Als Verkaufsargumente gegenüber den Kunden standen für den Handel bei Produkten mit TCO-Siegel bisher vor allem Umwelt sowie die wirtschaftliche Verantwortung eines Herstellers im Vordergrund. Ab September 2012 werden nach und nach Produkte in den Handel kommen, die innerhalb des Herstellungsprozesses noch weitere Kriterien erfüllen mussten, um das Zertifikat zu erhalten. TCO Development überprüft in diesem Zusammenhang nun auch die soziale Verantwortung in den Produktionseinrichtungen für IT-Zulieferer und ODMs. Einkäufer von Herstellern sollen dadurch unterstützt werden, sofort zu sehen, ob eine Komponente aus einem Betrieb stammt, dessen Beschäftigte unter sozialverträglichen Arbeitsbedingungen arbeiten.
Den Nachweis dafür müssen die Lieferanten auf Basis der von der International Labor Organization (ILO) festgesetzten Kriterien erbringen. Die Produkte werden von einer unabhängigen Prüfstelle verifiziert werden. "Wir haben im Vorfeld viele Gespräche mit den Einkäufern von IT-Herstellern geführt und der Ruf nach dieser Art von Prüfung wurde immer lauter - vor allem in Deutschland", sagt Niclas Rydell, Certification Manager bei TCO Development.
Zu den Kriterien der Corporate Social Responsobility (CSR) zählen:
- Wahrnehmung sozialer Verantwortung in der Produktion, einschließlich arbeitsrechtliche und Arbeitsschutzbestimmungen des Herstellers
- Einhaltung der acht Kernübereinkommen der ILO durch den Hersteller
- Nachweis des CSR-Engagements durch Mitgliedschaft im EICC, eine SA8000-Zertifizierung
- Jährlicher Audit-Bericht aus den Werken, die TCO zertifizierte Produkte fertigen.
Seit Bekanntgabe der zusätzlichen Prüfkriterien seien die meisten Hersteller dabei, sich darauf vorzubereiten, und bis Ende 2012 geht TCO davon aus, dass alle bisher zertifizierten Produktgruppen auch die Anforderungen erfüllen. Nur Desktops und Notebooks sollen später kommen.
Am Layout des Siegels soll sich durch die Veränderungen nichts verändern. Den Beginn der neu zertifizierten Produkte sollen die Displays im September 2012 machen. 70 Hersteller aus dieser Produktgruppe haben zugesagt, auf die Erfüllung der neuen Kriterien bei der Herstellung ihrer Produkte zu achten. Dass diese künftigen Produkte durch den Erhalt des geänderten Prüfsigels teurer werden könnten, verneint TCO-Manager Rydell. (bw)