Der Bau von Rechenzentren erfordert das Zusammenspiel vieler Gewerke. Das macht ihn aufwändig und kompliziert - zumal viele, die ein Rechenzentrum benötigen, das nicht jedes Jahr bauen. Es fehlt daher die Erfahrung. Hier setzt das neu gegründete Unternehmen Yorizon an. Die gemeinsame Geschäftsführung übernehmen Gernot Hofstetter, zuvor CCO bei Nfon, und Andreas Schweinar, früher COO bei RSBG Infrastructure Technologies.
Das Joint Venture aus der Thomas-Krenn AG und Hochtief PP Solutions, einer Tochter des Baukonzerns Hochtief, bringt die jeweilige Expertise ein, um "alle Komponenten eines Cloud-Anbieters aus einer Hand" bereitstellen zu können. Yorizon verspricht zudem - derzeit nicht unwichtig - bei Wahl und Anpassung der Virtualisierungstechnologie "maximale Flexibilität" sowie einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit.
Zielkunden und Partnerstrategie von Yorizon
Zielgruppe sind Software- und Plattformanbieter, die ihre Services aus eigenen Rechenzentren erbringen möchten, kommunale Einrichtungen, die regionale Rechenzentren bevorzugen sowie mittelständische und große Unternehmen. Ein Partnerökosystem aus Beratern und IT-Dienstleistern soll die Migration der Daten in die Yorizon-Cloud-Infrastruktur begleiten.
Details zur Zusammenarbeit mit Partnern will das Unternehmen auch beim ChannelPartner Kongress am 16. und 17. September in Düsseldorf nennen. Mehr zur Strategie erklärt Gernot Hofstetter im Interview mit ChannelPartner.
"YEXIO" als Marke für nachhaltige Edge-Rechenzentren
Die Gesellschafter stellen "alle Komponenten eines Cloud-Anbieters aus einer Hand bereit" und wollen dazu auch ein Netzwerk aus nachhaltigen, lokal integrierten Rechenzentren in ganz Europa aufbauen. Das Angebot "Yorizon IaaS" (Infrastructure as a Service) soll skalierbare Rechenleistung in der Cloud ab 1. Februar 2025 anbieten. Dazu bauen die Partner unter der Marke "YEXIO" Rechenzentren auf.
Die orientieren sich am Konzept des in Heiligenhaus im Kreis Mettmann (NRW) in Bau befindlichen Pilotprojekts. Dort entsteht auf einem 9.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Edge-Rechenzentrum in Holzbauweise nach höchsten Energieeffizienzstandards, mit besonders sparsamen Wasserkühlsystem, Einbindung lokal erzeugter erneuerbarer Energien und einem Konzept zur Nutzung der Abwärme. Testzugänge sollen in der zweiten Jahreshälfte 2024 an potenzielle Partner und Kunden vergeben werden.
Große Pläne für 2025
Ab 2025 will Yorizon neben Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS), Unified Management Dashboards auch einen Marketplace für integrierte Microservices und Produkte der Partner anbieten. Auch ein White-Label-Angebot für Partner ist in Vorbereitung.
"Das Angebot richtet sich neben Unternehmen, die auf anpassungsfähige Cloud-Lösungen und flexible IT-Infrastruktur angewiesen sind, vor allem auch an Managed Service Provider, Systemhäuser, Telekommunikationsunternehmen, Softwareanbieter und die öffentliche Hand", teilt Yorizon mit.
Hard- und Software-Expertise von Thomas-Krenn
"Höchste Sicherheit und Compliance werden dadurch sichergestellt, dass sämtliche Software an deutsche Standards gebunden ist und die Daten ausschließlich auf Servern in Deutschland gespeichert sind", sagt Christoph Maier, CEO der Thomas-Krenn AG. Die Server-Technologie sei so ausgelegt, dass flexibel die jeweils aktuell am Markt verfügbare Chip-Technologie verwendet werden kann. Da der Hardware somit stets die neueste CPU-Generation zur Verfügung stehe, sei sie zukunftssicher und nachhaltig.
Die Software wird spezifisch an die Umgebung des Rechenzentrums angepasst. Yorizon setzt dabei auf eine Dual-Vendor-Option bei der sowohl Enterprise-Grade-Hypervisor- als auch SCS-kompatible Open-Source-Software zur Verfügung stehen, die Hybrid-Cloud, Multi-Cloud- und Poly-Cloud-Systemarchitekturen unterstützt.
Nachhaltige Rechenzentren für den Channel
Rechenzentren bieten noch Einsparpotenziale