Bechtle, Computacenter, Allgeier, Cancom

Systemhäuser im Website-Check

27.09.2012 von Stefan von Gagern
Die Webauftritte von Systemhäusern müssen komplexe technische Inhalte spannend verkaufen und dürfen gleichzeitig bei dringenden Supportanfragen nicht mit unnötigem Ballast im Weg stehen - keine leichte Aufgabe. Computerwoche testet die Angebote zehn deutscher IT-Dienstleister auf Optik, Bedienung und Inhalt.

Platz 10 - hud.de: Verzettelt in Details

Die Navigation bei H&D hat ihre Tücken mit zu kleinen Texten und teils wie hier überlappenden Links und Buttons - die jedoch sowieso nur schwer zu treffen sind.
Foto: Stefan von Gagern

Der IT-Dienstleister Hönigsberg & Düvel Datentechnik muss ein breites Portfolio und über 20 Standorte im In- und Ausland auf seinem Webauftritt abbilden. Kein Spaziergang - und auch nicht besonders gelungen. Die Startseite stellt in 6 Kästen mit Bild aktuelle Ausschnitte aus dem Leistungsumfang mit Bild und kurzen Texten dar. Wer mehr dazu wissen möchte, hat es danach nicht einfach: Zum Navigieren muss der Besucher einen winzigen Button in der oberen linken Ecke oder die Überschrift des Kastens treffen - beides nur wenige Pixel hoch. Weitere Zielübungen mit der Maus gibt es in dem roten Tickerstreifen, in dem aktuelle Jobangebote mit einem Lauftext beworben werden. Zum Umschalten zum nächsten stehen zwei Pfeile bereit, die ebenso schwer zu treffen sind wie die animierten Jobangebote, die sich auf Mausberührung als Link entpuppen. Insgesamt sind Texte und Navigationselemente auf den Seiten zu klein geraten. Wichtige Links wie "Sitemap" oder "Kontakt" oben rechts gehen in leicht grauer Schrift schon fast als Sehtest durch.

"H&D-Talk": In Videoepisoden diskutieren IT-Experten über aktuelles wie die Windows 8-Previewversion.
Foto: Stefan von Gagern

Es gibt von uns aber auch Lob: Die Hauptnavigation bietet horizontal eine inhaltliche Gliederung, vertikal ist sie nach Zielgruppen gegliedert - so gibt es Alternativen. Die Navigationspfade unter der Leiste helfen bei der schrittweisen Rückkehr. In einigen Inhaltsbereichen wie zum Beispiel unter "Karriere", sind die Inhalte in schnell erfassbare Infos aufgeteilt. So kann sich der Bewerber schnell über die Vorteile des potenziellen Arbeitsgebers informieren. Der Veranstaltungskalender für Messen und Schulungen bleibt mit aufklappbaren Inhalten übersichtlich und kompakt. Nur wer Details sehen möchte, macht sie mit Klick auf einen Pfeil sichtbar. Sehr gelungen ist der "H&D"-Talk. In Videoepisoden diskutieren IT-Experten über aktuelle Themen wie die Windows 8-Previewversion.

Fazit: Abgesehen von gravierenden Design- und Bedienungs-Mängeln geht der Auftritt von Hönigsberg & Düvel Datentechnik gerade noch als zweckmäßig durch. An einigen Stellen gibt es schöne Überraschungen wie Videoepisoden oder den Veranstaltungskalender. Zeit also, den Rest der Site aufzupolieren.

Allgeier: Startseite
Die Allgeier-Startseite grüßt mit großflächigen, animierten Bildern.
Allgeier: Rollover
Schicke HTML5-Rollover-Effekte zieren weitere Übersichtsseiten.
Allgeier: Fallstudie
Die Inhalte sind meistens lange und dröge Textwüsten.
Bechtle direct: Startseite
Animationen und Unternehmensinfos wechseln sich geschickt ab: So empfängt Bechtle direct seine Besucher.
Bechtle direct: Daten und Fakten
Fakten werden anschaulich und mit persönlicher Note aufbereitet.
Bechtle direct: Suchfunktion
Die Suchfunktion weicht etwas vom Üblichen ab, erweist sich aber als praktische Schnellverbindung zu den Online-Beratern.
Cancom: Hinweis
Cancom hat sich entschieden, den Shop an erste Stelle zu rücken und weist den Besucher darauf hin – eigentlich unnötig.
Cancom: Shop
Der gelungene Shop macht die Suche nach Produkten und Herstellern schnell und übersichtlich.
Cancom: Olle Kamellen
Die Unternehmenswebsite blieb beim Relaunch wohl unberührt und wirkt im Vergleich zum frischen Shop veraltet.
Comparex: Roboter
Comparex setzt auf großzügigen Weißraum und Zurückhaltung bei Textmengen und -farbe. Das Roboter-Maskottchen begleitet an vielen Stellen die Inhalte.
Comparex: Klappmenüs
Mit HTML5-Animationen und Menüs zeigt sich die Navigation reaktionsfreudig.
Comparex: Länderauswahl
Die Navigation zu den lokalen Websites befindet sich zu versteckt im Kontakt-Bereich. Anklicken auf der Karte bleibt wirkungslos, nur die winzigen Links darüber führen zur Länderwebsite.
Computacenter: Startseite
Die lebendige Startseite von Computacenter nutzt animierte Diashows, um die prominentesten Themen hervorzuheben.
Computacenter: Referenzen
Die zahlreichen Referenzen werden in einer drögen Liste dargestellt. Schade, denn ein paar von ihnen herauszustellen, hätte dem Bereich gut getan. Praktisch ist jedoch die Sortiermöglichkeit nach Branchen.
Computacenter: Suchfunktion
Die gelungene Suchfunktion stellt in den Fundstellen - ähnlich einer Tagcloud - den Suchbegriff je nach Anzahl der Fundstellen vergrößert dar.
Datalog: Startseite
Bei Datalog drängt sich auf der Startseite alles in ein Rechteck,...
Datalog: Menüs
...das beim Navigieren fast komplett von den Untermenüs verdeckt wird.
Datalog: Unterseiten
Inhaltsseiten empfangen mit ellenlangen Texten, verwirrender Subnavigation und tausendfach gesehenen Fotos aus der Business-Bilddatenbank.
H&D: Navigation
Die Navigation bei H&D hat ihre Tücken mit zu kleinen Texten und teils wie hier überlappenden Links und Buttons - die jedoch sowieso nur schwer zu treffen sind.
H&D: Der Talk
"H&D-Talk": In Videoepisoden diskutieren IT-Experten über aktuelles wie die Windows 8-Previewversion.
H&D: Veranstaltungskalender
Der reaktionsfreudige Veranstaltungskalenderzeigt und verbirgt per Klick Detailtexte.
MR Datentechnik: Startseite
Die Startseite bei MR Datentechnik ist optisch sehr übersichtlich gegliedert und schnell erfassbar.
MR Datentechnik: Symbole
Inhalte wie Kompetenzen wurden in Häppchen aufgeteilt und mit Symbolen illustriert - das erhöht die Übersichtlichkeit...
MR Datentechnik: Texte
... wie bei längeren Artikeln, die durch optische Aufteilung das schnelle Querlesen erleichtern.
Profi AG: Startseite
Die Homepage der Profi AG wirkt edel und modern, zeigt sich beim Einstieg in weitere Inhaltsbereiche aber teilweise holprig.
Profi AG: Inhalte
Die Inhaltsseiten sind optisch schön aufbereitet, aber nicht optimal erfassbar.
Profi AG: Webcasts
Die Webcasts der Profi-AG sind ein echter Mehrwert.
Sysback: Startseite
Die Startseite von Sysback ist eine weiße Ödnis, die kaum aufgelockert wird.
Sysback: Inhalte?
Die Inhaltsseiten gleichen sich fast alle wie ein Ei dem anderen.

Platz 9 - datalog.de: Frustrierendes Suchspiel

Bei Datalog drängt sich auf der Startseite alles in ein Rechteck,...
Foto: Stefan von Gagern

Die Datalog Software AG quetscht auf der Homepage alles in ein rechteckiges Layout. Der angestrebte Vorteil war bestimmt, dass so auf kleinen Bildschirmen alle Inhalte ohne Scrolling sichtbar bleiben. Der Nachteil wird deutlich, sobald der Besucher eines der Klappmenüs öffnet: Die aufpoppenden Navigationsmenüs verdecken fast den kompletten Inhaltsbereich. Jedes Menü präsentiert an die fünfzehn bis zwanzig Links. Zum Glück gibt es zwar einen "Quickfinder", der alles alphabetisch in eine Liste sortiert, doch die kleine Schriftgröße und die schiere Masse machen die Hauptnavigation zum lästigen Suchspiel. Also klickt man in der Hoffnung auf mehr Übersicht auf einen der Hauptnavigationspunkte. Die Unterseiten zeigen sich kaum weniger frustrierend. Links steht die zweite Navigationsebene als Liste. Pfeile, die nach rechts zeigen, weisen darauf hin, dass sich unter der Liste eine weitere Ebene befindet. Ein Klick lädt die gesamte Seite neu, klappt aber nicht alle Unterpunkte, sondern nur den aktiven aus. Also noch ein Suchspiel.

...das beim Navigieren fast komplett von den Untermenüs verdeckt wird.
Foto: Stefan von Gagern

Die Volltextsuche kommt mit einem so winzigen Eingabefeld daher, dass der Besucher fast die Bildschirmlupe anwerfen muss, um die Rechtschreibung des Suchbegriffs zu überprüfen. Immerhin fischt sie zuverlässig und schnell passende Inhalte aus dem Webangebot und gibt mit Prozentzahlen die Übereinstimmung an. Kleine Textgrößen formieren sich auf den Inhaltsseiten zu Bleiwüsten. Eingeklinkte Stockfotos mit den üblichen Businessmenschen beim Meeting, Telefonieren usw. lockern da kaum auf. Neben einigen Firmenlogos herrscht Grafikarmut auf den Inhaltsseiten. Dass zu jedem Bereich ein Ansprechpartner mit Foto, Mailadresse und Telefondurchwahl erscheint, ist ein guter Service und schafft immerhin einen persönlichen, transparenten Gesamteindruck des Unternehmens.

Fazit: Die frustrierende Navigation, überladenes Layout, mangelhaft aufbereitete Textinhalte und einige grobe Design-Schnitzer ergeben bei Datalog Software kein gutes Erlebnis. Die stets aufgeführten Ansprechpartner können einiges, aber insgesamt nicht genug am Ersteindruck retten.

Platz 8 - Comparex-group.com: Edle Optik mit kleinen Schwächen

Comparex setzt auf großzügigen Weißraum und Zurückhaltung bei Textmengen und -farbe. Das Roboter-Maskottchen begleitet an vielen Stellen die Inhalte.
Foto: Stefan von Gagern

Die Comparex-Startseite besteht de facto nur aus einem großen Teaser-Bild und viel Weißraum. Ein aufgeräumtes Layout und wenige Bilder ergeben insgesamt eine edle Optik. Die restlichen Inhalte halten sich in dezenten Grautönen angenehm zurück. Ab und zu taucht noch ein Maskottchen in den Hausfarben grau, weiß und rot auf: Der 3D- Roboter begleitet den Leser sympathisch durch einige Inhaltsbereiche. Die sanft überblendende Diashow, die ohne Klicken auf der Startseite abläuft, führt elegant von Teaserbild zu Teaserbild und in die verschiedenen Hauptinhaltsbereiche. Unterbrochen wird sie, sobald man den Mauszeiger übers Hauptmenü bewegt - in der flotten HTML5-Navigation wechseln die Inhalte blitzschnell zu dem aktuell berührten Button. Sonst sind es oft kleine Details, die letztendlich die Klasse dieser Site ausmachen: Ist Scrolling notwendig, blendet sich rechts neben dem Text ein kleiner "Top"-Knopf ein, der mit einem Klick die Seite wieder komplett nach oben rollen lässt.

Mit HTML5-Animationen und Menüs zeigt sich die Navigation reaktionsfreudig.
Foto: Stefan von Gagern

Trotz des guten Gesamteindrucks gibt es kleine Schwächen: Nur wer die - zugegeben hübsche - Weltkarte unter "About us" findet, kann zu den lokalisierten Versionen wechseln. Zunächst landet der Besucher mit der .com-Adresse auf der globalen Version. Ein paar mit Flaggen markierte Buttons hätten den Job sicherlich eleganter erledigt. Ebenfalls vermissen wir die Präsenz oder Erwähnung von Social Media. Anwenderberichte zu Kundenreferenzen sind ebenfalls unglücklich gelöst. Eine schmucklose Linkliste verweise auf den Download von PDF-Dateien, die eindeutig für eine Printveröffentlichung gemacht wurden. Mit etwas Aufwand hätte man die wertvollen Referenzen schön navigierbar fürs Web aufbereiten können. Schade um das verschenkte Potenzial.

Fazit: Die Comparex-Group legt einen edlen Auftritt hin, dessen Optik und Bedienung überzeugt. Schwächen wie die unglücklich gelöste Länderauswahl und die sich unter Wert verkaufenden Kundenreferenzen schmälern den Gesamteindruck.

Platz 7 - profi-ag.de: Frisch präsentiert, inhaltlich mau

"Wir lichten den Nebel um die Cloud", schreibt der Geschäftsführer auf der Startseite der Profi-AG. Vor schwarzem Hintergrund erscheinen Fotos von Mitarbeitern und ein Zitat als Werbeslogan. Die Wirkung einer persönlichen Begrüßung wird damit nicht verfehlt. Leider wirkt die an sich gute Idee etwas übertrieben. Die ständige Wiederholung der paar Zitate auf allen Unterseiten im prominenten Blickbereich wirkt auf Dauer lästig wie eine Dauer-Werbeunterbrechung.

Die Homepage der Profi AG wirkt edel und modern, zeigt sich beim Einstieg in weitere Inhaltsbereiche aber teilweise holprig.
Foto: Stefan von Gagern

Unternehmensnachrichten werden in einem Kasten unten links angerissen. Die Inhalte wechseln sich mit sanften Überblendungen ab, mit einem großzügigen Button zum Anklicken lässt sich weiterlesen. Im mittleren Kasten präsentiert die Profi AG Kundenreferenzen. Ohne Ankündigung landet der Besucher dabei in einem PDF-Download mit der Print-Version der Fallstudie, die sich entsprechend unbequem lesen und navigieren lässt - hier ist ein Ausdruck ratsam. Auf gleiche Art werden weitere Fallstudien im Bereich Referenzen dargeboten - wieder ohne Download-Hinweis.

Die Webcasts der Profi-AG sind ein echter Mehrwert.
Foto: Stefan von Gagern

Es wäre sicher möglich und viel besser gewesen, einige Auszüge samt Bildmaterial fürs Web aufzubereiten und das PDF als zusätzliche "Vollversion" für detailliert Interessierte anzubieten. Wie und dass es funktioniert zeigt die dritte Box, wo auf diese Weise Pressemeldungen in einer Kurzversion online und ausführlich als PDF bereit stehen. Stylish und modern wirkt auch das halbtransparente Hauptmenü, das in blauer Farbe markant und kontrastreich gelungen ist. Der schwarze Seitenhintergrund und weitere rote Farbakzente wirken zwar edel; bei größeren Textmengen erweist sich der starke Kontrast aber als tückisch, da das Lesen anstrengend ausfällt. Abhilfe schafft Vergrößern oder Ausdrucken - das kann jedoch nicht der Sinn von Texten in Web sein. Gut gefallen haben uns die Webcasts der Profi-AG. Hier stellen Experten aus dem Unternehmen verschiedene IT-Fachthemen mit Powerpoint und Sprache vor. Per Download können verpasste Übertragungen jederzeit nachgeholt werden.

Fazit: Die Optik bei der Profi AG wirkt sehr modern. Das frische Design schwächelt jedoch in der Funktion. Inhaltlich hat die Profi AG einiges zu bieten, zeigt sich leider nachlässig in der Aufbereitung fürs Web. Hochprofessionell ist anders.

Platz 6 - Sysback.de: Kaum Zeit für die Website?

Die Startseite von Sysback ist eine weiße Ödnis, die kaum aufgelockert wird.
Foto: Stefan von Gagern

Die Hamburger Sysback AG zeigt auf der Homepage, dass sie als Dienstleister bei Kundenzufriedenheitsumfragen weit vorn und bei uns auch 2012 wieder einen Spitzenplatz beim Ranking der besten Systemhäuser belegte. Solche Auszeichnungen sind natürlich überzeugend und werden auf der Homepage prominent präsentiert. Gleichzeitig schrauben sie die Erwartungen an den Webauftritt hoch, der kaum mithalten kann. Graue, wenn auch inhaltlich meist gut aufbereitete, Textinhalte werden fast nur von Weiß und so gut wie keinen Designelementen, die irgendwie optisch hängen bleiben könnten, umrandet. Einzig das Firmenlogo und ein Header mit Makrofotos bieten Abwechslung in der weißen Einöde.

Die Inhaltsseiten gleichen sich fast alle wie ein Ei dem anderen.
Foto: Stefan von Gagern

Eigentlich schade, denn das Webangebot hat neben den Anfangs erwähnten Referenzen einige spannende Inhalte wie News oder fachlich interessante Interviews mit der Führungsriege zu bieten. Die sind jedoch erst sichtbar, wenn der Besucher zufällig darauf stößt oder danach sucht. Ebenso dümpelt die Ausstattung der Site im unteren Mittelmaß vor sich hin. Die - ebenfalls weißen - Klappmenüs der Hauptnavigation sind schon das spannendste Feature, das der Auftritt zu bieten hat.

Fazit: Die Website von Sysback wirkt wie eine fast brach liegende Website, weil der Betreiber reichlich Anderweitiges zu tun hat. Schade, denn inhaltlich wäre hier einiges drin. Wir empfehlen das Webdesign im Notfall auszulagern und schnell zu relaunchen.

Platz 5 - Cancom.de: Shop an erster Stelle

Cancom hat sich entschieden, den Shop an erste Stelle zu rücken und weist den Besucher darauf hin – eigentlich unnötig.
Foto: Stefan von Gagern

Cancom hat seinen frisch relaunchten Shop unter cancom.de geparkt. Wer zur Unternehmensseite wechseln möchte, steuert künftig cancom.com an. Die Frischzellenkur hat der Shop-Oberfläche, die sich deutlich edler, bequemer navigierbar und moderner als die letzte Version zeigt, sehr gut getan. Produkte werden hier mit freigestellten Bildern auf leicht grauen Verläufen edel und aufgeräumt präsentiert. Beim Betrachten, Auswählen und Warenkorbpacken helfen viele interaktive Funktionen wie eine "Zuletzt angesehen"-Liste, die sich schnell durchklicken lässt. Sprechblasen führen nach Mausberührung sofort zur Detailseite. Zudem glänzt der Shop mit einer sehr übersichtlichen Suchfunktion samt Begriffsvorschlägen und detaillierten Ergebnisseiten, die unter anderem in der linken Spalte passende Hersteller zur gesuchten Hard- oder Software listen.

Die Unternehmenswebsite blieb beim Relaunch wohl unberührt und wirkt im Vergleich zum frischen Shop veraltet.
Foto: Stefan von Gagern

Die Unternehmensseiten blieben offensichtlich beim Relaunch - zumindest bis zum Zeitpunkt unseres Tests - noch unberührt. Die Optik passt zwar noch zum Shop und dem Erscheinungsbild, es ist der Site jedoch anzusehen, dass sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Hier mischen sich Bilder von der Stockfoto-Stange mit den üblichen PR-Texten. Typografie und Grafiken sind im Allgemeinen etwas zu klein geraten. Genau so wie es vor einigen Jahren noch bei vielen Websites Standard war.

Fazit: Der neue Cancom-Shop macht mit vorbildlicher Optik und Bedienbarkeit eine gute Figur. Leider fällt die ausgegliederte Unternehmenswebsite in der Qualität ab und trübt den Gesamteindruck - hoffen wir, dass Cancom sie ebenfalls bald auffrischt.

Platz 4 - Computacenter.de: Schnell und top informiert

Die lebendige Startseite von Computacenter nutzt animierte Diashows, um die prominentesten Themen hervorzuheben.
Foto: Stefan von Gagern

Wer Computacenter, den IT-Dienstleister mit flächendeckendem Netz in Deutschland, England und Frankreich noch nicht kennt, schafft es, sich in wenigen Minuten umfassend ein Bild zu machen. In "Über uns" schildern vorbildlich kurz gehaltene Texte mit Profil, Partnerschaften, Zertifizierungen, Kundenzufriedenheit in ein paar Sätzen die Alleinstellungsmerkmale - darunter auch eine Studie, die eine häufige Weiterempfehlung belegen kann. Wer mehr wissen möchte, findet ein Kundenmagazin oder kann in den Untermenüpunkten tiefer einsteigen. Überhaupt gibt es massig Infomaterial, wie Geschäftsberichte oder einen umfassenden Competence Guide, aber im ersten Schritt liegt die Betonung auf schneller, übersichtlicher Information: Menüs, Bildmaterial und Texte auf der Startseite sind knapp gehalten, übersichtlich und schnell erfassbar. Animierte Diashows illustrieren sanft überblendend die Inhalte - zum Teil mit selbst erstellten Bildern, die Abbildungen vom Stock-Fotodienst sind zumindest gut ausgewählt und aussagekräftiger als bei vielen Konkurrenten.

Die gelungene Suchfunktion stellt in den Fundstellen - ähnlich einer Tagcloud - den Suchbegriff je nach Anzahl der Fundstellen vergrößert dar.
Foto: Stefan von Gagern

HTML5 sorgt für Bewegung und reaktionsfreudige Menüs. Animationen sind hier keine Effekthascherei, sondern dienen einer schlanken Navigation. In der Fußleiste finden sich die Links zu den Social-Media-Auftritten bei Twitter, Facebook & Co. Zudem lassen sich Inhalte wie Pressemitteilungen mit dem gängigen "Add this"-Modul schnell selbst auf sozialen Medien weiterempfehlen. Zahlreiche Referenzen belegen die Kompetenz des Dienstleisters. In ihrer langweiligen Listendarstellung verkaufen sie sich leider unter Wert. Erst nach dem Klick auf eine der Überschriften erscheint die Fallstudie. Hier wäre es besser gewesen, einige Highlights mit Bildern auf der Übersichtsseite anzupreisen.

Fazit: Computacenter schafft es mit seiner modernen, lebendigen Website, jedem Besucher schnell und verständlich ein umfassendes Bild zu vermitteln - egal ob oberflächlich oder detailliert. Auftritt trotz kleiner Schwächen gelungen!

Platz 2 - Allgeier-Holding.de: Außen lebendig, innen trocken

Die Allgeier-Startseite grüßt mit großflächigen, animierten Bildern.
Foto: Stefan von Gagern

Die Münchner Beratungs- und Servicegesellschaft Allgeier empfängt ihre Besucher mit eleganten HTML5-Dias, die zweitversetzt horizontal zum nächsten Bild wischen. Nach Mausberührung lassen sie sich auch interaktiv weiterklicken. Darunter finden sich vier Teaser mit Bildern, die für die Inhaltsbereiche trommeln. Auf Mausberührung rücken sie nach oben rücken und zeigen Beschreibungstexte zeigen. Funktionell und elegant! So bebildert wie auf der hübschen Außenfassade geht es bei den Inhalten leider nicht zu. Hier werden dröge PR-Texte und Pressemitteilungen serviert. Außer auf weiteren Übersichtsseiten wird kaum etwas durch Bilder oder Grafiken aufgelockert. Immerhin zeigt sich die Navigation stets gelungen und bietet beim tieferen Einstieg in das Angebot zum Beispiel die leichte Rückkehrmöglichkeit durch Navigationspfade unter der Hauptmenüleiste.

Social Media wird deutlich sichtbar gemacht: Neben dem Sucheingabefeld finden sich Buttons, die direkt zu den Twitter, Facebook, Linkedin und Xing-Präsenzen von Allgeier führen.

Fazit: Allgeier verpackt seine Inhalte sehr edel und professionell, mit modernen HTML5-Funktionen und sehr gelungener Navigation. Leider fehlt hinter dem Eingangsbereich die Substanz. Eine webgerechte Aufbereitung einiger Inhalte und etwas Mühe bei der Präsentation würde die Site auf ein konstantes Niveau heben. Die starken Performancewerte und die gute Kundenbewertung im Rahmen des "CW Systemhaus Award 2012" katapultieren die Allgeier-Website auf den geteilten zweiten Platz unseres Rankings. Glückwunsch zum "COMPUTERWOCHE Website Award" in Silber!

Platz 2 - mr-daten.de: Kompakt und schnell

Inhalte wie Kompetenzen wurden in Häppchen aufgeteilt und mit Symbolen illustriert - das erhöht die Übersichtlichkeit..
Foto: Stefan von Gagern

"Persönlich, kompetent, ein Team": Nicht nur der Slogan von MR Datentechnik bleibt sofort beim Besucher hängen, die optische Gliederung der Startseite ist genauso gut geglückt. Starke Kontraste, mit Schatten hinterlegte Boxen mit abgerundeten Ecken, gut erkennbare Schaltelemente, knapp angerissene Textinhalte und mit Symbolen illustrierte Kompetenzen machen es möglich, in wenigen Minuten das Gefühl zu vermitteln, man habe sich umfassend zu diesem Dienstleister informiert. Wo der Platz in den kompakten Kästen nicht ausreicht, helfen HTML5-Animationen, die sich aber insgesamt nicht zu einem hektischen Gezappel summieren. So werden unter "Aktuelles" beispielsweise die Überschriften von Unternehmensmeldungen angerissen. Unten laufen schrittweise in einer Leiste die Logos von Partnerunternehmen und Zertifizierungen horizontal durch.

... wie bei längeren Artikeln, die durch optische Aufteilung das schnelle Querlesen erleichtern.
Foto: Stefan von Gagern

In der Hauptnavigation erleichtern Klappmenüs das Überspringen mehrerer Navigationsebenen, um zum Beispiel direkt "IT-Services > IT-Betrieb > Cloud Computing" aufzurufen. Häufig besuchte Bereiche wie der Online-Shop, Reparaturannahme oder der Kundenservice haben gut erkennbare, große Buttons spendiert bekommen. Die wichtigen Links bleiben beim Besuch von Unterbereichen stets am rechten Rand präsent. Bei den Inhaltsbereichen hat das Team längere Texte mit farbigen Überschriften und Fettungen untergliedert, so dass der Besucher nicht von langen Bleiwüsten empfangen wird. An den Stellen wo Inhalte in ihrer ursprünglichen Form verpackt sind, zum Beispiel als Fallstudien, die auch im Print erscheinen, weist jeder Link darauf hin, dass ein PDF-Dokument zum Download folgt.

Fazit: MR-Datentechnik ist ein rundum überzeugender Auftritt gelungen, der durch gute Übersicht, frisches Design und hervorragende Bedienbarkeit glänzt. Die Performance-Werte der Website liegen zwar nur im Mittelfeld und im aktuellen Ranking des "CW Systemhaus Award 2012" ist MR-Datentechnik gar nicht vertreten, das passable Abschneiden bei dieser Wahl im vergangenen Jahr und die guten Wertungen im Bereich Usability sorgen aber dafür, dass das Angebot gemeinsam mit der Allgeier-Site auf dem geteilten zweiten Platz landet. Das bedeutet ebenfalls den "CW Website Award" in Silber!

Platz 1 - bechtle.de: Kundenfreundlich shoppen

Animationen und Unternehmensinfos wechseln sich geschickt ab: So empfängt Bechtle direct seine Besucher.
Foto: Stefan von Gagern

Bechtle betreibt unter seiner DE-Domain die Handelsplattform für das Geschäftssegement IT-E-Commerce mit der Unternehmenstochter Bechtle direct. Die Besucher werden direkt mit den Highlights aus deren Verkaufsangebot empfangen. Das Lösungsportfolio der Systemhäuser der Bechtle AG gibt es hingegen unter der Domain bechtle.com - die nach einem Klick auf "Shop" aber auch nahtlos mit der Bechtle direct verknüpft ist. Der direct-Shop ist optisch sauber und solide gestaltet, wenn auch nicht herausragend, hat bei genauerem Hinsehen aber einige praktische Spezialitäten zu bieten. Die Lupe zum Suchen ist zwar etwas aus dem Sichtfeld ganz an den rechten Rand gerückt, klappt aber nach Klick mit einem sehr großen Eingabefeld aus. Als praktisch erweisen sich die Schnell-Links im Menü: Mit einem Klick führen diese zu den zuletzt angesehenen Produkten, zu hervorragend gemachten Hardware-Hardware-Quickfindern oder zu Konfiguratoren für Workstations und Notebooks verschiedener Marken. Das Suchfeld kann geöffnet bleiben, bis es mit dem Schließfeld wieder verschwindet, muss jedoch nach einem Seitenwechsel neu aufgerufen werden.

Fakten werden anschaulich und mit persönlicher Note aufbereitet.
Foto: Stefan von Gagern

Wer "Über uns" aufruft oder an den unteren Seitenbereich scrollt, findet die wichtigsten Unternehmensinfos. Bechtle direct schafft es, seine Unternehmensfakten sympathisch (etwa durch fotografierte Teams aus verschiedenen Bereichen), schnell erfassbar (wichtige Fakten werden als eine große Zahlenwolke illustriert) und übersichtlich (unter "Info & Service" gibt es alles Wesentliche noch einmal im Schnellüberblick) abzubilden. Links zu den Social-Media-Kanälen bei Twitter, Facebook und YouTube unterstreichen den modernen und kundenfreundlichen Eindruck. Ein Schönheitsfehler zeigt sich, sobald der Besucher die Darstellung im Webbrowser ein- oder auszoomt: Die Schriften wachsen oder schrumpfen dabei etwas unglücklich und das Layout kommt gehörig durcheinander.

Die Hauptpräsenz der Bechtle AG ähnelt von Design und Usability her stark dem Auftritt von Bechtle direct. Auch wenn die Vergleichbarkeit von den übrigen Systemhäusern und dem E-Commerce-Angebot unter inhaltlichen Gesichtspunkten sicher nicht ganz gegeben ist, sind die zugrundeliegenden Ansätze in Seitenaufbau, Layout und Zielgruppe ausreichend, das Gesamtangebot von Bechtle und Bechtle direct gemeinsam zu bewerten.

Fazit: Bechtle direct ist das Kunststück gelungen, den Kunden im wahrsten Sinne des Unternehmensnamens "direkt" in den Shop zu führen, dort umfassend und schnell mit Konfiguratoren und Beratern zu helfen und dennoch alle Unternehmensinfos in Reichweite auf einer Seite zu halten. Die Abwesenheit von Bilddatenbank-Fotos unterstreicht den kundenfreundlichen Eindruck. Auch wenn die Performance-Werte der Hauptsite bechtle.com alles andere als herausragend sind (sondern eher ziemlich mies), sorgen das herausragende Design und die erstklassige Usability - gerade von Bechtle direct - für den ersten Rang. Hinzu kommt eine Menge Rückenwind durch die Popularität des Bechtle-Konzerns bei den Anwendern, was auch das erneut gute Abschneiden beim "Systemhaus Award 2012" zeigt. Hauchzart vor der Konkurrenz staubt Bechtle geminsam mit seiner E-Commerce-Tochter Bechtle direct für einen gelungenen Gesamtauftritt den "CW Website Award" in Gold ab. Herzlichen Glückwunsch!

Hinweise zu den Performance-Messdaten

Gemessen wurden die Ladezeiten der stationären Websites und deren Verfügbarkeit - jeweils am Backbone und aus Endnutzersicht. Zunächst einige Anmerkungen zur Performance-Messung, die vom 31. Juli bis zum 31. August 2012 stattfand.

Die genauen Messwerte finden sich auf der folgenden Seite…

Performance-Messdaten interaktiv

Hier stellen wir die Messergebnisse mithilfe von fünf interaktiven Grafiken zu unseren Messungen von stationärer Performance am Backbone (Grafik 1) und aus Endnutzersicht (Grafik 4) sowie der Seitengröße am Backbone (Grafik 2) und der prozentualen Verfügbarkeit der Angebote am Backbone (Grafik 3) sowie aus Endnutzersicht (Grafik 5) vor. Sie wählen die gewünschte Grafik entweder über einen Klick auf "Alle Diagramme" in der blauen Kopfleiste oder über den blauen ">>"-Button darunter. Die Sortierreihenfolge lässt sich über die drei Buttons am unteren Ende der Box ändern - einmal wahlweise nach absoluten oder prozentualen Messwerten geordnet (prozentual in Abhängigkeit zu den langsamsten und dateimäßig größten und damit schlechtesten Seiten, die hier mit 100 Prozent ausgegeben werden), einmal alphabetisch nach den Namen der getesteten Kandidaten geordnet und einmal in absteigender und aufsteigender Reihenfolge der Messergebnisse.

Performance /s (Backbone) ((je KLEINER der Messwert, desto BESSER optimiert die Site))
Alle Angebote weisen eine gute bis sehr gute Antwortzeit am Backbone von unter vier Sekunden auf. Basis sind die Durchschnittswerte der Messungen vom 31.7.-31.8.12.
Seitengröße /MB ((je KLEINER der Messwert, desto BESSER optimiert die Site))
Mit maximal 1,5 Megabytes Seitengröße liegen alle Testkandidaten im akzetablen Bereich. Basis sind die Durchschnittswerte der Messungen vom 31.7.-31.8.12.
Verfügbarkeit >90% (Backbone) ()
Dargestellt sind die Verfügbarkeiten der getesteten Sites in Prozent - alle Angebote waren in mindestens 99 Prozent der Fälle erreichbar. Die Darstellung startet bei 90 Prozent - ein Wert von 10 entspricht hier also 100 Prozent. Basis sind die Durchschnittswerte der Messungen vom 31.7.-31.8.12.
Performance /s (Endnutzer) ((je KLEINER der Messwert, desto BESSER optimiert die Site))
Die Antwortzeiten aller Angebote aus Endnutzersicht liegen mit unter 7 Sekunden im guten bis zufriedenstellenden Bereich. Basis sind die Durchschnittswerte der Messungen vom 31.7.-31.8.12. (Quelle: Firefox 3.6)
Verfügbarkeit >90% (Endnutzer) ()
Dargestellt sind die Client-Verfügbarkeiten der getesteten Sites in Prozent - alle Angebote waren in mindestens 97 Prozent der Fälle erreichbar. Die Darstellung startet bei 90 Prozent - ein Wert von 10 entspricht hier also 100 Prozent. Basis sind die Durchschnittswerte der Messungen vom 31.7.-31.8.12.

Mess-Standorte und Provider Backbone: Berlin (Level 3), Frankfurt (DTAG), Frankfurt (Interroute), Hamburg (Teliasonera), München (C&W); Alle Messwerte wurden mit Internet Explorer 7 ermittelt. Die Rechner sind im Rechenzentrum direkt mit dem Backbone des jeweiligen Providers verbunden. Die Messungen aus Endnutzersicht fanden mit Firefox 3.6 statt.

Das finale Ranking

Die Kriterien Design, Usability und Performance flossen alle zu 25 Prozent in das finale Ranking mit ein. Design und Usability wurden von Stefan von Gagern beurteilt, die Performance-Daten durch Keynote Systems (Backbone, serverseitig) und Compuware (Endnutzer, clientseitig) erhoben (mehr Infos unter "Wer bewertet"). Beide Messergebnisse wurden in einer Wertung zusammengefasst. Als viertes Kriterium entschied die CW-Redaktion, die Kundenzufriedenheit zu werten und zog dazu die aktuelle Umfrage der COMPUTERWOCHE unter Systemhauskunden als Kriterium heran (siehe auch die Bildstrecke unterhalb der Wertungstabelle). Systemhäuser, die in diesem Jahr nicht in die Wertung kamen, wurden hinuntergestuft und anhand ihrer letztjährigen Wertung auf die hinteren Plätze einsortiert. Wir haben für jeden der vier Bereiche jeweils 1 bis 10 Punkte vergeben - 1 für die schlechteste, 10 für die beste Bewertung. Jede Punktzahl wurde pro Kategorie nur einmal vergeben. Aus den maximal erreichbaren 40 Punkten errechnete sich das finale (diesmal sehr enge) Ranking, das somit zwei zweite Plätze ausweist. Der Bronze-Award wurde deshalb nicht vergeben. (sh)

Das Gesamtergebnis nach Punkten

Angebot

Design

Usability

Performance

Kundenzufriedenheit

Gesamt

Bechtle (direct)

9

10

2

7

28

MR Datentechnik

10

9

6

2

27

Allgeier

4

6

9

8

27

Computacenter

8

8

7

3

26

Cancom

7

7

1

10

25

Sysback

1

3

8

9

21

Profi AG

5

5

4

6

20

Comparex

6

4

5

4

19

Datalog

2

1

10

5

18

H&D

3

2

3

1

9