befasst sich bereits seit Längerem mit der Thematik der erneuerbaren Energien. Zum einen nutzt das Systemhaus - wo immer das möglich ist - Ökostrom und konnte auf diese Weise seine CO2-Emissionswerte in Deutschland in den vergangenen Jahren um über 70 Prozent reduzieren. Aktuell lässt Computacenter eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Integration Centers in Kerpen installieren. Darüber hinaus achtet man auch darauf, selbst nicht zu viel CO2 in die Luft zu blasen - einerseits durch Vermeidung von Dienstreisen - die moderne Telekommunikationstechnologie macht dies möglich, andererseits durch die häufigere Nutzung der Bahn statt des Flugzeugs. Und die eigenen Firmenwagen sollen bis 2023 nur noch 110 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer ausstoßen.
Recyclingfähige Verpackung
Cancom setzt auch in der Logistik auf nachhaltige Konzepte und verwendet dort nur Verpackungen mit hohem Recyclinganteil und Kartonagen aus kontrollierten Quellen. Auch die Nutzung der Hardware betrachtet das Münchner Systemhaus ganzheitlich: "Bei jedem IT-Projekt analysieren wir eine mögliche Nutzungsverlängerung der bestehenden Hardware durch Upgrades", betont Cancoms Finanzchef Thomas Stark. Und das betrifft im Prinzip alle Devices: Desktop-PCs und Notebook, Drucker und Bildschirme sowie sämtliches Equipment in Rechenzentren.
Bechtle beschäftigt sich schon seit zehn Jahren systematisch mit der Nachhaltigkeit. Für die zugehörige externe Kommunikation ist Nicole Diehlmann zuständig. Sie sagt: "Wichtig ist für uns, mit unseren Lieferanten gemeinsam an unserer nachhaltigen Ausrichtung zu arbeiten." Und das Systemhaus aus Neckarsulm hat sogar eine eigene Gesellschaft, die Bechtle Remarketing GmbH im niederrheinischen Wesel gegründet, um dort den in die Jahre gekommenen Geräten ein "zweites Leben" einzuhauchen. 2020 konnten so 123.529 gebrauchte Devices wieder zum Laufen gebracht werden. "Im ersten Halbjahr 2021 lag die Wiederaufbereitungsquote der angekauften Geräte bei 93 Prozent", berichtet Alexander Thiele, Geschäftsführer der Bechtle Remarketing GmbH.
Industrienahe Dienstleistungen
Aufgrund seiner Zugehörigkeit zur weltweit agierenden Vinci Energies-Gruppe ist der IT-Dienstleister Axians sehr industrienah aufgestellt und kann bei der Einsparung von Treibhausgasen vom Know-how seiner Mutter profitieren. Denn Vinci Energies betreibt Netze und Anlagen zur Übertragung von Strom aus erneuerbaren Energien, Gas- und Fernwärme, ferner Offshore-Windparks, Beregnungsanlagen und Leittechnik für Wasserversorgung. Mit dem Wissen über adaptive Straßenbeleuchtung, Plusenergiegebäude sowie Industrieanlagen mit energieeffizienten Hochleistungsmotoren und Antrieben kann Axians dort die Digitalisierung vorantreiben.
"Mit unseren Umwelt- und Energiemanagementstrategien können wir Rechenzentren helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu senken", sagt Jacques Diaz, CEO von Axians Deutschland. Das Systemhaus entwickelt darüber hinaus eigene Umwelt-Software, etwa die "CO2-Footprint"-App oder die Anwendung "eNature" für das Energie-, Audit- und Umweltmanagement. Und der Mutterkonzern Vinci möchte seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent senken. Dieses ehrgeizige Vorhaben unterstützt natürlich auch die Tochter Axians, die derzeit ihre eigenen Rechenzentren auf den Konsum von Naturstrom aus erneuerbaren Energien umstellt. Das Data Center am Standort Ulm (ex-Fritz & Macziol) wird bereit klimaneutral betrieben, die dafür benötigten 1,2 Megawatt Strom pro Jahr werden vorwiegend mit Wasserkraft erzeugt.
Recycling-Quote mit Software erhöhen
Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch Axians' Produktfamilie "eWaste". Mit dieser Software lassen sich alle Prozesse entlang der Entsorgungskette digital abbilden. "Wir wollen Unternehmen aus den Branchen Chemie, Energie, Baustoffe, Logistik und der öffentlichen Hand intuitive Software an die Hand zu geben, damit diese die lückenlose und rechtskonforme Entsorgung von Abfällen gewährleisten und nachweisen können", schildert Axians-Deutschland-Chef Diaz seinen Anspruch.
Mit der eWaste-Lösung sollen Recyclingquoten erhöht werden. Die Basis dafür bildet die genaue Erfassung aller Daten in der kompletten Entsorgungs- und Recyclingkette und die Dokumentation aller damit verbundenen Stoffströme. "Wenn ein Server-Mainboard in aufgespalten wird, und die unterschiedlichen Bestandteile dann an verschiedene Aufbereiter und Verwerter übergeben werden, ist dieser komplexe Vorgang mit Software besser dokumentier- und prüfbar", argumentiert Diaz.
Container mit den wertvollen Rohstoffen lassen sich in der gesamten Logistikkette und auf dem Recyclinghof über QR-Code-Scans eindeutig identifizieren und damit auch die Warenströme besser nachverfolgen als bisher - weil all diese Daten dezentral erfasst, aber zentral zusammengeführt und visualisiert werden. So gelingt es dann, nicht nur Metalle wie Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium, Gold, Silber und Platin zurückzugewinnen, sondern auch Lithium und Kobalt.
Mehr Virtualisierung, effizientere Kühlung
Bechtle setzt auf Virtualisierung, um den Energiehunger der Rechenzentren zu reduzieren. Aber auch energieeffiziente Klimatisierungstechniken kommen dort zum Zuge. "Wir unterstützen unsere Kunden beim richtigen Sizing der zugrundeliegenden Infrastruktur", betont Thomas Lanzrath, Leiter IT-Dienstleistungen beim Bechtle IT-Systemhaus Bonn/Köln. So wird die möglichst klein gehaltene Mengean physischer Hardware sehr effizient ausgenutzt. Darüber hinaus gehenden Spitzen werden hybride oder Multi-Cloud-Umgebungen aufgefangen. "Das schlägt sich auch in der Energiebilanz vorteilhaft nieder", so Lanzrath weiter. Auf Wunsch liefert Bechtle den eigenen Kunden auch Analysen über den Stromverbrauch, damit sie mehr Transparenz über ihre Energiekosten erlangen.
Ähnlich agiert auch Cancom in den eigen betriebenen Rechenzentren: "Wir kontrollieren ständig unseren Energieverbrauch und stellen sicher, dass die Energieeffizienz in unseren Datenzentren steigt", sagt der CFO Thomas Stark.
Ganz vorne, was die Reduktion des Treibhausgase betrifft, wähnt sich Computacenter. Der IT-Dienstleister aus Kerpen hat bereits vor mehreren Jahren alle Standorte, sein Integration Center und die Energie bei seinem Datacenter-Partner komplett auf Ökostrom umgestellt: „Aufgrund dieser und weiterer Maßnahmen wird es uns gelingen, voraussichtlich bis Ende 2021 unseren CO2-Ausstoß für die insgesamt in Deutschland genutzte elektrische Energie auf null zu reduzieren“, verkündet stolz Karl-Heinz Reitz, Geschäftsführer & Director Human Ressources sowie Leiter der Initiative Zero Carbon Footprint bei Computacenter.