"Physische Sicherheit" steht bei Rechenzentren immer ganz oben auf der Prioritätenliste. Videoüberwachung, hohe Zäune, Zugangsschleusen und Ausweiskontrollen sind Standard. Viele Rechenzentren sind zudem von außer gar nicht auf den ersten Blick als solche kenntlich gemacht. Sie sehen aus wie große Lagerhallen. Der Kenner identifiziert sie dann zum Beispiel jedoch am Service-Fahrzeug mit dem Aufkleber einer ihm bekannten Firma, das vor dem Lieferanteneingang steht.
Die Geheimniskrämerei hat ihre Gründe: Schließlich haben Rechenzentren als Rückgrat des Internets eine zentrale Bedeutung für das moderne Leben und könnten Störungen beim Betrieb vor Ort erhebliche Auswirkungen haben. Andererseits kann ein bisschen Offenheit nicht schaden: Rechenzentrumsbetreiber brauchen wie alle anderen Anbieter der Digitalbranche auch, ständig qualifizierten Nachwuchs. Und mit den derzeit heiß diskutierten Regelungen zur Nutzung der Abwärme aus Rechenzentren für Nah- und Fernwärmenetze rücken die Rechenzentren ein gutes Stück näher an die Gemeinden heran, in denen sie errichtet wurden.
Erstmals laden daher die Betreiber von Rechenzentren aller Größen am letzten Freitag im September in Deutschland Interessierte ein, einen Blick hinter die sonst streng verriegelten und stark beachten Türen zu werfen. Initiator des "Tag der offenen Rechenzentren" am 29. September ist die German Datacenter Association (GDA).
Die 25 teilnehmenden Rechenzentren stehen in 14 deutschen Städten: Alsbach-Hähnlein (bei Darmstadt), Augsburg, Berlin, Bremen, Darmstadt, Frankfurt am Main, Hannover, Hof, Leipzig, Mainz, München, Nürnberg, Saarbrücken und Stuttgart. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Besucher und Besucherinnen haben dann in geführten Touren die Möglichkeit herauszufinden, was in Rechenzentren vor sich geht und welche Bedeutung die haben.
Frankfurter heizen künftig mit dem Rechenzentrum
NTT nutzt Abwärme aus Rechenzentren in großem Stil