Der weltweit operierende Broadliner Tech Data und der vor allem in Amerika und im asiatisch-pazifischen Raum tätige Distributor und IT-Dienstleister Synnex wollen ihre Aktivtäten bündeln. Durch den angestrebten Merger soll mit einem erwarteten Jahresumsatz von rund 57 Milliarden Dollar der weltweit größte Distributor entstehen. Bisher galt Ingram Micro als Umsatzprimus. Nach den jüngsten, bisher veröffentlichten Zahlen, realisierte Ingram 2019 einen Umsatz von 47,2 Milliarden Dollar.
Tech Data gehört seit Ende 2019 dem amerikanische Private-Equity-Unternehmen Apollo Global (Channelpartner berichtete). Den Tech-Data-Aktionären wurden damals insgesamt 5,4 Milliarden Dollar bezahlt. Zusammen mit Synnex soll das fusionierte Unternehmen einen Wert von 7,2 Milliarden Dollar haben.
Die Vereinbarung zwischen Apollo und Synnex sieht vor, dass das Private-Equity-Unternehmen 44 Millionen der Synnex-Stammaktien sowie die Refinanzierung der bestehenden Tech-Data-Nettoverschuldung und rückzahlbare Vorzugsaktien in Höhe von ca. 2,7 Milliarden Dollar erhält. Nach Abschluss der Transaktion werden die Synnex-Aktionäre dann etwa 55 Prozent des neu formierten Unternehmens besitzen. 45 Prozent entfallen auf Apollo Global.
Wenn die zuständigen Behörden und die Synnex-Aktionäre zustimmen, soll die Transaktion noch in der zweiten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen sein. Die Mitac Holding, die 17 Prozent der Synnex-Aktien besitzt, hat bereits ihre Zustimmung signalisiert.
Rich Hume bleibt CEO
Bis zum Abschluss der Fusion werden die beiden Unternehmen noch unabhängig voneinander agieren. Unter welchem Namen der neu geschaffene Konzern danach operieren wird, ist noch nicht bekannt.
Der bisherige Tech-Data-CEO Rich Hume wird den neuen Distributionsriesen leiten. Der derzeitige Präsident und CEO von Synnex, Dennis Polk, wird die Position des Executive Chair of the Board of Directors übernehmen und soll eine maßgebliche Rolle bei der strategischen Ausrichtung Integration der beiden Unternehmensteile spielen.
Rich Hume betont die Schlagkraft des neuen Technologiekonzerns: "Gemeinsam können wir unseren Kunden und Lieferanten außergewöhnliche Reichweite, Effizienz und Fachwissen bieten und die Erfahrung und den Wert, die sie erhalten, neu definieren", meint der CEO. Durch die "beträchtliche Finanzkraft" der kombinierten Unternehmen könne man sowohl ins Kerngeschäft als auch in Cybersicherheits-, Cloud-, Daten- und IoT-Technologien der nächsten Generation investieren.
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