Von Damian Sicking
Im vergangenen Jahr lief für Tech Data Deutschland zwar noch nicht alles perfekt, dennoch war es für Geschäftsführer Klaus Schlichtherle ein gutes Jahr. Dies liegt nicht einmal in erster Linie daran, dass man beim Umsatz im Bereich der Erwartungen gelandet ist (keine Selbstverständlichkeit vor dem Hintergrund der vergangenen Jahre), sondern hauptsächlich, dass man die Grundlagen dafür gelegt hat, dass in diesem Jahr kräftiger Schub aus den Antriebsturbinen kommt.
Das betrifft vor allem die SMB-Initiative, die nun zu greifen beginnt. So lagen die SMB-Umsätze im Januar/Februar dieses Jahres um 40 Prozent über denen im Juni/Juli des vergangenen Jahres - wobei die Umsätze während der Fußball-WM recht schlecht waren, wie Schlichtherle eingesteht. In diesem Jahr sollen die SMB-Umsätze noch einmal um 30 Prozent an Höhe gewinnen. Die Voraussetzungen scheinen gut: Allein im Januar hat Tech Data 400 neue Kunden im SMB-Bereich gewonnen. Ein großer Erfolg des neuen "Business Hunting Teams" um den ehemaligen Bechtle-Manager Andreas Kupfer.
In dieselbe Kerbe schlägt die Abteilung "Sales Operation" unter der Leitung von Jürgen Thalmayr. Eine ihrer wesentlichen Aufgaben besteht in der Identifizierung von Händlern und Systemhäusern, die noch nicht in der Tech-Data-Datenbank vorhanden sind. Diese werden von der Kreditabteilung gecheckt und erhalten eine Einladung mit sofortigem Kreditlimit. Hilfreich auch vor allem bei SMB-Händlern: Tech Data verzichtet komplett auf den Mindermengenzuschlag.
Ein weiteres Wachstumsfeld sieht Tech-Data-Flugkapitän Schlicht-herle im Bereich Mobilfunk und drahtlose Endgeräte (lesen Sie dazu auch den Beitrag links). Tech Data und Brightstar, nach eigenen Angaben der weltgrößte Distributor in diesem Bereich, gründen derzeit ein Gemeinschaftsunternehmen, um in Europa auf diesem Gebiet für kräftige Turbulenzen bei den etablierten Anbietern zu sorgen. Derzeit sucht Schlichtherle noch einen Manager, der diese Division leiten soll (berichtet direkt an ihn); sobald der an Bord ist, erfolgt der Angriff. Die etablierten TK-Distis dürfen sich schon einmal darauf einstellen, dass ihre Kunden demnächst Post aus München bekommen.
Ein weiterer Grundstein für ein gutes Jahr 2007 ist auch das europäische Zentrallager in Bor. Das hat im vergangenen Jahr doch sehr viel Aufmerksamkeit und Energie erfordert. Jetzt funktioniert es nach Angaben von Schlichtherle reibungslos, und er kann sich vollkommen auf Wachstum und Höhengewinn konzentrieren.
Wie gesagt: Es läuft gut bei Tech Data in München. Bereits im November und Dezember 2006 konnte das Unternehmen nach Angaben des Deutschland-Chefs einige Tage mit Rekordumsätzen bejubeln - wobei hier natürlich auch die Logistikprobleme von Marktführer Ingram Micro halfen.