel im Jahr erlangen, eine Mindestzahl von Verträgen im Jahr abschließen und ihre Mitarbeiter ausreichend schulen. Momentan haben 20 Fachhändler diesen Status. Der Hersteller möchte aber gern neue hinzugewinnen. Auf die Frage hin, wie hoch die Marge mit den neuen Geräten ausfällt, sagt Matthias Gukelberger, Business Manager IPSS Programm HP: "Das hängt von der individuellen Projektsituation ab. Viel wichtiger als die Marge ist allerdings der Profit, der im Laufe und vor allem am Ende der Vertragslaufzeit beim Partner bleibt. Und der wird im Rahmen des HP Smart Printing Konzeptes sehr attraktiv - weil abgesichert - sein." (bb)