Die it-sa ist nochmal größer geworden. Die Veranstalter erwarten 2018 in den Messehallen 9, 10.0 und 10.1 rund 700 Aussteller. Parallel können sich die Besucher von 9. bis 11. Oktober 2018 in fünf frei zugänglichen Foren bei rund 350 Beiträgen informieren. Vielversprechend klingen zum Beispiel der für Montag angekündigte Vortrag von Cirosec-Mitarbeiter Constantin Tschürtz "Trends in der IT-Sicherheit", am Dienstag die Vorstellung der Ergebnisse der kes/Microsoft-Sicherheitsstudie und am Mittwoch die KPMG-Veranstaltung CISO der Zukunft - zwischen steigenden Risiken, Fachkräftemangel und künstlicher Intelligenz.
Als besonderes Highlight kündigen die Messeveranstalter den Vortrag der IT-Security-Expertin Paula Januszkiewicz am Donnerstag an. Die Polin wird auf Englisch einen Ausblick auf die Zukunft der Cybersecurity geben. Alle Informationen zu den offenen Foren sowie dem Rahmen- und Kongressprogramm finden Interessierte unter www.it-sa.de/programm.
Bereits am 8. Oktober treffen sich im Rahmen von Congress@it-sa IT-Sicherheitsexperten. Das Symposium VIS!T "Verwaltung integriert sichere Informationstechnologie" bietet IT-Sicherheitsexperten aus der Verwaltung in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg eine Plattform zum Erfahrungsaustausch. Ebenfalls für den 8.10. geplant sind die Jahrestagung der IT-Sicherheitsbeauftragten in Ländern und Kommunen und der IT-Grundschutz-Tag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.
Mit UP18@it-sa und Startups@it-sa bekommen dieses Jahr Startups aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezielt eine Möglichkeit, sich im Rahmen der it-sa dem Fachpublikum zu präsentieren. Erstmals findet zudem auch die Verleihung des Deutschen IT-Sicherheitspreises der Horst Görtz Stiftung im Rahmen der it-sa statt. Insgesamt wird der vom Utimaco-Gründer gestiftete Preis und mit 200.000 Euro dotierte Preis bereits das siebte Mal vergeben.
Distributoren auf der it-sa 2018
Wesentlicher Bestandteil der Messe sind auch 2018 wieder die Stände der Distributoren. Vertreten sind etwa Acmeo (Stand 10.0-606), (Stand 10.0-606), Ectacom (Stand 9 / 9-648), Infinigate (Stand 9-416), (Stand 9-427), macle (Stand 10.1-615), Neox Networks (10.0-417) und Nuvias (Stand 9-216).
Sysob (Halle 9 / 9-446) ist 2018 mit den Herstellern, Artec, Clavister und Yubico vertreten. "Identity-Management-Lösungen verzeichnen nach wie vor signifikante Wachstumszahlen und ein deutlich gestiegenes Kundeninteresse. Mit Yubico steht auf der Messe daher einer unserer Hersteller im Fokus, der in diesem Bereich mit den passenden Authentifizierungslösungen punkten kann", erklärt Georg Thoma, Geschäftsführer bei Sysob.
Natürlich sei in Zeiten der DSGVO der Faktor Datenschutz nach wie vor "ein beherrschendes Thema". Mit welchen Appliances sich Unternehmensnetzwerke und -daten rechtskonform absichern lassen, erläutern Experten der Sysob-Herstellerpartner Artec IT Solutions und Clavister am Messestand. Besonderes Augenmerk legt sysob bei seinem Messeauftritt zudem auf das Managed-Service-Angebot der Deutschen Backup Cloud und dem als Sysob WaaS vermarktete Angebot "WLAN-as-a-Service".
Mit der Deutschen Backup Cloud bietet Sysob ein eigenes Angebot für Backup as a Service (BaaS). Der VAD verspricht schnelles Speichern von Daten und Anwendungen sowie eine zuverlässige Wiederherstellung. Abgerechnet wird pro virtuelle Maschine (9 Euro pro Monat) und pro TByte Zieldaten im Repository (39 Euro pro Monat). Als Argumente führt er ins Feld, dass alle Daten ohne Backdoor in einem deutschen Rechenzentrum bleiben. In das Sysob-Rechenzentrum werden sie über Veeam Cloud Connect verschlüsselt und agentenlos übertragen.
"Das derzeitige Top-Thema über nahezu alle Branchen hinweg, unabhängig ob Consumer- oder Business-getrieben, ist IoT. Somit wird auch die Diskussion über die Absicherung von IoT-Systemen auf der it-sa einen zentralen Stellenwert einnehmen", prognostiziert Niclas Kunz, Senior Business Development Manager bei Arrow ECS. Er warnt zum Beispiel vor künftigen Ransomware-Angriffen auf IoT-Umgebungen. "Zwar werden nicht unbedingt wie bei herkömmlichen Angriffen Daten verschlüsselt, aber eine massenhafte Sperrung von Knoten und Endgeräten kann katastrophale Auswirkungen haben, etwa in einem Stromversorgungsnetz", so Kunz.
Insgesamt erfordere die wachsende Komplexität der Angriffe und der potenziellen Einfallpunkte zunehmend eine holistische Sicht auf IT Security. Die wollen die Spezialisten von Arrow Besuchern auf den Ständen von Splunk (Stand 10.0-116) und Check Point (Stand 10.1-110) nahebringen. Für die ganzheitliche Betrachtung von IT-Security habe etwa Splunk entsprechende Lösungen.
Also Deutschland (Halle 9 / 9-516) ist mit den Herstellerpartnern Arcserve, ESET, GFI, Kaspersky, NoSpam Proxy, Solarwinds, StorageCraft und Thycotic vertreten. An Partner, die neu oder stärker in das Geschäftsfeld Security einsteigen wollen, richten sich die ALSO Security Services und der Also Security Education Circle. Auch darüber will Also Besucher seines Messestands informieren. Terminvereinbarungsmöglichkeiten finden Reseller unter www.also.de/goto/itsa.
Auf der it-sa wird Exclusive Networks (Halle 9/9-316) unter anderem mit Fortinet, Infovista, Exabeam und Greenbone Networks vertreten sein. Von Sophos bekommen Reseller dort neben Informationen auch Kaffee von einem Barista kredenzt, Gigamon als dieses Jahr Sponsor der schon traditionellen Happy Hour bei dem VAD.
Als thematische Messeschwerpunkte sieht Martin Twickler erwartungsgemäß Innovationen im Bereich Cybersecurity generell, aber - sowie andere auch - das Thema IoT Security. In Zukunft gefragt sein werden seiner Auffassung nach "transparente Security-Lösungen zur schnellen Gefahrenabwehr."
Außerdem müssten Hersteller und Systemhäuser sich Lösungen dafür überlegen, dass die Sicherheitsanforderungen immer komplexer werden, wodurch sich auch Security-Lösungen immer schwerer orchestrieren lassen. Wie Antworten auf diese Fragestellung aussehen könnten, will Exclusive in Nürnberg mit den Partnern ebenfalls besprechen. Der Distributor führt diesbezüglich schon länger sein eigenes Service-Portfolio ins Feld, hinter dem eine große Anzahl an Experten steht.
Nach Ansicht von Ralf Stadler, Director Business Unit Security Solution Practice & Mobility bei Tech Data (Stand 9-439), greifen klassische Abwehrmaßnahmen alleine heute nicht mehr zuverlässig. "Daher wird eine frühzeitige, qualitativ hochwertige und zuverlässige Erkennung von Angriffsvorbereitungen mittels SOC/SIEM-Lösungen immer wichtiger. Wissen, was im eigenen Netz los ist, ist der Schlüssel", so Stadler. Aufgrund Mangel an Experten für Auswertung und Analyse rückten gemanagte SIEM/SOC-Lösungen in den Vordergrund.
Daneben sieht Stadler die Integration von IoT in Cyber-Abwehr-Strategien als wichtiges Thema der Messe. Zudem wird Tech Data auf der Messe eine umfangreiche Demo-Umgebung vorstellen, die Partnern für Remote Demos mittels Webinaren kostenlos zur Verfügung steht.
Mitaussteller bei Tech Data sind unter anderem Acronis, Extreme Networks, Huawei, Microsoft, und Samsung. Von den IT-Security-Spezialisten sind Lookout (Absicherung von Mobilgeräten), Siemplify (Security-Orchestrierung, Automatisierung und Incident Response) und SpyCloud (Schutz von Nutzerkonten).
Das Team von Westcon Security (Stand 10.0-220) präsentiert sich auf der diesjährigen it-sa erstmals gemeinsam mit Comstor und Cisco (Stand 10.0-410). Mit Infoblox und InfoVista sind zudem zwei neue Herstellerpartner am Stand. Der langjährige Partner F5 Networks ist exklusiv bei Westcon-Comstor vertreten.
Neues gibt es auch bei BlueSky, dem herstellerübergreifenden Marketplace für Cloud-Services von Westcon-Comstor. Mit Symantec wurde 2018 der erste Security-Hersteller in die Plattform eingebunden. Auf der Messe können Besucher einen Blick auf das Portal und dessen Features werfen.
Israel und Niederlande mit Gemeinschaftsständen
Wenn Zeit vorhanden ist, lohnt sich auf der it-sa immer auch ein Blick auf den Gemeinschaftsstand der Firmen aus Israel (Halle 9 / 9-616). Das Land hat sich als Brutkasten für neue Ideen für den IT-Security-Markt etabliert. Zwar schaffen es nur wenige der dort entstehenden Unternehmen, auch in Europa Bedeutung zu erlangen, aber viele werden um ihrer Technologie willen aufgekauft und in größere Firmen integriert. Dadurch verspricht ein Besuch bei ihnen interessante Einblicke in mögliche, künftige Trends im Markt für IT-Sicherheit.
Zu den 20 ausstellenden Firmen aus Israel gehört SCADAfence, das sich, wie der Name schon andeutet, mit der Absicherung industrieller IoT-Systeme beschäftigt. Das Unternehmen hat im November 2017 von Wagniskapitalgebern 20 Millionen Dollar bekommen und kann die nun für die Weiterentwicklung seiner Produkte und seiner Vermarktungsstrategie einsetzen. Ebenfalls ein drängendes Thema geht Coronet an. Das Unternehmen verspricht Datenabfluss in Firmen zu unterbinden, die Cloud-Dienste nutzen.
Lesetipp: Zehn Tipps zur Erkennung von Phishing-Mails
Den viel zitierten Satz, bei Cybersicherheit sitze das größte Problem vor dem Computer, hat Cybeready wörtlich genommen. Das Unternehmen bietet Tools an, mit denen Mitarbeiter in Firmen für Phishing-Mails sensibilisiert werden. Ob das alleine ein tragfähiges Geschäftsmodell ist, darf angesichts von Bemühungen etablierter Hersteller wie Sophos, die ebenfalls schon Anti-Phishing-Trainings-Tools anbieten, gerne bezweifelt werden, ein Trend in diese Richtung scheint sich jedoch abzuzeichnen.
Während Israel bereits zum dritten Mal mit einem offiziellen Länderpavillon auf der it-sa vertreten ist, gibt es den Gemeinschaftsstand aus den Niederlanden zum ersten Mal. Er wird von InnovationQuarter betreut, der für Wirtschaftsentwicklung in der Region West-Holland zuständigen Organisation. Sie kümmert sich um eine ganze Reihe zukunftsträchtiger Branchen, will nun aber auch IT und IT-Sicherheit in der Region nach vorne bringen. Vertreten sind in Nürnberg dieses Jahr acht Firmen: BeOne Development, BitSensor, Compumatica secure networks, Cybersprint, EclecticIQ, Fox-IT, Guardian 360 und Tesorion.
Cybersprint ermittelt zum Beispiel den digitalen Fußabdruck eines Unternehmens und liefert damit wertvolle Informationen für einen Risikobewertung. Die "Digital Risk Monitoring Platform" arbeitet dabei laut Anbieter als automatisierter White Hat Hacker. BitSensor verspricht dagegen unter anderem Hilfe bei der Einhaltung von DSGVO-Vorgaben. Während es bislang im Durchschnitt neun Monate gedauert habe, bis Firmen überhaupt bemerkten, dass sie Opfer eines erfolgreichen Hackerangriffs wurden, könne man mit den eigenen Lösungen diese Zeitspanne auf 50 Millisekunden reduzieren.