Das NAS-Leergehäuse Thecus N2350 ist sehr kompakt gebaut und wiegt im Auslieferungszustand mit Netzteil und Stromkabel gerade einmal etwas mehr als 800 Gramm. Es bietet Platz für zwei Festplatten. Dabei lassen sich in den Kunststoff-Wechselrahmen sowohl 3,5- als auch 2,5-Zoll-HDDs unterbringen. In beiden Fällen werden die Laufwerke mit bis zu sechs Schrauben pro Platte in den Kunststoffrahmen fixiert. Sie benötigen dazu ein Werkzeug, die Schrauben sind im Lieferumfang enthalten - alles nicht weiter außergewöhnlich.
TEST-FAZIT: Thecus N2350
TESTERGEBNIS (NOTEN) | Thecus N2350 |
Testnote | gut (2,21) |
Preis-Leistung | sehr preiswert |
Geschwindigkeit (30%) | 1,76 |
Ausstattung (25%) | 2,52 |
Handhabung (20%) | 2,30 |
Umwelt und Gesundheit (20%) | 3,02 |
Service (5%) | 2,33 |
Aufwertung | -0,15 (abschließbare Schächte, Backup in Cloud, USV-Support) |
Abwertung | (-) |
Ein NAS-Leergehäuse mit absolut ordentlichen Leistungsergebnissen - gerade in den Praxistests, auf die es im Alltagseinsatz letztlich ankommt. Insgesamt eignet sich die Thecus N2350 eher für Anwender, die bereits NAS-Erfahrung mitbringen. Für Einsteiger sind Inbetriebnahme und Handhabung übers Web-Interface eventuell etwas zu gewöhnungsbedürftig. Dem erfahrenen Nutzer könnten die Apps fürs NAS mit der Zeit nicht ausreichen. Mit eine Ursache dafür sind die eingebauten Komponenten, da sie sich nicht upgraden lassen. Wer aber einen Netzwerkspeicher sucht, mit dem er in erster Linie ein günstiges zentrales Datenlager aufbauen kann, liegt mit der Thecus N2350 angesichts des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses richtig.
Pro
+ verschließbare Schächte
+ günstig in der Anschaffung
Contra
- hörbare Lüfter
- kein echter Ausschalter
Wie andere Netzwerkspeicher-Leergehäuse abgeschnitten haben, verrät Ihnen dieser Vergleichstest.
Etwas eigene Inbetriebnahme
Spezieller ist dagegen die weitere Inbetriebnahme: Denn Thecus liefert die N2350 ab Werk standardmäßig mit der festen IP-Adresse 192.168.1.100 aus. Um die NAS im Heimnetz einzurichten, nutzen Sie am besten das beiliegende Tool "Thecus Installation Wizard". Darüber lässt sich der Netzwerkspeicher mit einer dynamischen IP versehen und das Standardpasswort durch eine individuelle Anmeldung ersetzen.
Per Doppelklick auf die NAS-Bezeichnung im Hilfstool, kommen Sie auf das Web-Interface, das mit Thecus OS 7 die aktuelle Version mit grafischer Oberfläche zeigt. Haben Sie bereits etwas Erfahrung mit Linux, finden Sie sich schnell zurecht. Trotzdem wird Ihnen zum Einrichten ein Setup-Assistent fehlen, den das Thecus-Modell jedoch nicht vorsieht. Die Folge: Erste Schritte wie die Wahl des Raid-Modus oder die korrekte Zeiteinstellungen bleiben Ihrer Initiative überlassen. Erfahrene Anwender können damit gut umgehen, Einsteiger werden wahrscheinlich irritiert sein, wenn Sie vor der Wahl stehen, ob sie EXT4 oder XFS als Dateiformat wählen sollen.
Ausstattung - verschließbare Schächte
Wie schon bei anderen NAS-Modellen von Thecus bringt das N2350 verschließbare Schächte inklusive zweier Schlüssel mit. Das ist keine schlechte Idee, denn so lässt sich Unfug mit den Platten leicht verhindern. Als maximale Gesamtkapazität sind 24 TB möglich - Sie erreichen damit selbst bei Raid 1 nominal bis zu 12 TB Speicherplatz - das ist üppig.
Am Gehäuse finden sich ein Gigabit-LAN-Anschluss sowie zwei USB-3.0-Ports für externe Festplatten oder Drucker. Weitere Schnittstellen sind nicht vorhanden, auch wenn ein vordefiniertes Verzeichnis mit "eSATAHDD" in der Browseroberfläche ab Werk bereits angelegt ist - etwas verwirrend. An der Gerätevorderseite gibt es eine Kopier-Taste. Dazu vermitteln mehrere LEDs den Zustand von Platten und Betriebsstatus optisch. Akustisch zeigt die Thecus N2350 per Signalton an, ob etwas nicht stimmt oder sie gerade bootet. Außerdem können Sie sich per E-Mail über Änderungen informieren lassen oder die ausführlichen Log-Einträge im Web-Interface studieren.
Ausstattung | Thecus N2350 (Note: 2,52) |
Firmware-Version | 3.02.02.11.a385 |
Prozessor (Takt) | Marvell Armada 385 Dual Core SoC (1.0 GHz) |
Arbeitsspeicher (Typ) | 1024 MB (DDR4) |
Anzahl Festplattenschächte / maximal mögliche Plattenkapazität | 2 / 24 000 GB |
Dateisystem | EXT4 |
USB 2.0 / USB 3.0 / eSATA / Netzwerk / Diebstahlsicherung | 0 / 2 / 0 / Gigabit Ethernet / ja |
Jumbo Frames Support | ja |
Lieferumfang | 1xNetzteil, 1xNetzkabel, 1xLAN-Kabel, 1xCD, 1xQuick Installation Guide (mehrsprachig), 2xSchlüssel, 1xWarranty Card, 16xSchrauben groß, 12xSchrauben klein |
mitgelieferte Programme | Thecus Setup Wizard 2.0.7 |
Server-Dienste: FTP / Print / Webserver / Webaccess | ja / ja / ja / ja |
Medienserver per: DLNA / UPnP-AV / iTunes | ja / ja / ja |
Mediendienste: Bittorent / RapidShare / Emule / Usenet / Sonstige | nein / nein / nein / nein / Plex, Twonky |
Protokolle: SMB (CIFS) / FTP / FTPS / SFTP / AFP / HTTP / HTTPS / NFS | ja / ja / ja / ja / ja / ja / ja / ja |
RAID-Modi: 0 / 1 / 5 / 1+0 / Matrix / JBOD | ja / ja / nein / nein / nein / ja |
IPV6 tauglich | ja |
NTP-Client | ja |
Datei-Verschlüsselung |
|
Einbau von 2,5-Zoll-Festplatten möglich | ja |
Geschwindigkeit - gute Praxiswerte
Das Zusammenspiel der eingebauten und fest verlöteten Komponenten ist gut. Die Thecus N2350 setzt auf eine Marvell-Armada-385-Dual-Core-CPU mit 1,0 GHz Taktung und 1 GB RAM. Sie lassen sich zwar nicht austauschen oder erweitern, liefern aber im Test überzeugende Ergebnisse - insbesondere in den Praxisläufen: So kommt die NAS beim Schreiben unseres 4K-Films auf 105 MB/s und im Lesen auf gut 106 MB/s. Das Backup mit vielen kleinen Dateien schaufelt die Thecus N2350 mit 30 MB/s auf die eigenen Platten - ein absolut ordentlicher Wert, bedenken wir, dass der Bestwert im Testfeld derzeit bei 38 MB/s liegt. Das gilt auch für die 64,6 MB/s, die die NAS erreicht, wenn beide Aufgaben gleichzeitig ablaufen.
Geschwindigkeit | Thecus N2350 (Note: 1,76) |
UHD-Film schreiben / UHD-Film lesen | 105,0 / 106,2 MB/s |
Backup schreiben | 30,0 MB/s |
UHD-Film kopieren und Backup schreiben | 64,6 MB/s |
NAS-Performance Tester: 100 MB schreiben / 100 MB lesen | 96,0 / 90,7 MB/s |
NAS-Performance Tester: 400 MB schreiben / 400 MB lesen | 93,9 / 109,7 MB/s |
NAS-Performance Tester: 800 MB schreiben / 800 MB lesen | 90,1 / 116,4 MB/s |
Umwelt und Gesundheit
Der Temperaturunterschied im Inneren des Gehäuses bleibt gering, wenn die Thecus N2350 von Leerlauf auf Betrieb umschaltet. Der Grund: Die Lüfter arbeiten im Test eigentlich ununterbrochen. Das ist gut für die Plattenkühlung, aber eher unangenehm, wenn Sie direkt neben dem NAS-System sitzen, da Sie das Rauschen der Platten und Lüfter ständig wahrnehmen.
Dazu kommt, dass sich der Energiesparmodus nicht über die Browser-Bedienoberfläche definieren lässt. Im Test schaltet die Thecus N2350 für unsere Begriffe unregelmäßig herunter. Immerhin können Sie einen Zeitplan festlegen, wann sich die NAS komplett ausschalten und wieder einschalten soll. Ist sie ausgeschaltet, zeigt unser Messgerät einen Verbrauch von 0,1 Watt an - unnötig. Die Werte im Leerlauf und unter Last bewegen sich mit 10,6 und 19,5 Watt im Mittelfeld.
Umwelt und Gesundheit | Thecus N2350 (Note: 3,02) |
Stromverbrauch: Leerlauf / Ruhemodus / Last / Aus | 10,6 / 6,0 / 19,5 / 0,1 Watt |
Stromspar-Funktionen: Ruhemodus / zeitgesteuerter Ruhemodus / Einschalten per Netzwerk / zeitgesteuertes Ein- und Ausschalten | ja / nein / ja / ja |
Betriebsgeräusch: Leerlauf / Last | mittel /mittel |
Temperatur: Leerlauf / Last | 25 / 26 ° Celsius |
Apps für NAS und Smartphone
Die Thecus N2350 lässt sich per "App Center" mit weiteren Funktionen versehen. Neben verbreiteten Media-Servern wie Plex oder Twonky finden Sie auch Cloud-Lösungen wie OwnCloud oder Apps für die Überwachung per Web-Cam. Allerdings hält sich die Vielfalt in engen Grenzen, vergleichen wir sie mit den App-Stores von Qnap oder Synology.
Auch bei den Apps fürs Mobilgerät haben die genannten Konkurrenten mehr zu bieten. Thecus entwickelt beispielsweise die eigene Anwendung "T-onTheGo" nicht mehr weiter, sondern verlässt sich auf die Drittanbieter-Lösung "Orbweb.me" fürs Medien- und Datenmanagement. Sie gibt es für Android und iOS. Nur für Android-Phones eignet sich "Thecus Connect", worüber Sie sich über den NAS-Zustand auch aus der Ferne informieren können. Für beide Plattformen eignet sich das Setup-Tool "Thecus Wizard".
Handhabung | Thecus N2350 (Note: 2,30) |
Software: Sprache / Installation / Bedienung / erweiterbar / Aktualisierung | deutsch / einfach / noch einfach / ja / ja (automatisch) |
Installationsprogramme für | Windows ab XP, Mac OS X, Unix, Linux, Windows Server ab 2003 |
Hardware: Installation / Bedienfeld / Tasten / Festplattenwechsel / Plattenwechsel im Betrieb / Statusmeldungen per | einfach / nur LEDs / Reset, An/Aus-Schalter, Netzschalter, Kopiertaste / mit Werkzeug / ja / Mail, Signalton |
Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PDF | ja / ja / nein / ja |
Rechtemanagement: Benutzer / Gruppe / Gast | ja / ja / nein |
Abmessungen (B x T x H) / Gewicht | 95,0 x 206,0 x 137,0 Millimeter / 0,8 Kilogramm |
Service | Thecus N2350 (Note: 2,33) |
Garantiedauer | 24 Monate |
Service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar | 072/43377388 / ja / nein / 8 Stunden / ja / ja |
Internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar | german.thecus.com / ja / ja / ja / ja |
ALLGEMEINE DATEN | Thecus N2350 |
Testkategorie | Netzwerkspeicher |
Netzwerkspeicher-Hersteller | Thecus |
Internetadresse von Thecus | |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) | 139 Euro |
Thecuss technische Hotline | 072/43377388 |
Garantie des Herstellers | 24 Monate |
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(PC-WELT)