Bereits in drei Jahren will die Deutsche Telekom mit Onlinediensten für Privatkunden einen Umsatz von zwei bis drei Milliarden Euro erzielen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen startet der Konzern eine Zusammenarbeit mit dem führenden Couponing-Anbieter Groupon. Einem Bericht der Financial Times zufolge wollen die beiden Unternehmen ab Mitte 2012 Kunden gemeinsame Services anbieten. Vorstellbar sei dabei unter anderem die Vorinstallation der Groupon-App auf Handys von T-Mobile oder auch die Bezahlung von Groupon-Gutscheinen über das Payment-System der Telekom. Für die Deutsche Telekom soll bei der Kooperation, die sich auf das gesamte Europageschäft bezieht, zudem eine Beteiligung an den Groupon-Umsätzen herausspringen.
Auffällig ist, dass die Kooperationsmeldung zu einem Zeitpunkt kommt, an dem auch Groupon bereits einen Teil seines anfänglichen Zaubers eingebüßt hat. Zwar war der Börsengang des Unternehmens im vergangenen November ein großer Erfolg. So konnte das Unternehmen für einen Aktienanteil von lediglich fünf Prozent eine Summe von rund 700 Millionen Dollar verbuchen. Doch wurde im Vorfeld des Börsengangs auch offensichtlich, was zuvor nur Spekulation war: Mit seinem rasanten Expansionskurs hatte Groupon alleine 2010 ein Minus von ganzen 413 Millionen Dollar erwirtschaftet. Die Kooperation mit der Deutschen Telekom eröffnet dem Gutschein-Dienst nun den Zugang zu einem riesigen Reservoir potenzieller Neukunden und dies vor allem im begehrten mobilen Internetmarkt. Umgekehrt bietet der Partner Groupon der Telekom die Möglichkeit, sich seinen Kunden als moderner Internetkonzern zu präsentieren, der auch bei neuen Shopping-Trends nicht abseits steht.
Bereits bisher hatte die Deutsche Telekom vor allem mit Übernahmen ihre E-Commerce Kompetenz erhöht. So hatte sich der Telekommunikationskonzern über seine Investmentgesellschaft T-Ventures unter anderem 2009 an dem Angebots-Portal KaufDa beteiligt, das jedoch Anfang 2011 vom Medienhaus Axel Springer übernommen wurde. (hell)