Acer und Asus leeren ihre Notebook-Lager und warten mit neuen Modellen zu. Beide Hersteller wollen die Marktnachfrage beobachten, berichtet das Branchenportal DigiTimes. Das hängt damit zusammen, dass Intels leistungsfähigere Zweikern-Atom-Chips preislich im Bereich der Celeron-CPUs liegen und somit deren Platz in Low-End-Notebooks einnehmen könnten.
"Ein ultradünnes Low-End-Gerät mit einem Atom-Chip ist letztendlich ein Subnotetbook", gibt sich Eszter Morvay, IDC Research Manager Personal Computing, skeptisch. Für schlanke Notebooks sind leistungsmäßig eher Core-i-Chips interessant. Druck auf Subnotebooks ist aber von iPad und Co zu erwarten. "Wie Subnotebooks im Jahr 2008 können Tablets das Weihnachts-Gadget 2010 werden", sagt die Analystin.
Subnotebooks längst nicht tot
Dass mit Asus und Acer zwei der wichtigsten Subnotebook-Hersteller aktuell auf die Bremse steigen ist laut Morvay kein Grund zur Sorge um die Mini-Notebooks. "Die jährlichen Zuwachsraten sind zurückgegangen, aber das war zu erwarten. Das Marktvolumen hat sich im Vorjahr verdoppelt, da war ein gewisser Rückgang unvermeidlich", erläutert die Analystin. Das Wachstum ist aber auf moderaterem Niveau weitergegangen. Schlanke Notebooks sieht sie aber nicht als Gefahr für Subnotebooks.
"Konsumenten kaufen Zehn-Zoll-Modelle als Zweitgerät und zahlen 300 Euro", erklärt Morvay. Etwas größere 500-Euro-Computer sind dagegen eher Erstgeräte. Das sei für KMUs interessant, die aber die Leistung eines Core-i-Prozessors benötigen. "Tablets dagegen sind ebenfalls Zweitgeräte. Durch sie wird es also sicher zu einer Marktkannibalisierung kommen. Die Industrie ist derzeit aber stark gespalten, was deren voraussichtliches Ausmaß betrifft", so die Analystin weiter. In der Praxis heißt es abwarten. Denn nach einigen Geräten zu Schulbeginn sei der wirklich große Tablet-Push erst zur Weihnachtssaison zu erwarten.
Unbekannte Chrome OS
Die große Unbekannte im mobilen Computer-Rennen ist derzeit Googles Chrome OS. Bereits zur Vorstellung hieß es, dass im Herbst 2010 erste Geräte erscheinen sollen. "Noch haben wir aber nicht viel von Chrome OS gesehen. Es ist unklar, was genau die Strategie es Unternehmens ist und auf welche Produktkategorien und Märkte es abzielt", sagt Morvay.
Dass Google angesichts des Tablet-Trends vom ursprünglichen Subnotebook-Plan für Chrome OS abgeht, ist aber unwahrscheinlich. "Sie haben ja schon Android für Slates", meint die Analystin. Es wäre demnach vernünftig, beim neuen Betriebssystem das eigentliche Computing in den Vordergrund zu rücken, um es von Android abzuheben. "Letzteres bietet eindeutig einen anderen Mehrwert für Mobile Internet Devices und Media-Tablets." (pte/rw)